[imc-presse] [attac-d-presse] EPAs und TTIP: Freihandel verschärft Armut in Afrika

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Mon Oct 5 13:28:08 CEST 2015


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 5. Oktober 2015


* Freihandel schafft Armut: Europa zwingt Afrika schädliche Abkommen auf

* Referenten aus Ghana und Kamerun warnen vor EPAs und TTIP

Der Freihandel, den die EU Afrika aufzwingt, schafft noch mehr Armut in
Afrika. So lautet die zentrale Kritik der Referentinnen und Referenten
der von Attac, Brot für die Welt und dem Forum für Umwelt und
Entwicklung organisierten "Stop-EPA-Tour" an der EU-Handelspolitik.

Bei einem Pressegespräch am heutigen Montag in Frankfurt am Main
begründeten Yvonne Takang, Generalsekretärin der kamerunischen
Nichtregierungsorganisation ACDIC (Bürgervereinigung zur Verteidigung
von Kollektivinteressen) und Gyekye Tanoh vom Third World Network in
Ghana ihre Forderung, den Ratifizierungsprozess für das
Wirtschafts-Partnerschafts-Abkommen (Economic Partnership Agreement /
EPA) der EU mit Westafrika einzustellen und stattdessen Verhandlungen
für entwicklungsfreundliche Handelsalternativen aufzunehmen.

Beide betonten, die EPAs würden noch mehr EU-Importe heimische Produkte
von den Märkten ihrer Heimatländer verdrängen; Kleinindustrie und
Landwirtschaft wären existenziell bedroht. Die Zollausfälle würden zudem
große Löcher in die Haushalte der afrikanischen Staaten reißen.

"Den afrikanischen Ländern wird mit dem Zwang, Importzölle für
Industriegüter abzuschaffen, eine Wertschöpfung durch Verarbeitung und
Kleinindustrien verbaut. Nicht einmal Exportzölle sollen wir noch
erheben dürfen, um wenigstens einen kleinen Anteil am Wert unsere
Rohstoffe in die Entwicklung des Landes investieren zu können. Wo sollen
dann die vielen Jugendlichen in den Städten eine Arbeit finden?", fragte
Yvonne Takang.

"Ghana ist wie die meisten anderen afrikanischen Länder extrem
verwundbar wegen seiner Weltmarkposition als Exporteur von Rohstoffen
und als Importeur von Maschinen, Medikamenten, verarbeiteten Produkten
und Kapital aus den Industrienationen. Mit Abkommen wie den EPAs, die
afrikanische Produkte und Unternehmen gleich behandeln wie europäische,
wird Ghana niemals eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
gelingen", ergänzte Gyekye Tanoh. "Die EPAs sind dabei schlimmer als
alles zuvor, weil sie abgeschlossen werden sollen, nachdem Afrika auch
von Nahrungsmittelimporten abhängig gemacht worden ist – wie etwa den
Hähnchenimporten der EU. Die negativen Auswirkungen der
EU-Handelspolitik sind einer der zentralen Fluchtgründe für Menschen aus
den betroffenen Ländern in Afrika."

Auch das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP hätte beiden
Referenten zufolge negative Auswirkungen auf viele afrikanische Staaten.
Denn mit dem Abkommen wollen die EU und USA weltweite Standards setzen.
Zudem würden die Weltmarktanteile afrikanischer Staaten durch TTIP
weiter sinken. Gyekye Tanoh: "Wir zählen auf Sie in Deutschland, auf
Ihren Widerstand gegen TTIP! Gemeinsam können wir gegen die
Freihandelsagenda der EU kämpfen, die allein die Konzernen und großen
Unternehmen nützt."

Die "Stop-EPA-Tour" führt durch zehn deutsche Städte und endet am 9.
Oktober in Berlin, wo am folgenden Tag bei der Großdemonstration "TTIP &
CETA stoppen! Für einen gerechten Welthandel" auch die EPAs Thema sein
werden.


Weitere Informationen:

"Stop-EPA-Tour 2015" (Städte, Termine, Speaker):
www.attac.de/epa-tour

Demonstration "TTIP & CETA stoppen!" am 10.10. in Berlin
http://ttip-demo.de


Pressekontakt:

Die Sprecherinnen und Sprecher der EPA-Tour stehen gern für Interviews
zur Verfügung. Anfragen bitte an die Attac-Pressestelle,
presse at attac.de, Tel. 069 900 281 42.


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
Mail: presse at attac.de, Fax: 069 900 281-99
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