[imc-presse] [attac-d-presse] Davos: „Stakeholder-Kapitalismus" löst Klimakrise nicht / Attac bei Protestwanderung durch die Schweiz

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Thu Jan 16 10:12:31 CET 2020


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 16. Januar 2020


* Weltwirtschaftsforum: „Stakeholder-Kapitalismus“ keine Antwort auf
Klimakrise


* Fall Siemens zeigt Nutzlosigkeit von Absichtserklärungen / Attac
beteiligt sich an Protest-Winterwanderung durch die Schweiz


Die globale Elite, die sich ab Dienstag beim Weltwirtschaftsforum (WEF)
in Davos versammelt, hat keine Lösung für die von ihr verursachte
Klimakrise. Das zeigt nach Ansicht des globalisierungskritischen
Netzwerkes Attac das „Davos-Manifest 2020“, das einen neuen
„Stakeholder-Kapitalismus“ als Antwort auf die Klimafrage präsentiert.

„Das ist Augenwischerei. Wir brauchen ordnungspolitische Vorgaben und
gesetzliche Regelungen. Wohin Absichtserklärungen von Unternehmen
führen, zeigt der Fall Siemens: Allen Beteuerungen zum Trotz, bis 2030
klimaneutral zu werden und eine führende Rolle im Kampf für Klimaschutz
einzunehmen, beteiligt sich Siemens am Bau der extrem klimaschädlichen
Carmichael-Kohlemine in Australien. Profit und die Einhaltung der
Geschäftsverpflichtungen gehen vor“, stellt Maria Wahle vom
Attac-Koordinierungskreis fest. „Solange den Konzernen die Entscheidung
über Investitionen überlassen wird, geht der Raubbau an der Natur
weiter. Es würde auch nicht wundern, wenn der Siemens-Deal in Davos
angebahnt wurde.“

Gemäß Davos-Manifest sollen private Unternehmen als „Treuhänder der
Gesellschaft“ neben ihren finanziellen Kennzahlen durch Umwelt-, Sozial-
und Governance-Ziele ein neues Maß für die gemeinsame Wertschöpfung
finden. Dazu sollen sie etwa zu hohe Führungsgehälter reduzieren, ihren
gerechten Anteil an Steuern zahlen, null Toleranz gegenüber Korruption
zeigen, die Menschenrechte in ihren globalen Lieferketten achten und
sich für gleiche Wettbewerbsbedingungen einsetzen. Zugleich sollen die
Unternehmen aber „eine unternehmerische Denkweise“ aufrechterhalten.

Attac fordert dagegen Gesetze und ordnungspolitische Vorgaben, um
Projekte wie die Carmichael-Mine in Australien zu verhindern. Die
Ankündigung der Europäischen Investitionsbank EIB, Projekte mit fossilen
Brennstoffen ab Ende 2021 nicht mehr zu finanzieren, ist dazu ein
richtiger Schritt. „Jetzt muss die Europäische Zentralbank dem folgen.
Die Pariser Klimaziele gelten für alle öffentlichen Institutionen, auch
für die EZB. Christine Lagarde muss ihrem Haus neue Leitlinien geben, in
denen Klima- und Umweltschutz sowie sozialer Ausgleich einen zentralen
Platz einnehmen. Nur so wird ein grundlegender sozial-ökologischer Umbau
der Wirtschaft und Gesellschaft möglich“ sagt Alfred Eibl, ebenfalls
aktiv im Attac-Koordinierungskreis.

+ „Strike WEF“: Aktivisten wandern von Landquart nach Davos

Attac beteiligt sich an der Winterwanderung „Strike WEF“, die vom 19.
bis 21. Januar von Landquart nach Davos führt und von
klimaaktivistischen Gruppen in der Schweiz organisiert wird. „Am WEF
treffen sich diejenigen, die maßgeblich für den Klimanotstand
verantwortlich sind und seit Jahren konkreten Klimaschutz verhindern“.
heißt es im Aufruf zu der Wanderung. „Davos ist überall. Protest und
Widerstand gegen die Politik der Globalisierung, gegen die Ignoranz der
Mächtigen gegenüber der Klimakatastrophe darf sich nicht auf dieses
Gipfeltreffen beschränken. Sie können dort genauso stattfinden wie
überall auf der Welt. Die Mitglieder des WEF betreiben ihre Politik
tagtäglich von ihren Firmensitzen aus. Um die Klimakrise zu stoppen, ist
Protest, Widerstand und das Aufbauen von Alternativen zu jeder
Jahreszeit an jedem Ort dieser Welt wichtig und nötig“

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Weitere Informationen:

https://strike-wef.org/

www.weforum.org/agenda/2019/12/davos-manifesto-2020-the-universal-purpose-of-a-company-in-the-fourth-industrial-revolution/

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Für Rückfragen und Interviews:

* Alfred Eibl, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 9078

* Maria Wahle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 8005 7176
(vom 19. bis 21. Januar bei der Winterwanderung)

* Achim Heier, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 8799 3760
(vom 19. bis 21. Januar bei der Winterwanderung)




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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel. 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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