[imc-presse] Bromma wieder aufgetaucht - die Gerichte verschleppen weiter

ak-spitzelklage ak-spitzelklage at riseup.net
Sat Feb 15 15:01:41 CET 2014


Liebe Presse,

anbei eine Erklärung des Arbeitskreis Spitzelklage zum aktuellen
Geschehen. Simon Bromma scheint mit seiner Vergangenheit abgeschlossen
zu haben und tritt mit Bild und Telefonnummer offen im Internet auf.
Außerdem haben die Kläger_innen letzten Samstag Beschwerde beim
Bundesverwaltungsgericht eingereicht, da seit Einlegen des Widerspruchs
gegen das Ergebnis des In-Camera-Verfahrens vor genau einem Jahr genau
nichts passiert ist.
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Kontaktmöglichkeiten finden
sich unten.

schöne Grüße
Alex Funk

Hei­del­berg, den 11.​02.​2014

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen des Ar­beits­krei­ses Spit­zel­kla­ge
Hei­del­berg:
Der Po­li­zei­spit­zel Simon Brom­ma führt wie­der ein ganz nor­ma­les Leben

Am 08.​02.​2014 haben die Klä­ger*innen im Ver­fah­ren zur Auf­klä­rung
des Hei­del­ber­ger Spit­zelskan­dals eine Be­schwer­de beim
Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Leip­zig ein­ge­reicht, nach­dem die
Klage da­ge­gen, dass Akten und Be­weis­mit­tel vor­ent­hal­ten wer­den,
dort seit einem Jahr auf Eis liegt. Wäh­rend­des­sen wurde be­kannt,
dass der ehe­ma­li­ge Spit­zel, Simon Brom­ma, mitt­ler­wei­le
öf­fent­lich als Scout für Fahr­rad­berg­tou­ren auf­tritt.

Im De­zember 2010 ist in Hei­del­berg der ver­deckt er­mit­teln­de
Po­li­zei­be­am­te Simon Brom­ma ent­tarnt wor­den. Er hatte - über
einen Zeit­raum von fast 13 Mo­na­ten - ver­sucht, die kom­plet­te
Po­lit-​Sze­ne des Rhein-​Ne­ckar-​Krei­ses und deren ver­meint­li­ches
„links­al­ter­na­ti­ves“ Um­feld unter An­wen­dung
ge­heim­dienst­li­cher Me­tho­den „auf­zu­hel­len“
(Ein­satzan­ord­nung). Au­ßer­dem soll­te er mit­tel-​ oder
lang­fris­tig den kon­kre­ten Ein­satz-​Ziel­per­so­nen aus der
An­ti­fa­schis­ti­schen In­itia­ti­ve Hei­del­berg (AIHD) po­li­tisch
links mo­ti­vier­te Straf­ta­ten nach­wei­sen, die diese lo­gisch-​
kon­se­quent in der Zu­kunft selbst be­ge­hen oder von an­de­ren
aus­füh­ren las­sen wür­den. Neben die­sen for­mal und me­tho­disch vom
äu­ßerst re­strik­ti­ven ba­den-​würt­tem­ber­gi­schen Po­li­zei­ge­setz
(PolG BW) ge­deck­ten Auf­ga­ben soll­ten Brom­mas auf meh­re­re Jahre
an­ge­leg­ten In­fil­tra­ti­ons­be­mü­hun­gen laut Ein­satzan­ord­nungs-
​Ak­te dazu füh­ren, gegen sich in Hei­del­berg bil­den­de
„ter­ro­ris­ti­sche Ver­ei­ni­gun­gen“ (ebd.) recht­zei­tig
ein­schrei­ten zu kön­nen.

