[imc-presse] PM: Wasserknappheit in Nordsyrien - Syrisch-Orthodoxe Kirche appelliert an UN

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Mon Aug 24 10:08:49 CEST 2020


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

seit die Türkei vor Wochen erneut die Trinkwasserpumpstation Elok
(Allouk) östlich von Serêkaniyê (Ras al-Ain) vom Netz genommen hat, ist
die Wasserversorgung von Nordostsyrien wieder unterbrochen. Über eine
halbe Million Menschen im Großraum Hesekê sowie hunderttausende
Binnenvertriebene im Umland haben mitten in der Coronavirus-Pandemie
keinen Zugang zu Wasser. Der türkische Staat nutzt das blaue Gold
systematisch internationalen Konventionen zuwider als Kriegswaffe. Die
aktuelle Unterbrechung ist nur eine von vielen, seit Serêkaniyê im
vergangenen Oktober völkerrechtswidrig besetzt wurde. Die Bekämpfung der
Pandemie kommt durch die Wasserknappheit praktisch zum Erliegen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Syrisch-Orthodoxe Kirche mit einem
dringenden Appell an die Vereinten Nationen und Europa gewandt. In einem
von Moran Mor Ignatius Ephräm II. Karim, dem Patriarchen von Antiochien
unterzeichneten Brief an UN-Generalsekretär António Guterres,
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet und Charles Michel, dem
Präsidenten des Europarates, äußert das in Damaskus residierende
Kirchenoberhaupt seine tiefe Besorgnis über die „humanitäre
Katastrophe“, die sich gegenwärtig im Nordosten von Syrien abspielt.

„Mehr als eine Million Syrerinnen und Syrern wird ein grundlegendes
Menschenrecht, nämlich das Recht auf Leben, verweigert”, heißt es in dem
Schreiben. In voller Absicht sei die Wasserversorgung durch bewaffnete
Gruppierungen im Dienste der türkischen Besatzung unterbrochen worden,
durch den Wasserentzug werde vor allem die Gesundheit von Kindern,
Älteren und schutzbedürftigen Menschen gefährdert. „Dies geschieht zu
einer Zeit, in der die Ausbreitung von Covid-19 im ganzen Land ihren
Tribut fordert. Die heißen Temperaturen in der Region verschlimmern
zudem die gegenwärtige Situation”, so der Patriarch.

Weiter heißt es: „Wasser als Waffe einzusetzen - was nicht zum ersten
Mal geschieht - ist ein barbarischer Akt und eine eklatante Verletzung
der grundlegenden Menschenrechte. Dennoch hat die internationale
Gemeinschaft trotz ständiger Appelle der Menschen in der Region keine
Antwort auf diese Gräueltat gegeben. Wenn die Wasserblockade fortgesetzt
wird, wäre es nur angemessen, diesen unmenschlichen Akt als Verbrechen
gegen die Menschlichkeit zu bezeichnen.

Während wir die internationale Gemeinschaft für die Folgen dieses
unethischen Aktes verantwortlich machen, fordern wir die Vereinten
Nationen, das Hochkommissariat für Menschenrechte und die Europäische
Union dringend auf, sich unverzüglich mit dieser Katastrophe
auseinanderzusetzen und den leidenden Menschen in Hesekê und
Nordostsyrien Wasser und Hilfe zukommen zu lassen.”

/Für weitere Informationen und möglichen Interviewpartnern zu dem Thema
können Sie sich gerne per Mail an uns wenden. /

Mit freundlichen Grüßen

Mako Qocgiri


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