[imc-presse] PM: Aktivist*innen blockieren Kattwyk-Brücke und verhindern Kohle-Transport nach Moorburg

Gegenstrom presse at gegenstromhamburg.de
Fri Jun 9 13:12:38 CEST 2017


*PM: **Aktivist*innen blockieren Kattwyk-Brücke und verhindern
Kohle-Transport nach Moorburg***

Fotos zum freien Download: www.gegenstromhamburg.de
<http://www.gegenstromhamburg.de/>

09.Juni.2017 Heute früh gegen 8 Uhr seilten sich zwei Aktivist*innen der
Gruppe Gegenstrom Hamburg von der Kattwyk-Brücke vor dem Kohle-Kraftwerk
Moorburg ab, um auf die Umweltzerstörung durch die Kohleverbrennung in
Vattenfalls Kraftwerk hinzuweisen. Mit der Aktion fordern die
Klimaaktivist*innen einen sofortigen Ausstieg aus der Verbrennung
fossiler Energieträger und einen Wechsel hin zu einer dezentralen
Energie-Produktion in Menschenhand.

Anlass der Aktion ist der im Juli in Hamburg stattfindende G20-Gipfel,
bei dem sich Deutschland auf dem internationalen Parkett als
Klima-Vorreiter verkaufen wird. Öffentlich wird gegen den
Klimawandel-Leugner Trump ein Bündnis geschmiedet, besonders, seit die
USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen sind. Jedoch herrscht
auch in Deutschland noch immer eine Politik vor, die sich beinahe
ausschließlich an Wachstum orientiert. Und das auf der Basis von
Umweltzerstörung und der Verletzung von Menschenrechten.

Die Aktivist*innen kritisieren die Bevorteilung großer Energiekonzerne
wie RWE und Vattenfall. So wurden z.B. die Umweltauflagen für das
Kraftwerk Moorburg nach einer Klage durch Vattenfall verringert, was
sich kürzlich als rechtswidrig heraus stellte. „So wie das Kraftwerk nun
betrieben wird, hätte es gar nicht ans Netz gehen dürfen. Dagegen gab es
auch schon vor dem Bau große Proteste!“, sagt eine der Aktivist*innen
auf der Brücke vor dem Kraftwerk. Sie halten ein Transparent mit der
Aufschrift „COAL KILLS – RECLAIM POWER!“ Damit machen sie auf die
tödlichen Folgen von Abbau und Verbrennung Kohle aufmerksam. Auf einem
zweiten Banner, welches die Kletter*innenzwischen sich befestigt haben,
steht „Unplug Coal“ - Der Kohle den Stecker ziehen.

Der Hamburger Hafen ist sinnbildlich für den Verbrauch von Rohstoffen;
hier werden jährlich 140 Millionen Tonnen umgeschlagen. Davon waren 2014
7,5 Mio. Tonnen Kohle, Tendenz steigend. Diese kommt unter anderem aus
Russland, wo ihr Abbau, wie auch an vielen anderen Orten der Welt, ein
Raubbau an Natur und Menschen ist: In den Tagebauen verschwinden
komplette Landschaften, Lebensräume und Ökosysteme. Insbesondere
indigene Gemeinschaften werden oft gewaltsam vertrieben, die
Arbeitsbedingungen sind prekär. Eine immer wieder zu beobachtende
Praxis, so auch beim Abbau von Uran in Namibia. Denn außer
Kohle-Importen finden im Hamburger Hafen trotz und auch nach dem
Atomausstieg durchschnittlich alle zwei Tage Uran-Transporte statt.

Die Gruppe Gegenstrom Hamburg fordert das Ende der Zerstörung von
Lebensgrundlagen und der Forcierung des Klimawandels zur
Gewinnmaximierung und Wirtschaftswachstum. „Es kann nicht sein, dass RWE
und Vattenfall einfach weiter machen dürfen und für ihre Zerstörung auch
noch Subventionen bekommen!“, empört sich ein Aktivist. Deutschland ist
immer noch Braunkohle-Weltmeister: Die Kohleausstiegspläne der
Bundesregierung beginnen nicht vor 2040. Ein unverantwortlicher Umgang,
denn die Verbrennung von Braunkohle ist die CO2-intensivste
Energiegewinnung überhaupt.

Vattenfall und RWE stehen als zwei der vier größten Energiekonzerne in
Deutschland für die kapitalistische Organisation der Energieversorgung.
Über 80 Prozent des von Vattenfall produzierten Stroms stammt aus
klimaschädlichen Kohlekraftwerken. „Die Produktion von Kohle- und
Atom-Strom ist schlicht nicht mehr zeitgemäß“, sagt Nina Müller eine der
Aktivist*innen, „wir haben andere Möglichkeiten. Warum sollten wir also
weiter Wälder in tote Mondlandschaften verwandeln und Kohle und Uran um
die halbe Welt verschiffen?! Die Zeit drängt und irgendjemand muss sich
diesen Machenschaften in den Weg stellen!“

Die Protestierenden in Moorburg sind solidarisch mit anderen Aktionen
weltweit gegen fossile Infrastruktur, gegen Vattenfall und gegen RWEs
Braunkohle-Tagebaue im Rheinland.

*Kontakt*
Pressekontakt: Nina (+49) 151 2466 5848
Mail: presse at gegenstromhamburg.de <mailto:presse at gegenstromhamburg.de>

Homepage: www.gegenstromhamburg.de

-------------- next part --------------
An HTML attachment was scrubbed...
URL: </pipermail/imc-presse/attachments/20170609/4bee7e9d/attachment-0001.html>
-------------- next part --------------
A non-text attachment was scrubbed...
Name: PM-Final.pdf
Type: application/pdf
Size: 62954 bytes
Desc: not available
URL: </pipermail/imc-presse/attachments/20170609/4bee7e9d/attachment-0001.pdf>


More information about the imc-presse mailing list