[imc-presse] Richtigstellung: Öcalan: Die Realität von Kobanê und der Lösungsprozess sind ein unteilbares Ganzes

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Thu Oct 2 19:55:15 CEST 2014


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

 

seit heute Morgen wird über verschiedene Nachrichtenseiten im Internet die
Meldung verbreitet, dass der inhaftierte PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan die
türkische Regierung dazu aufgefordert habe, ein Massaker in Kobanê zu
verhindern (bild.de: "PKK-Chef Öcalan: Türkische Regierung soll Massaker
verhindern") oder gar sich für eine Intervention der türkischer Regierung in
Kobanê ausgesprochen habe (wienerzeitung.at: "PKK-Chef Öcalan fordert
türkische Intervention in Kobane"). Wir sind diesbezüglich nochmals mit
einem Teilnehmer der Delegation, die am Mittwoch (01.10.) Herrn Öcalan auf
der Gefängnisinsel Imrali besucht hat, in telefonischen Kontakt getreten und
uns wurde erklärt, dass keinerlei Aussagen in diese Richtung von Herrn
Öcalan getroffen worden sind. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Devriş Çimen

 

 

Die einzige Message von Herrn Öcalan, die nach dem gestrigen Besuch der
dreiköpfigen Delegation an die Öffentlichkeit getragen wurde, lautet wie
folgt:

 

Öcalan: Die Realität von Kobanê und der Lösungsprozess sind ein unteilbares
Ganzes 

Die Delegation der Partei der Demokratischen Völker HDP hat eine Erklärung
zu den Details ihres Treffens mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel
Imrali am Mittwoch abgegeben.

Laut der Delegation habe Öcalan betont, dass die Realität von Kobanê und der
Lösungsprozess ein unteilbares Ganzes seien und alle dazu aufgerufen,
"diesen demokratischen Kampf für die Menschheit, der so viele Opfer
gefordert hat" zu verteidigen.

Öcalan sagte, dass die derzeitige kritische Phase bedeutende Entwicklungen
zeige und ein Scheideweg nicht nur für die Region, sondern für die Zukunft
der Menschheit sei.

Die Delegation gab folgende Botschaft des PKK-Vorsitzenden weiter: "Von
höchster Priorität ist es im Moment, die Roadmap und den Aktionsplan mit
bedeutungsvollen Prinzipien zu füllen. Selbst der beste Aktionsplan wird nur
auf dem Papier bestehen, wenn er in einseitiger Weise betrachtet wird. Eine
Basis für die Entwicklung solcher Prinzipien kann nur bestehen, wenn zuerst
die Organe für Verhandlungen - Kommissionen und Räte - gebildet werden."

Öcalan betonte: "In diesem Zusammenhang gibt es keine Hindernisse mehr, den
Willen zu Verhandlungen in die Praxis umzusetzen, was seinen Ausdruck in der
Entscheidung des Kabinetts (vor den Präsidentschaftswahlen hatte die
Regierung dem Parlament einen Gesetzentwurf zum Lösungsprozess vorgelegt)
gefunden hat. Es ist von höchster Bedeutung, im Rahmen dieses offiziellen
Dokumentes mit den Verhandlungen zu beginnen, ohne Zeit zu verlieren. Das
Schicksal dieses Prozesses, den wir mit großen Anstrengungen bis zu diesem
Punkt gebracht haben, ist direkt damit verbunden, wie schnell und ernsthaft
Schritte unternommen werden."

Öcalan merkte an, dass nun "die ganze Welt sehen kann, wozu eine
verbrecherische Organisation wie ISIS, die man auch als JITEM des Mittleren
Ostens bezeichnen kann, in der Lage ist". Öcalan betonte, dass die
Belagerung von Kobanê, sollte sie erfolgreich sein, mehr sei als nur die
Belagerung einer Stadt, sie ziele gegen die demokratischen Erfolge der
KurdInnen und würde die Türkei in einen neuen Putsch hineinziehen.

"Wenn dieser Versuch eines Massakers Erfolg hat, würde das das Ende des
Lösungsprozesses bedeuten und in der Türkei die Phase eines neuen,
langandauernde Staatsstreichs einläuten." betonte Öcalan und fügte hinzu,
dass alle, die die Lage in Kobanê und Rojava verstehen wollen, sich dieser
Tatsache stellen müssen.

Öcalan rief alle, die gegen das Ende des Lösungsprozesses und für eine
demokratische Entwicklung in der Türkei sind auf, Kobanê mit Ernsthaftigkeit
und Verantwortungsbewusstsein zu unterstützen und zu verteidigen.

Laut Öcalan sind Auseinandersetzungen zu beobachten zwischen den Fraktionen
des Staates, die an einer Lösung interessiert sind und jenen, die auf
Vernichtung setzen. Er unterstrich, dass die lösungsorientierten Kräfte
zeitnah und aktiv in den Prozess eingreifen müssen.

Öcalan betonte erneut, dass die Realität von Kobanê und der Lösungsprozess
ein unteilbares Ganzes seien und dazu rief dazu auf, diesen demokratischen
Kampf für die Menschheit, der so viele Opfer gefordert hat zu verteidigen.

Die HDP-Delegation übermittelte zum Schluss ihrer Erklärung die Grüße von
Abdullah Öcalan an alle KurdInnen, die in Kobanê, Sinjar, Jazaa, Rabia und
Maxmur Wiederstand gegen ISIS leisten und an alle, die Solidarität und
Unterstützung zeigen.

ANF, 02.10.2014, ISKU

 

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