[imc-presse] Türkei: Politische Gefangene in Gefängnissen setzen Hungerstreik fort

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Tue May 7 13:31:42 CEST 2019


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

erstmals nach rund acht Jahren konnten die Anwälte des kurdischen
Repräsentanten Abdullah Öcalan ihren Mandanten auf der türkischen
Gefängnisinsel Imrali besuchen. Der Besuch auf der Insel im Marmarameer
fand bereits am vergangenen Donnerstag (2. Mai) statt. Details zu dem
Gespräch wurden gestern im Rahmen einer Pressekonferenz im Istanbuler
Hill-Hotel öffentlich gemacht. Die vollständige Meldung zum
Anwaltsbesuch bei Abdullah Öcalan und der Pressekonferenz der Anwälte
können Sie hier nachlesen:
https://anfdeutsch.com/aktuelles/anwaelte-besuchen-Oecalan-auf-imrali-11219

Die politischen Gefangenen kündigten gestern nach dem Anwaltsbesuch bei
Abdullah Öcalan eine Fortsetzung ihres Hungerstreiks an: „Das
Zusammentreffen am 2. Mai von zwei Anwältinnen mit unserem Vorsitzenden
erachten wir zuallererst als wichtig und wertvoll. Dieser Besuch
bedeutet jedoch nicht, dass die Isolation aufgehoben ist. Der Kontakt
hat unter Isolationsbedingungen stattgefunden und so verstehen wir diese
Gesprächsphase. Unser Widerstand wird fortgesetzt bis die von uns zuvor
deklarierten Forderungen
<https://anfdeutsch.com/aktuelles/deklaration-der-pkk-und-pajk-gefangenen-zum-hungerstreik-10287>
umgesetzt werden und das Justizministerium die gesetzliche Garantie
dafür gewährleistet. Wir werden unter keinen Bedingungen von unserem
Widerstand absehen, bis die Isolation aufgehoben ist.“

Die Gefangenen verweisen darauf, dass die aufgestellten Forderungen in
der türkischen Verfassung verankert sind. Ihre Nichtanwendung
erschüttere das Gerechtigkeitsverständnis, insofern sei der Hungerstreik
gleichzeitig als Kampf zu verstehen, um dem vom Staat entwerteten
Gerechtigkeitssystem erneut zu Ansehen zu verhelfen.

Im Kontext der gestrigen Berichterstattung über den Besuch auf der
Gefängnisinsel Imrali und den verschiedenen Zahlen, die über die Anzahl
der Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen kursieren, möchten
wir dies richtigstellen. Die Ko-Vorsitzende der Demokratischen Partei
der Völker (HDP) Pervin Buldan, die sich in Berlin für politische
Gespräche aufhält, erklärte gegenüber dem kurdischen
Öffentlichkeitszentrum Civaka Azad: „Unsere Kollegen, die die Situation
in den Gefängnissen verfolgen erklären, dass sich in den türkischen
Gefängnissen insgesamt 7.000 Gefangene, davon 4.000 im unbefristeten
Hungerstreik und 3.000 im befristeten Hungerstreik befinden. Darüber
hinaus befinden sich weitere 15 Gefangene im Todesfasten“.

Für weitere Rückfragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur
Verfügung. Gerne vermitteln wir auch Interviewanfragen mit Vertretern
der HDP.

Mit freundlichen Grüßen

Devris Cimen

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