[imc-presse] Erklärung von NAV-DEM zu den Solidaritätsdemonstrationen mit Afrin

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Mon Mar 12 14:18:02 CET 2018


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter, 

 

im Folgenden möchten wir Ihnen die Erklärung von NAV-DEM zu den
Solidaritätsdemonstrationen mit Afrin zusenden.

 

***

 

Erklärung von NAV-DEM zu den Solidaritätsdemonstrationen mit Afrin

 

Afrin verteidigen bedeutet auch nicht von den Straßen zu weichen

 

Der Krieg in Afrin hat seine kritischste Phase erreicht. Die Stadt ist
nahezu völlig umzingelt. Hunderttausende Menschen werden aktuell durch die
türkische Armee und ihre islamistischen Partner belagert. Es drohen zivile
Massaker und eine humanitäre Krise. Bislang sind bereits seit Beginn des
Angriffskrieges auf Afrin am 20. Januar über 200 Zivilisten durch die
Luftangriffe und Bombardements der türkischen Armee ermordet worden. Die
Haltung der internationalen Staatengemeinschaft zu diesem Krieg schwankt
zwischen passiver Tatenlosigkeit und aktiver Unterstützung für den blutigen
Krieg der Türkei.

 

In dieser Situation heißt es für uns, dass wir nicht von den Straßen weichen
werden und unseren Protest gegen diesen schmutzigen Krieg ohne Unterbrechung
kundtun werden. Keiner sollte gegenüber den Kriegsverbrechen, die derzeit in
Afrin begangen werden, schweigen. Wir sollten uns bewusst sein, dass in
diesem Krieg auch deutsche Waffen zum Einsatz kommen. Und wir sollten uns
alle klar machen, dass die Türkei mit ihrem Krieg in Afrin
radikalislamistische Gruppen in Syrien wieder stark macht. Der Kampf gegen
den IS in Syrien musste wegen der Kriegssituation in Afrin praktisch
gestoppt werden, weswegen sich die Terrororganisation aktuell regenerieren
kann. Andere islamistische Gruppierungen, die sich zahlreicher
Kriegsverbrechen in Syrien schuldig gemacht haben, kämpfen aktuell an der
Seite der türkischen Armee und drohen bereits damit, „Ungläubige zu köpfen“.
All das ist Grund genug, um sich mit dem Widerstand von Afrin zu
solidarisieren. Wir rufen deshalb die gesamte Öffentlichkeit dazu auf, die
Stimme gegen den Krieg in Afrin zu erheben und an den Protesten
teilzunehmen.

 

Nur mit friedlichem Protest können wir unserem Anliegen dienen

 

Wir möchten an dieser Stelle deutlich machen, dass wir alle Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Demonstrationen für Afrin dazu aufrufen, ihren Protest
auf friedliche Weise kundzutun. Keiner sollte sich auf Provokationen,
während der Demonstrationen einlassen. Auch jegliche Formen von gewaltsamen
Aktionen lehnen wir entschieden ab und verurteilen sie.

Selbstverständlich sind wir alle durch die Bilder, die uns aus Afrin
erreichen, emotional betroffen. Und selbstverständlich sind wir auch wütend
über das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft zu diesem
völkerrechtswidrigen Krieg. Aber unser Ziel muss es bleiben, die
Öffentlichkeit für das, was derzeit in Afrin passiert, zu sensibilisieren.
Das können wir nur erreichen, indem wir mit möglichst vielen Menschen
friedlich auf die Straßen gehen und den Druck gegen die Kriegstreiber und
ihre Unterstützer erhöhen. Deshalb lasst uns stark, laut und entschlossen
auf den Straßen bleiben. 

 

Sicherheitsbehörden sollten von Einschränkungen beim Recht auf
Versammlungsfreiheit absehen

 

Wir möchten als NAV-DEM auch mit aller Deutlichkeit die Innen- und
Sicherheitsbehörden in Deutschland dazu aufrufen, von ihren Einschränkungen
in Sachen Versammlungs- und Meinungsfreiheit umgehend abzusehen. Neben den
ohnehin schändlichen Waffenexporten Deutschlands an die Türkei sorgen
Demonstrations- und Fahnenverbote, sowie Razzien bei kurdischen Vereinen,
Verlagen und Musikhäusern dafür, dass innerhalb der kurdischen
Öffentlichkeit sich der Eindruck einer aktiven Unterstützung der
Bundesregierung für den Krieg der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung
verfestigt. In diesem Kontext ist auch das Verbot des kurdischen
Newrozfestes in Hannover am 17. März zu bewerten.

Deswegen nochmals unser Aufruf an die Bundesregierung: Beenden Sie diese
absurde Repressions- und Kriminalisierungspolitik. Heben sie das Verbot des
Newrozfestes auf. Dadurch werden Grundrechte mitten in Deutschland verletzt.
Der kurdischen Community in Deutschland wiederfahren zunehmend dieselben
Repressalien, die sie zuvor nur aus ihren Herkunftsstaaten kannten. 

 

NAV-DEM 

Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V.

Navenda Civaka Demokratîk ya Kurdên li Almanyayê 

E-mail: info at navdem.com <mailto:info at navdem.com> 

Web: www.navdem.com <http://www.navdem.com> 

Tel: 0157 33 88 12 94

 

***

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ali Cicek

 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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