Die vor­nehm­lich be­trof­fe­ne Hei­del­ber­ger Po­lit-​Sze­ne hatte es
dem­nach groß­teils mit pro­ak­ti­ver Po­li­zei­tä­tig­keit zu tun; es
gab weder kon­kre­te po­li­tisch links mo­ti­vier­te Straf­ta­ten (in
der Ver­gan­gen­heit), die nach­träg­lich hät­ten auf­ge­klärt wer­den
müs­sen, noch war ab­zu­se­hen, dass sich die Hei­del­ber­ger An­ti­fa,
um deren „Füh­rungs­per­so­nen“
(ebd.) es ging, zu einer „ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung“ (ebd.)
ent­wi­ckeln würde, die „Straf­ta­ten mit er­heb­li­cher Bedeu­tung“ (§
20 PolG BW) be­geht (in der Zu­kunft). In Hei­del­berg be­weg­ten wir
uns also die meis­te Zeit im spe­ku­la­ti­ven, abs­trak­ten Be­reich -
mit der will­kom­me­nen Ne­ben­er­schei­nung, kom­plet­te Po­lit­sze­nen
im In- und Aus­land „aus­zu­leuch­ten“ (Brom­ma hatte bei­spiels­wei­se
auch einen Aus­lands­ein­satz in Bel­gi­en). Hier war nur davon
aus­zu­ge­hen, dass es aus der An­ti­fa her­aus, unter maß­geb­li­cher
Be­tei­li­gung der „Ziel­per­so­nen“ und deren „Kon­takt­per­so­nen“
(ebd.), zu At­ta­cken auf die po­li­ti­schen Geg­ner*innen kom­men
könn­te - in der Zu­kunft.

Um struk­tu­rier­ter, ver­bind­li­cher und ef­fek­ti­ver
Öf­fent­lich­keits­ar­beit leis­ten zu kön­nen, hat sich dann aus dem
Kreis der mit die­ser weit rei­chen­den Re­pres­si­ons­maß­nah­me
aus­ge­leuch­te­ten lin­ken Struk­tu­ren ei­ni­ge Mo­na­te nach der
Ent­tar­nung des Ver­deck­ten Er­mitt­lers der Ar­beits­kreis
Spit­zel­kla­ge (AKS) ge­bil­det. Aus sei­nen Rei­hen her­aus haben sich
dann wie­der­um ei­ni­ge Zeit spä­ter sie­ben Be­trof­fe­ne dazu
ent­schlos­sen, am 05.​08.​2011 eine
Forst­set­zungs­fest­stel­lungs­kla­ge beim Ver­wal­tungs­ge­richt
Karls­ru­he ein­zu­rei­chen. Mit ihr soll es nicht nur gelingen, alle
Fa­cet­ten die­ser Maß­nah­me einer ver­selbst­stän­dig­ten
Exe­ku­tiv­ge­walt um­fas­send auf­zu­klä­ren, son­dern auch, sie
nach­träg­lich für un­recht­mä­ßig er­klä­ren zu las­sen. Der durch die
ver­wal­tungs­recht­li­che Ein­satz-​Delegitimie­rung ent­ste­hen­de
Ab­schre­ckungs­cha­rak­ter soll im bes­ten Falle dazu füh­ren, dass die
ver­ant­wort­lich zeichnenden Staats­schutz­ab­tei­lun­gen der
Kri­mi­nal­po­li­zei­en zu­künf­tig prin­zi­pi­ell dar­auf ver­zich­ten,
mensch­li­che Quel­len in miss­lie­bi­ge po­li­ti­sche Zu­sam­men­hän­ge
ein­schleu­sen zu las­sen, um deren Ak­ti­vist*innen rei­hen­wei­se ans
Mes­ser der Er­mitt­lungs­be­hör­den und Staats­an­walt­schaf­ten
lie­fern zu kön­nen.

