[imc-presse] PM: Angriff auf ezidische Flüchtlinge

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Sun Sep 14 22:27:33 CEST 2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

folgend leiten wir eine Pressemitteilung von Canus Özdemir, Mitglied in der
Hamburgischen Bürgerschaft, weiter.

Weiterleitung und Veröffentlichung erwünscht.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Can Cicek

 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org <http://www.civaka-azad.org/>  // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084, Mobil: 01573/8485818

 

 

 

Situation der Flüchtlinge

In der Flüchtlingsunterkunft Schnackenburgallee im Hamburger Stadtteil
Stellingen leben knapp 1000 Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern der Welt.
Die Standards in der Unterkunft sind eine einzige Katastrophe. Menschen
werden gemischt geschlechtlich in beheizten Zelten untergebracht, in denen
es keinerlei Privatsphäre gibt. In den Zelten leben bis zu 32 Personen die
ohne Matratzen auf Etagenfeldbetten schlafen. Es gibt "Männerzelte" und
"Familienzelte", dass bedeutet Frauen, Männer und Kinder werden in den
"Familienzelten" gemeinsam untergebracht ohne jegliche Kultursensibilität. 

Das Sicherheitspersonal der externen Firma WEKO beschäftigt ein Team
bestehend aus verschiedenen nationalen und kulturellen Hintergründen.
Darunter auch muslimische Mitarbeiter, die vor den Sommerferien christliche
Flüchtlinge quälten und schlugen. Diese wurden zwar entlassen, jedoch
berichten ganz aktuell auch ezidische Flüchtlinge von gewalttätigem
Sicherheitspersonal. 
Nicht nur mit dem Sicherheitspersonal gibt es Konflikte, sondern auch mit
anderen muslimischen Flüchtlingen und externen gewaltätigen Personen, die
der Szene der IS in Hamburg angehören.

Ein assyrisch-aramäischer junger Flüchtling berichtet: "Ich musste einen
Container mit einem tschetschenischen Flüchtling teilen. Mein Kreuz hing im
Zimmer über meinem Bett. Er drohte mir und befahl mir das Kreuz abzunehmen.
Ich weigerte mich und meldete diesen Fall. Sie verlegten mich in einen
anderen Container."

Ezidische Flüchtlinge berichten: "Es gab einen Konflikt mit einem
ägyptischen Flüchtling. Er verließ für eine kurze Zeit das Gelände und kam
mit 10-15 Männern zurück, die der radikal-islamischen Szene angehören. Sie
drohten uns "Kurden" zu enthaupten und wurden gewalttätig. Die Polizei
schritt ein, versuchte zu schlichten. Wir beschlossen als Gruppe
zusammenzuhalten und uns gegenseitig zu beschützen."

Erneut berichteten ezidische Flüchtlinge vor 3 Tagen über einen erneuten
Angriff seitens der radikal-islamischen Szene. Wieder versuchten Personen
von außen in die Unterkunft einzudringen und die ezidischen Flüchtlinge
anzugreifen. Wieder kam die Polizei und hält nun dort Wache. Die Situation
ist sehr angespannt, weder die Erwachsenen noch die Kinder können die
Unterkunft, geschweige denn die Zelte verlassen. Wenn sie aufgrund von
bürokratischen Problemen doch raus müssen, dann nur als größere Gruppe.


Schritte die wir für diese Woche auf Landesebene durchführen werden:

- Montag ein Gespräch mit dem Staatsrat und dem Innensenator über die
Situation der ezidischen Flüchtlinge in Hamburg

- Besuch am Dienstag in der Unterkunft sowie Einladung an die Presse mit zu
kommen und mit den Betroffenen zu sprechen

- Pressemitteilung

- Offener Brief mit der Forderung nach einer gesonderten und geschützten
Unterbringung von ezidischen und christlichen Flüchtlingen in Hamburg mit
der Unterschrift verschiedener Hamburger Organisationen sowie
Persönlichkeiten (unabhängig von der Linken)

- wenn die Regierung nichts unternimmt, werden wir die Flüchtlinge raus
holen und ein alternatives, geschütztes Camp errichten


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Cansu Özdemir
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
Fachsprecherin für 
Soziales & Integration

Abgeordnetenbüro DIE LINKE
Buceriusstraße 2
20095 Hamburg
Tel: 040/38638583
Fax: 040/38638584
http://www.linksfraktion-hamburg.de <http://www.linksfraktion-hamburg.de/>  



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