[imc-presse] PM - 20 wehrlose Menschen in der Türkei von Soldaten erschossen

Martin Dolzer martin.dolzer at linksfraktion-hamburg.de
Sun Jun 5 09:03:12 CEST 2016


Hamburg, den 05.06.2016

*Pressemitteilung*

*20 wehrlose Menschen in Nusaybin von türkischer Armee extralegal
hingerichtet*

In der Nacht des 31. Mai wurden in der Stadt Nusaybin an der
türkisch-syrischen Grenze 20 Menschen von Soldaten erschossen und
anschließend verbrannt.

Ein Augenzeuge berichtet, dass Soldaten in Panzerwagen vier Krankenwagen
stoppten und 20 Menschen zwangen auszusteigen. Die wehrlosen Gefangenen
wurden dann in drei Gruppen aufgeteilt und anschließend erschossen.
Danach wurden die Leichen auf einen Haufen zusammengezogen und
verbrannt. Als die Soldaten den Augenzeugen bemerkten, warfen sie
Handgranaten in seine Nähe – der Augenzeuge konnte jedoch entkommen.

„Seit Monaten begehen Soldaten der türkischen Armee regelmäßig
Kriegsverbrechen in den kurdischen Provinzen der Türkei. Immer wieder
werden ZivilistInnen ohne Grund von Scharfschützen erschossen. In der
Stadt Cizre wurden Anfang des Jahres mehr als 20 ZivilistInnen bei
lebendigem Leib verbrannt, als Soldaten Benzin in einen Keller
schütteten, in dem sich zehn Tage lang Verletzte aufgehalten hatten und
es anzündeten. In mehreren Städten u.a. in Diyarbakir, Yüksekova und
Sirnak wurden und werden Wohnhäuser mit Raketen und von Panzern
beschossen. Mehr als 400 ZivilistInnen starben bisher, ganze Stadtteile
wurden dem Erdboden gleich gemacht. All das und die jetzige extralegale
Hinrichtung von 20 Menschen in Nusaybin darf nicht hingenommen werden.
Es ist unerträglich und verantwortungslos, dass die Bundesregierung
diese Verbrechen zulässt, die von der Regierung Erdogan zu verantworten
sind. Anstatt den Flüchtlingsdeal aufrecht zu erhalten und die
sicherheitspolitische sowie militärische Zusammenarbeit mit der Türkei
sogar auszubauen, wäre notwendig die militärische und wirtschaftliche
Zusammenarbeit mit der Regierung Erdogan solange einzustellen, bis die
systematischen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen endlich
aufhören“, e*rklärt* *Martin Dolzer, Abgeordneter der Hamburgischen
Bürgerschaft.*

„Solange jedoch geostrategische Aspekte im Mittelpunkt der
bundesdeutschen Außenpolitik im Mittleren Osten stehen, wird der
zunehmend despotisch agierende Staatspräsident Erdogan eher dazu
ermuntert den Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung fortzusetzen,
jegliche Opposition zu kriminalisieren und den Islamischen Staat weiter
mit Waffen und Infrastruktur zu unterstützen“, *so der Abgeordnete weiter.*


-- 

Martin Dolzer
MdHB DIE LINKE
Sprecher für Europa- und Friedenspolitik, Justiz, Wissenschaft und Queer
Rathausmarkt 1
20095 Hamburg
Telefon: 040 / 42 831 2446
Handy: 0176 / 207 05 646
martin.dolzer at linksfraktion-hamburg.de 

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