Um die­sem wün­schens­wer­ten Ab­schre­ckungs-​Ef­fekt im Vor­feld eines
ein­leit­ba­ren Haupt­ver­fah­rens den Wind aus den Se­geln neh­men zu
kön­nen, hat die ein­satzan­ord­nen­de Hei­del­ber­ger
Po­li­zei­dienst­stel­le unter ihrem Lei­ten­den Kri­mi­nal­di­rek­tor
Bernd Fuchs bei ihrer Obers­ten Dienst­auf­sichts­be­hör­de - dem
In­nen­mi­nis­te­ri­um unter Rein­hold Gall (SPD) - eine
Sper­rer­klä­rung nach § 99 der Ver­wal­tungs­ge­richts­ord­nung (VwGO)
be­an­tragt, der un­ver­züg­lich statt­ge­ge­ben wurde. In die­sem Falle
heißt dies kon­kret für die Klä­ger*innen, aber letz­ten Endes auch für
die an voll­stän­di­ger Auf­klä­rung in­ter­es­sier­te kri­ti­sche
Öf­fent­lich­keit, dass dem An­walt von dem aus ins­ge­samt drei Tei­len
be­ste­hen­den Ak­ten­satz aus­schließ­lich die groß­teils ge­schwärz­te
und damit un­brauch­bar ge­mach­te Fuchs­sche Ein­satzan­ord­nungs-​
Ak­te vor­ge­legt wird, wäh­rend die Ein­satz­be­richts-​Ak­te Brom­mas
und die Kor­re­spon­denz-​Ak­te der am Ein­satz be­tei­lig­ten
Be­hör­den voll­kom­men unter Ver­schluss blei­ben.

Um diese Sper­rer­klä­rung, die ja in ihrer Kon­se­quenz be­deu­tet,
dass das für ge­richts­fes­te Ur­tei­le er­for­der­li­che Maß an
ver­dicht­ba­rer Ak­ten­fül­le nie­mals er­reicht wer­den soll,
wie­der­um für un­recht­mä­ßig er­klä­ren zu las­sen, muss­ten die
Klä­ger*innen - par­al­lel zum auf die lange Bank ge­scho­be­nen
Haupt­ver­fah­ren - ins so ge­nann­te In-​ca­me­ra-​Ver­fah­ren (lat. in
ca­me­ra für in der Kam­mer, also „ge­heim“) gehen, mit dem sie zur­zeit
vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Leip­zig an­hän­gig sind. Solch
ein selbst unter bür­ger­li­chen Ver­fas­sungs­rechts­a­po­lo­get*innen
um­strit­te­nes
In-​ca­me­ra-​Ver­fah­ren stellt nach der­zeit gül­ti­gem
bun­des­deut­schen Recht ein be­son­de­res Zwi­schen­ver­fah­ren im
Ver­wal­tungs­pro­zess dar, in dem die
Ge­heim­hal­tungs­be­dürf­tig­keit „er­heb­li­cher In­for­ma­tio­nen“ (§
99 VwGO)
über­prüft wird. Dabei lässt sich das je­weils an­ge­ru­fe­ne
Ver­wal­tungs­ge­richt diese „er­heb­li­chen In­for­ma­tio­nen“ - in der
Causa Bren­ner die kom­plet­ten, un­ge­schwärz­ten Akten - vor­le­gen,
die weder der Öf­fent­lich­keit noch den Be­tei­lig­ten der
Streit­sa­che be­kannt ge­ge­ben oder zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Die
ent­schei­dungs­er­heb­li­chen In­for­ma­tio­nen sind dann nur für die
Augen der je­wei­li­gen Ver­wal­tungs­ge­rich­te be­stimmt und
ver­blei­ben also in der Kam­mer. Im Er­geb­nis des In-​ca­me­ra-​
Ver­fah­rens wird fest­ge­stellt, ob die Be­hör­de - in der Causa
Bren­ner die Obers­te Dienst­auf­sichts­be­hör­de aller
Po­li­zei­dienst­stel­len, das (vom Landespo­li­zei­prä­si­den­ten
ver­tre­te­ne) In­nen­mi­nis­te­ri­um - die Un­ter­la­gen zu Recht
ge­heim hal­ten darf. Der erst­in­stanz­lich damit be­auf­trag­te
Ver­wal­tungs­ge­richts­hof Mann­heim hat im Ja­nu­ar 2013 im Gro­ßen
und Gan­zen die Recht­mä­ßig­keit der Sper­rung der Akten be­stä­tigt,
weil er ana­log zur Ein­schät­zung des ba­den-​würt­tem­ber­gi­schen
Lan­des­po­li­zei­prä­si­den­ten Wolf-​Die­t­er Ham­mann von deren
Ge­heim­hal­tungs­be­dürf­tig­keit über­zeugt ist.

