[imc-presse] [attac-d-presse] WEF: Notwendigkeit sozial-ökologischen Umbaus ausgeblendet

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Mon Jan 22 10:45:59 CET 2018


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 22. Januar 2018



* Weltwirtschaftsforum: Ideologische Scheuklappen verhindern Lösungen


* Wachstumswahn grassiert weiter / Notwendigkeit sozial-ökologischen
Umbaus wird ausgeblendet


Problem erkannt, Lösung verkannt. So lassen sich die vorab
veröffentlichten Reports des ab Dienstag in Davos tagenden
Weltwirtschaftsforums (WEF) laut dem globalisie-rungskritischen Netzwerk
Attac zusammenfassen. „Zentrale globale Probleme wie die zunehmende
soziale Ungleichheit und steigende Umweltrisiken werden zwar richtig
be-nannt. Doch die ideologischen Scheuklappen der WEF-Autoren führen zu
völlig wider-sinnigen Lösungsvorschlägen“, sagt Alfred Eibl vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. „Statt die Notwendigkeit eines
sozial-ökologischen Umbaus anzu-erkennen, wollen sie die verheerenden
Folgen des neoliberalen Wachstumswahns aus-gerechnet mit noch mehr
Wirtschaftswachstum bekämpfen. Das ist absurd.“

Dabei könnten die Analysen der Reports des World Economic Forums
ansatzweise At-tac-Papieren entnommen sein. So heißt es etwa im Vorwort
des Global Competitiveness Reports: „[…] Die Wahrnehmung, dass die
gegenwärtigen ökonomischen Herangehensweisen den Menschen und
Gesellschaften nicht ausreichend dienen, ge-winnt an Boden und befördert
den Ruf nach neuen Modellen für einen menschen-zentrierten ökonomischen
Fortschritt.“ Und weiter: „[...] Der Wert von Wirtschaftswachstum für
die Gesellschaft wird zunehmend in Frage gestellt in Folge der damit
verbundenen steigenden Ungleichheit, neuen Herausforderungen durch den
technologischen Wandel und den komplexen Auswirkungen der Globalisierung
beim Handel von Gütern, Dienstleistungen und Daten sowie den
Wanderungsbewegungen von Menschen und Kapital.“

Auch die zu erwartenden Jobverluste durch die 4. Industrielle Revolution
oder die mo-nopolistische Unternehmenskonzentrationen beim E-Commerce
(Amazon, Google, Microsoft) werden in den Reports als wichtige Probleme
benannt. Zudem werfen sie die Frage auf, ob die steigenden Aktienkurse
und Immobilienpreise eine wirtschaftliche Grundlage haben. Auch das
Risiko einer erneuten Bankenkrise haben sie im Blick.

Zugleich schrecken die Autoren jedoch vor offensichtlichem Widersprüchen
nicht zurück, kritisiert Attac. Während sie einerseits die zunehmende
Ungleichheit beklagen, behaupten sie andererseits, die hinderlichsten
Faktoren für Geschäftstätigkeit in Deutschland und Frankreich wären die
Steuersätze. Für Österreich rückt gar die „rest-riktive Regulierung der
Arbeitsbeziehungen“ als angeblich größter wirtschaftlicher Hemmschuh auf
Platz eins.

Thomas Eberhardt-Köster, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis: „In Davos gilt offenbar: Was in der Ideologie
nicht sein darf, darf man auch nicht denken. Dabei werden alternative
Lösungen immer drängender. Wenn wir ein stabiles Ökosystem als unsere
natürliche Lebensgrundlage erhalten und zu einer Gesellschaft werden
wollen, in der Gemeinwohl und individuelle Entfaltung sich gegenseitig
bedingen, führt an einer sozial-ökologischen Transformation unserer
Wirtschaftsweise kein Weg vorbei.“

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Für Rückfragen und Interviews:

* Alfred Eibl, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 9078 0266

* Thomas Eberhardt-Köster, Attac-Koordinierungskreis,
Tel. 0152 0291 1257

* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0151 5437 5795


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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