[imc-presse] Protestcamp vor Düsseldorfer Landtag wegen Flüchtlingspolitik

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Mon May 11 13:12:19 CEST 2020


Protestcamp vor Düsseldorfer Landtag wegen Flüchtlingspolitik

- Aktion unter dem Motto: "Wenn sie nicht evakuieren, bauen wir Lager
vor ihre Türen! Unsere Solidarität gegen ihren Rassismus!“

Düsseldorf, 11. Mai 2020

Heute Mittag wurde die Wiese vor dem Landtag in Düsseldorf von
Aktivist*innen unter dem Motto „Landtag beLagern!“ mit Zelten besetzt,
um auf die Missstände in Geflüchteten-Lagern wie Moria in Griechenland
aufmerksam zu machen. Auch haben einige Kletteraktivist*innen
Transparente in den Bäumen aufgehangen. Mit der Aktion wollen sie ein
Zeichen gegen Rassismus in Europa und die fortschreitende Entwertung
nicht-weißer/nicht-europäischer Menschenleben setzen. Sie wollen sich
für aktive, grenzenlose Solidarität einsetzen - auch in Zeiten von
Corona. Dementsprechend werden Sicherheitsabstände konsequent
eingehalten, Masken werden getragen und es gibt eine Hygienestation mit
kostenlosen Masken und Desinfektionsmittel.

Die gewählte Protestform soll dafür sorgen, dass Politiker*innen nicht
länger wegschauen können: "Wenn ihr die Missstände ignoriert, setzen wir
euch das Camp vor die Tür." meint Laura, die in einem der Zelte
protestiert. „Wir wollen aufmerksam machen auf die Menschen, die in
Geflüchteten-Lagern um ihr Überleben kämpfen oder die bereits auf der
Flucht verstorben sind“. Ein abgestecktes Stück Wiese steht symbolisch
für alle, die nicht dabei sein können. Teil der Aktion ist auch das
Verlesen zahlloser Namen von Menschen die während ihrer Flucht sterben
mussten. 

"Während Menschen außerhalb der Lager eingeschärft wird, zu Hause zu
bleiben und Abstand zu halten, werden Menschen innerhalb der Lager
weiterhin dazu gezwungen, auf engstem Raum miteinander zu leben - ohne
die Möglichkeit sich zu schützen, ohne die Möglichkeit die Hände zu
waschen! Infektionsschutz ist da schlicht unmöglich. Die EU überlässt
diese Menschen unter potentiell tödlichen Bedingungen sich selbst.“ so
Laura.

Im Rahmen der Aktion "Landtag beLagern" fordern die Aktivist*innen ein
Umdenken im Umgang mit Menschen auf der Flucht und das sofortige Ende
rassistischer EU-Abschottungs-Politik. Sie möchten die Aktionsform dazu
nutzen, den Druck auf Politiker*innen zu erhöhen, so dass Menschen aus
Camps wie Moria endlich in Sicherheit gebracht werden. Einem Flyer sind
konkrete Forderungen zu entnehmen, wie die sofortige Evakuierung aller
Lager in Griechenland und überall, die sofortige Schaffung sicherer
Fluchtwege und das Ende der Abschottung Europas, sowie bedingungsloses
Arbeits- und Bleiberecht, nicht nur für die Spargelernte und ein Ende
der Abschiebepraxis. 

Die Aktivistin Elia sagt abschließend: „Die Zustände in den Lagern sind
ein weiteres Beispiel dafür, dass die Leben von weißen Menschen als
wertvoller und schützenswerter betrachtet werden als die Leben von PoC*.
Die Wurzeln dafür reichen zurück bis in die Kolonialzeit. Rassistische
Denkmuster wurden tief in den Köpfen von weißen Menschen verankert.
Damit muss endlich Schluss sein: Kein Virus ist so tödlich wie
Rassismus!“ 


Pressekontakt:  Thomas Löhr
Mobil: 	        00491633386265
Email: 		landtag-belagern at riseup.net
Twitter: 	@LBeLAGERn


*PoC = People of Color, Selbstbezeichnung für nicht-weiße Menschen
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