Jener mitt­ler­wei­le ab­ge­lös­te Lan­des­po­li­zei­prä­si­dent hat den
Klä­ger*innen eine neun­zehn­sei­ti­ge Sper­rer­klä­rungs­be­grün­dung
zu­kom­men las­sen, in der er aus­führ­lich dar­legt, wes­halb sich eine
Frei­ga­be aller Akten nach­tei­lig „für das Wohl des Bun­des oder des
Lan­des Ba­den-​Würt­tem­berg“ (Sper­rer­klä­rungsbegründung)
aus­wir­ken würde. Darin heißt es unter an­de­rem, dass „die
not­wen­di­ge Ge­heim­hal­tung ver­deckt er­wor­be­ner
In­for­ma­tio­nen, der Schutz von Informa­ti­ons­quel­len und ihrer
Ar­beits­wei­se … zur Ver­wei­ge­rung der Ak­ten­vor­la­ge
[be­rech­ti­gen], so­fern den Si­cher­heits­be­hör­den durch eine
Of­fen­le­gung die Er­fül­lung ihrer Auf­ga­ben ein­schließ­lich der
Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Be­hör­den er­schwert wird oder Leben,
Ge­sund­heit oder Frei­heit von Per­so­nen ge­fähr­den wür­den“ (ebd.).
Mit den „In­for­ma­ti­ons­quel­len“ meint Ham­mann selbst­ver­ständ­lich
die mensch­li­chen Quel­len (und der Po­li­zei­be­am­te Brom­ma ist
solch eine mensch­li­che Quel­le), die nach dem be­wuss­ten
Durch­lau­fen einer in­ten­si­ven, mi­lieu­an­pas­sen­den LKA-​Schu­lung
in die aufzuhellenden Sze­ne-​Zu­sam­men­hän­ge ein­ge­schleust wer­den
und dabei auf ein hohes Maß an Lo­gis­tik, In­fra­struk­tur und
Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie zu­rück­grei­fen müs­sen. Und deren
Leben oder deren Ge­sund­heit könn­ten durch eine Of­fen­le­gung der
Akten ge­fähr­det wer­den.

Au­ßer­dem seien Ham­mann zu­fol­ge nach der Ent­tar­nung Brom­mas „der
VE [Ver­deck­te Er­mitt­ler -> Brom­ma] und seine
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen in den ein­schlä­gi­gen In­ter­net­fo­ren
per­sön­lich dif­fa­miert und kör­per­lich be­droht [wor­den], so dass
po­li­zei­li­che Schutz­maß­nah­men durch­ge­führt wer­den muss­ten. Im
fa­mi­liä­ren Um­feld [Brom­mas] tra­ten au­ßer­dem ernst­zu­neh­men­de
ge­sund­heit­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen auf“. Es sei also nahe
lie­gend, dass die Ver­öf­fent­li­chung der VE-​Be­rich­te [Brom­mas]
eine er­neu­te Emo­tio­na­li­sie­rung der Szene her­vor­ru­fen würde und
diese ihren per­sön­li­chen Ra­che­feld­zug gegen den VE und sein
so­zia­les Um­feld wie­der auf­le­ben ließe“. (Sper­rer­klä­rungsbegründung)

