[imc-presse] [attac-d-presse] Attac Pressemitteilung: WTO:Instrument reicher Staaten
Detlev v. Larcher
detlev.larcher at attac.de
Tue Dec 22 11:09:05 CET 2015
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main / Nairobi, 22. Dezember 2015
* Lehren aus der WTO-Ministerkonferenz in Nairobi: WTO bleibt ein
Instrument reicher Staaten
* Es gibt in der WTO keinen Handlungsspielraum für die Interessen der
ärmeren Länder
Mit dem Ergebnis von Nairobi verabschiede sich die WTO schrittweise von
der so genannten âDoha-Entwicklungsagendaâ, so das
globalisierungskritische Netzwerk Attac. Das Netzwerk kritisiert, die EU
und die USA hätten ihr in der Doha-Runde gegebenes
Entwicklungsversprechen nie eingelöst und entwicklungsfreundliche
Handelsregeln immer wieder blockiert. Bekräftigt würde dies nun darin,
dass in der offiziellen Schlusserklärung der Konferenz auf die
gegensätzlichen Positionen zwischen Industriestaaten und sogenannten
âEntwicklungsländernâ verwiesen werde. Damit wurde das Ende der
âDoha-Entwicklungsagendaâ eingeläutet.
âDen groÃen Industriestaaten, wie USA und den Ländern der EU, ging es in
Wirklichkeit niemals um die Entwicklungsperspektiven der ärmeren
Länderâ, so Roland Süà vom bundesweiten Koordinierungskreis von Attac
Deutschland, der die Verhandlungen vor Ort begleitete. âEs gibt und gab
für ihre Forderungen, während der gesamten Verhandlungsrunde keine
ernsthafte Bereitschaft zu Zugeständnissen. Auch die Vereinbarung zu den
Exportsubventionen ist in der Praxis bedeutungslos, da sie schon seit
Jahren nicht mehr angewendet werden.â
Laut Attac ist die WTO nicht handlungsfähig, wenn es um
Entwicklungsperspektiven für ökonomisch schwächereLänder geht. Die EU
und die USA hätten in Nairobi deutlich gemacht, dass sie in Zukunft
Themen wie Investitionen, öffentliche Beschaffung und Wettbewerb auch
gegen den Willen und gegen die Interessen der Entwicklungsländer
durchsetzen wollen. Entweder innerhalb oder auÃerhalb der WTO, wie dies
schon bei dem Dienstleistungsabkommen TiSA geschieht. Diese
Verhandlungen sollen zusätzlich zu Freihandelsverträgen wie TTIP, CETA
und Co die neoliberale Agenda ungerechter Welthandelspolitik fortzusetzen.
Attac fordert einen grundlegenden Wandel hin zu einer internationalen
Handelspolitik, die Kooperation statt Konkurrenz in den Mittelpunkt
stellt. Ziel dürfen nicht neue Absatzmärkte für groÃe Konzerne sein,
sondern eine Regulierung der Wirtschaft im Interesse von Mensch und
Natur. Die Konferenz von Nairobi hat deutlich gemacht, dass diese WTO
nicht der richtige Ort für eine gerechte Handelspolitik ist.
Pressekontakt:
* Roland SüÃ, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 01752725893
--
Mit freundlichen GrüÃen aus Weyhe
Detlev v.Larcher
Böttcherei 210
28844 Weyhe
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