Nun scheint es seit ge­rau­mer Zeit kei­nen Grund mehr zu geben für die
Durch­füh­rung „po­li­zei­li­cher Schutz­maß­nah­men“; auch das im
„fa­mi­liä­ren Um­feld“ Brom­mas zu kon­sta­tie­ren­de Auf­tre­ten
„ernst­zu­neh­men­der ge­sund­heit­li­cher Be­ein­träch­ti­gun­gen“
scheint sich - nach in­ten­si­ver psy­cho­lo­gi­scher Be­treu­ung - in
Luft auf­ge­löst zu haben, denn: Der Po­li­zei­be­am­te Simon Brom­ma
führt wie­der ein ganz nor­ma­les, auch öf­fent­lich wahr­nehm­ba­res
und pro­blem­los mit ihm teil­ba­res Leben!

Nicht nur, dass er an der ba­den-​würt­tem­ber­gi­schen
Po­li­zei­hoch­schu­le in Vil­lin­gen-​Schwen­nin­gen an sei­ner
Kar­rie­re für den Hö­he­ren Po­li­zei­dienst ar­bei­tet, nein, er
prä­sen­tiert sich mitt­ler­wei­le mit vol­lem Re­al­na­men auch ganz
offen bei­spiels­wei­se auf der Berg­Biken Moun­tain­Bi­ke-​
Rei­se­sei­te http://​www.​bergbiken.​de/​index.​asp?​id=57 - als ins
Berg­Biken-​Team in­vol­vier­ter Guide (mit ak­tu­el­lem
Por­trät­fo­to), für den „Biken Span­nung, Spiel und Scho­ko­la­de
[isst]. Ob auf Al­pen­tou­ren, im Schwarz­wald oder am Bo­den­see:
[Simon Brom­ma] geht es nicht um neue Stre­cken­re­kor­de, son­dern im
Vor­der­grund ste­hen ver­spiel­te Tech­ni­ken für tech­nisch
span­nen­de Ab­fahr­ten“ (Zitat von der Home­page).
Au­ßer­dem kann mensch auf http://​www.​hbtg.​de/​termine/​
kampfrichterlehrgang-gau-d-lizenz-maennlich er­fah­ren, dass Simon
Brom­ma am 8. März 2014 Re­fe­rent beim in Bo­d­man-​Lud­wigs­ha­fen
statt­fin­den­den Kampf­rich­ter­lehr­gang für den Er­werb der so
ge­nann­ten Gau-​D-​Li­zenz sein wird; dabei geht es um das ge­schul­te
Wer­ten männ­li­chen Ge­rä­te­tur­nens. Trä­ger die­ses
Kampf­rich­ter­lehr­gangs ist der Hegau-​Bo­den­see-​Turn­gau (HBTG),
der ei­ge­nen An­ga­ben zu­fol­ge 1871 (!) ge­grün­det wurde. Er zählt
91 Mit­glieds­ver­ei­ne mit etwa 36.​000 Tur­ne­rin­nen und Tur­nern aus
dem Land­kreis Kon­stanz und Tei­len des Land­krei­ses Sig­ma­rin­gen
und des Bo­den­see­krei­ses. Auf
http://​www.​suedkurier.​de/​region/​bodenseekreis-oberschwaben/​
meersburg/​Ehrenamtliche-Helfer-dringend-gesucht;ar­t372486,4138891
er­fährt die in­ter­es­sier­te Öf­fent­lich­keit, dass Brom­ma
Ju­gend­wart in eben die­sem HBTG sei (hier ist er auf einem neue­ren
Pres­se­fo­to neben der Stell­ver­tre­ten­den Ju­gend­lei­te­rin und
einem Mit­glied des Ge­samt­vor­stands zu sehen). Am Ende des Ar­ti­kels
ist sogar Brom­mas pri­va­te Te­le­fon­num­mer zu fin­den, um
In­ter­es­sier­ten eine Kon­takt­mög­lich­keit zu geben. Da be­reits
be­kannt war, dass Simon Brom­ma als Turn­gau­ver­ant­wort­li­cher für
den HBTG ein Jahr vor Be­ginn sei­ner VE-​Le­gen­den­bil­dung (er hat
sich be­reits im Som­mer 2009 damit ge­brüs­tet, bald in Hei­del­berg
stu­die­ren zu wer­den, ob­wohl er keine Hoch­schul­rei­fe be­sitzt) am
40. In­ter­na­tio­na­len Ju­gend­zelt­la­ger der Ba­di­schen
Tur­ner*in­nen­ju­gend in Brei­sach am Rhein teil­ge­nom­men hat (vom
28.​07. bis 07.​08.​2008), kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass er
bruch­los, also über die Zeit als VE hin­weg aktiv war für den HBTG.

Mit die­sen In­for­ma­tio­nen im Hin­ter­kopf dürf­te of­fen­sicht­lich
sein, dass Simon Brom­ma als real exis­tie­ren­der, bis heute in sei­nem
Beruf auf­ge­hen­der Po­li­zei­be­am­ter, der zeit­wei­se zum gut
be­zahl­ten und in­ner­halb des Po­li­zei­ap­pa­rats gut
be­leu­mun­de­ten Ver­deck­ten Er­mitt­ler ge­wor­den war, nach dem
vor­zei­ti­gen Ab­bruch sei­nes span­nen­den Ein­sat­zes im
„ter­ro­ris­mus­af­fi­nen, mi­li­tan­ten, links­ra­di­ka­len Mi­lieu“
weder eine pro­fes­sio­nel­le psy­cho­lo­gi­sche Be­treu­ung brauch­te
(weil bei ihm „ernst­zu­neh­men­de ge­sund­heit­li­che
Be­ein­träch­ti­gun­gen“ [Sper­rer­klä­rungsbegründung] auf­tra­ten)
noch po­li­zei­li­chen Per­so­nen­schutz ge­nie­ßen muss­te (weil er und
seine Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen „in ein­schlä­gi­gen In­ter­net­fo­ren
per­sön­lich dif­fa­miert und kör­per­lich be­droht wur­den“ [ebd.]). In
solch einem Falle hätte er von sei­nen Vor­ge­setz­ten beim LKA
Stutt­gart schließ­lich eine neue Iden­ti­tät be­kom­men müs­sen, um
un­er­kannt zu blei­ben und ein vor phy­si­schen At­ta­cken si­che­res
Leben füh­ren zu kön­nen. Nach Anfrage der Frankfurter Rundschau scheint
dies auch dem Innenministerium aufgefallen zu sein: Nur einen Tag
später, war Brommas Profil von der Bergbike-Seite gelöscht.

Aber mit genau die­ser nun als kon­stru­iert an­zu­se­hen­den
Ge­fähr­dungs­si­tua­ti­on oder Ge­fah­ren­la­ge für die ver­sieg­te
In­for­ma­ti­ons­quel­le Brom­ma hatte der da­ma­li­ge
Lan­des­po­li­zei­prä­si­dent Ham­mann die
Ge­heim­hal­tungs­be­dürf­tig­keit der VE-​Ak­ten be­grün­det (siehe
oben); und er ging sogar noch wei­ter und sprach in sei­ner
Sper­rer­klä­rungs­be­grün­dung schluss­end­lich davon, dass bei einer
Of­fen­le­gung „die Ge­fähr­dung für in der Folge ent­tarn­te VE
min­des­tens mit den Ge­fah­ren für den in Ba­den-​Würt­tem­berg
ent­tarn­ten VE gleich­zu­set­zen“ (ebd.) wäre. Wenn nun aber deut­lich
ge­wor­den ist, dass sich Brom­ma zu kei­nem Zeit­punkt in einer von
ra­di­ka­len lin­ken Kräf­ten her­auf­be­schwo­re­nen Ge­fah­ren­la­ge
be­fun­den hat, dann kracht das Haupt­ar­gu­ment der
landespo­li­zei­prä­si­dia­len Ak­ten­sper­rer*innen wie ein
Kar­ten­haus in sich zu­sam­men.

Simon Brom­ma, der seine ei­ge­ne maß­geb­li­che Rolle bei der
ver­such­ten Kri­mi­na­li­sie­rung po­li­tisch miss­lie­bi­ger
Zu­sam­men­hän­ge weder re­flek­tiert noch die rich­ti­gen
Kon­se­quen­zen dar­aus ge­zo­gen hat (das so­for­ti­ge Quit­tie­ren
sei­nes Diens­tes und die Zur­ver­fü­gung­stel­lung aller
In­for­ma­tio­nen, die er über die ver­selbst­stän­dig­te
Exe­ku­ti­vgewalt sam­meln konn­te), ist nach wie vor über­zeug­ter
Po­li­zei­be­am­ter mit Am­bi­tio­nen auf den Hö­he­ren Dienst; er hat
wei­ter­hin das beim Ein­satz er­wor­be­ne und in Per­so­nal­ak­ten
an­ge­leg­te Wis­sen über einen gro­ßen Per­so­nen­kreis ver­meint­lich
lin­ker Ak­ti­vist*innen ab­ge­spei­chert; er kann nach wie vor - auch
beim so­zia­len Agie­ren in zu­fäl­lig zu­sam­men­kom­men­den
Men­schen­grup­pen - zu einer le­ben­den Über­wa­chungs­ka­me­ra
wer­den, die straf­recht­lich Re­le­van­tes an die nächst­ge­le­ge­ne
Po­li­zei­dienst­stel­le wei­ter­gibt.

Und viel­leicht ist sein VE-​Ein­satz ja doch noch nicht für be­en­det
er­klärt oder zwi­schen­zeit­lich an­ders kon­fi­gu­riert wor­den. Ein
(ehe­ma­li­ger) Ver­deck­ter Er­mitt­ler, der so offen agiert wie
Brom­ma, kann mit einem un­er­schüt­ter­li­chen Selbst­be­wusst­sein zu
einem Ak­teur jeden so­zia­len Ge­fü­ges wer­den, ohne dass die davon
be­trof­fe­ne Struk­tur je­mals auf die Idee käme, am ge­mein­sa­men
Tisch sitze ein Po­li­zist mit hohem er­mitt­lungs­be­hörd­li­chen
Spür­sinn, un­glaub­lich gut aus­ge­bil­de­tem Per­so­nen-​ und
Na­mens­ge­dächt­nis und einem tief sit­zen­den,
ex­tre­mis­mus­theo­re­tisch grun­dier­ten Miss­trau­en allen Men­schen
ge­gen­über, die in ir­gend­ei­ner Form po­li­tisch aktiv sind - und das
kann auch ein Berg­Biken-​MTB-​Gui­de sein.

Des­halb raten wir wei­ter­hin allen Men­schen davon ab, so­zia­le
Kon­tak­te zu Simon zu pfle­gen; viel wich­ti­ger ist, ihn di­rekt mit
sei­ner po­li­zei­li­chen Rolle als Ver­deck­ter Er­mitt­ler zu
kon­fron­tie­ren. Es darf sich für Si­mons Kar­rie­re als
Po­li­zei­be­am­ter, als MTB-​Gui­de oder als Turn­rich­ter nicht auch
noch ge­lohnt haben, vie­len Men­schen die Fä­hig­keit zum Auf­bau
tie­fen ge­gen­sei­ti­gen Ver­trau­ens ge­nom­men und dabei Gren­zen
über­schrit­ten zu haben, von denen die Be­trof­fe­nen noch nicht
ein­mal wuss­ten, dass diese Grenz­über­schrei­tun­gen so­eben
statt­fin­den (wenn er
bei­spiels­wei­se al­lein in ihren Pri­vat­räu­men saß und sich dabei
ge­nau­er ihre Schreib­tisch­schub­la­den, ihre Han­dys oder ihre PCs
an­ge­schaut hat). All diese Ver­hal­tens­wei­sen hat er ja eben nicht
ab­ge­legt, im Ge­gen­teil: Jetzt nutzt er sie, um
po­li­zei­aus­bil­dungs­tech­nisch noch wei­ter zu kom­men.

Der AKS hat nun die Mög­lich­keit, Simon Brom­ma, der eine Per­son des
öf­fent­li­chen Le­bens und des­sen An­schrift nun als ladungsfest
einstufbar ist, bei einer Fort­set­zungs­kla­ge-​Haupt­ver­hand­lung als
Zeuge vor­la­den zu las­sen, der in die­sem Rah­men bei­spiels­wei­se
seine VE-​Be­rich­te münd­lich zu­sam­men­fasst. Au­ßer­dem for­dern wir
er­neut und mit deut­li­chem Nach­druck die Frei­ga­be aller Akten. Es
ist wei­ter­hin nicht hin­nehm­bar, dass das
Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Leip­zig schon seit einem Jahr nicht die
ge­rings­te Re­ak­ti­on zum Stand der Prü­fung des In-​Ca­me­ra-​
Ver­fah­rens zeig­te. Mit der Be­schwer­de, die am 08.​02.​2014 durch
den An­walt der Klä­ger*innen, Mar­tin Hei­ming, ein­ge­reicht wurde,
for­dern wir die Ge­rich­te und Be­hör­den auf, end­lich diese
Ver­schlep­pungs­po­li­tik ein­zu­stel­len.

Weder das In­nen­mi­nis­te­ri­um noch die ein­satzan­ord­nen­de
Po­li­zei­dienst­stel­le kön­nen die Ge­heim­hal­tungs­be­dürf­tig­keit
die­ser Akten nun­mehr schlüs­sig be­grün­den; das nach wie vor
un­ge­bro­che­ne öf­fent­li­che In­ter­es­se an der Auf­klä­rung einer
wi­der­recht­li­chen po­li­zei­li­chen Maß­nah­me über­wiegt nun
ein­deu­tig die Per­sön­lich­keits­rech­te des da­mals ein­ge­setz­ten
Ver­deck­ten Er­mitt­lers. Auch das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt
Leip­zig kann das bei ihr an­hän­gi­ge In-​ca­me­ra-​Ver­fah­ren nicht
län­ger hin­aus­zö­gern, um Zeit zu schin­den. Es gibt kei­nen Grund
mehr, der
Öf­fent­lich­keit die Mög­lich­keit zu neh­men, Ein­blick in
wi­der­recht­li­che po­li­zei­li­che Maß­nah­men zu neh­men, gegen die
sich Be­trof­fe­ne recht­mä­ßig zur Wehr set­zen, auch wenn ihnen - wie
der Braun­schwei­ger V-​Mann-​Fall
neu­er­dings wie­der ge­zeigt hat - viel­leicht klar ist, dass die
staat­li­chen Re­pres­si­ons­or­ga­ne im Kampf gegen linke Struk­tu­ren
auch wei­ter­hin auf den Ein­satz lan­des­kri­mi­nal­amt­lich
ge­führ­ter mensch­li­cher Quel­len set­zen wer­den wol­len. Wir müs­sen
ver­su­chen, dafür zu sor­gen, dass sie dies nicht mehr tun. Die
Forst­set­zungs­fest­stel­lungs­kla­ge ist ein Weg dort­hin.

Der Ar­beits­kreis Spit­zel­kla­ge am 11.​02.​2014



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Name: Stellungnahme Wiederauftauchen und Beschwerde
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