[imc-presse] PM: 700 Zivilisten in Westkurdistan(Nordsyrien) entführt

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Tue May 28 08:19:38 CEST 2013


Pressemitteilung

 

700 Zivilisten in Westkurdistan(Nordsyrien) entführt

Erneut schwere Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Teilen der FSA 

 

Die westkurdische Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) vermeldete in den
Abendstunden des 27.05, dass bewaffnete Gruppen, die zur Freien Syrischen
Armee gehören, mehr als 700 kurdische Zivilisten entführt haben. Die
Entführung ereignete sich auf der Strecke zwischen Aleppo und Afrin. Diese
Meldung wurde durch eine Quelle, die der FSA nahe steht gegenüber ANHA
bestätigt. Die entführten Zivilisten werden demnach in Marei, einem Vorort
von Aleppo, festgehalten. Marei befindet sich unter der Kontrolle der
islamistischen Liva el Tevhid Brigaden. Dieselbe Quelle erklärte gegenüber
ANHA, dass die Entführten im Keller eines Gebäudes eingesperrt sind, wo sie
Folter ausgesetzt sind und kaum Essen und Trinken bekommen. 

Bereits seit dem 24.05. sind in Afrin bewaffnete Auseinandersetzungen
zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und bewaffneten
Gruppen ausgebrochen. Die Auseinandersetzungen begannen, nachdem die
Mitglieder der bewaffneten Gruppen einen großangelegten Angriff auf die
Stadt starteten. Bei den  Gefechten kamen mindestens 38 Angreifer und drei
Mitglieder der YPG ums Leben.

Auch in der Nähe der westkurdischen Grenzstadt Ras al-Ain (Serê Kaniyê) kam
es am 26.Mai zu einem Angriff auf einen Stützpunkt der YPG durch eine FSA
Gruppe. Die Gruppe mit dem Namen Cebhet El-Nesra hat bei dem Angriff in dem
Dorf Til Xelaf zwei Mitglieder der YPG entführt und unter Einsatz von Folter
ermordet. 

***

26.05.2013

Weitere militärische Auseinandersetzungen in Westkurdistan

 

Auf ein Dorf bei Afrin wurde am Samstag ein Anschlag verübt. Hinter dem
Anschlag sollen einige radikal islamistische und kurdische Gruppen stecken.

Verschiedene Gruppen, die sich unter dem Dach der freien syrischen Armee
bewegen, haben am 25. Mai das Dorf Akibiye bei der Stadt Afrin angegriffen.
Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Volksverteidigungseinheiten
YPG; 17 Kämpfer der Angreifer kamen dabei ums Leben. Außerdem konnten zwei
Panzer und drei Maschinengewehre von den Einheiten der YPG vernichtet
werden. Die Entscheidung zu dem Angriff soll durch die Initiative der Gruppe
Liva el Tevhid getroffen worden sein. An den Unruhen beteiligten sich
radikal islamistische Gruppen wie Liva el Fatih, Devlul Islamiye und Gruppen
namens Liva Selahaddin und Liva Yusuf-ul Azme. Von den zwei letztgenannten
Gruppen ist bekannt, dass sie Verbindungen zu der Partei Azadi von Mustafa
Cuma haben, welche seinen Sitz in der Autonomen Region Kurdistan(Nordirak)
hat.

Bei den Gefechten wurde Bawer Mustafe, einer der Kommandanten der Gruppe
Salahaddin schwer verletzt. Auffallend ist, dass die Angriffe nach der
Schließung der Grenzen zwischen West-und Südkurdistan am 19. Mai
stattfanden.

Es gibt Informationen, die besagen, dass die Gruppe Liva Tewhid vor kurzer
Zeit an einer Versammlung in der Türkei teilnahm. Es wird behauptet, dass
die Gruppe Fatih von der Türkei gegen die Kurden unterstützt wird, und sogar
mit dieser Absicht gegründet worden ist. Die Gruppe Selahaddin hatte schon
zuvor in Halep an den blutigen Angriffen teilgenommen.

 

Ein schwer erreichbarer Plan

 

Was soll mit diesen Auseinandersetzungen erreicht werden? Während manche
Gruppen den Kampf gegen die Kurden ablehnten, wollten die Gruppen, die sich
an den Angriffen beteiligten, die von den Kurden kontrolliere Stadt Afrin
den Kurden entziehen. Es soll geplant sein, die Straßen nach Afrin zu
blockieren, um anschließend die strikte Umsetzung eines Embargos durchsetzen
zu können. Jedoch halten kurdische Quellen diese Ziele für unmöglich. Denn
diese Gruppen befinden sich zurzeit in einem stark geschwächten Zustand.

Im Gegensatz dazu wachsen die kurdischen Kräfte zahlenmäßig täglich an. Es
gibt auch Informationen darüber, dass die Bevölkerung an manchen Orten an
der Seite der YPG kämpft.

 

Auseinandersetzung in Serê Kaniyê: Vier Angreifer getötet

 

Bei einem Angriff auf einen YPG-Kontrollpunkt bei der westkurdischen Stadt
Sere Kani sind vier Angreifer ums Leben gekommen; zwei YPG-Kämpfer wurden
bei der Auseinandersetzung verletzt.

Laut einer Meldung der Hawar Nachrichten Agentur (ANHA) fand der Angriff auf
den YPG-Kontrollpunkt in dem Dorf Til Xelaf statt, das drei Kilometer von
der Stadt Serê Kaniyê entfernt liegt. Der Angriff konnte von den YPG
zurückgeschlagen werden.

 

Erklärung der YPG gegen die Angriffe

 

Die YPG-Hauptkommandantur gab eine Erklärung zu den Angriffen auf die
YPG-KämpferInnen in Afrin, Kobani und Til Temir ab.

In dieser Erklärung macht sie darauf Aufmerksam, dass es weiterhin in
Kobani, Til Temir und Serê Kaniyê zu Angriffen auf das kurdische Volk kommt.
Diese Angriffe seien jedoch kein Zufall sondern „Angriffe gegen die
Errungenschaften und Werte des kurdischen Volkes, die aus einem Zentrum
gesteuert werden“.

Die Angriffe in Afrin sind gegen den starken Willen der kurdischen
Bevölkerung gerichtet, sie werden mit dem Ziel geführt, dass sich die
Bevölkerung ergeben soll.

Es ist offensichtlich dass diese Banden nicht das Baas-Regime als Gegner
sehen. Die Angriffe haben das Ziel, einen inneren Konflikt zwischen den
Gegnern des Baas-Regimes zu schaffen.

Die YPG-Hauptkommandantur ruft die Bevölkerung der Stadt Afrin auf, eine
Einheit zu bilden und eine Widerstandsbewegung zu organisieren, um die
Pläne, die sich gegen das kurdische Volk richten, zunichtezumachen. Die YPG
werde, „egal wie groß das Opfer sein wird, auf ihrer Verteidigungslinie
bleiben und sich gegen die Angriffe verteidigen. Die Angriffe auf die
kurdischen Gebiete werden nicht ohne Antwort bleiben“.

 

Quelle: ANF, 26.05.2013, ISKU

***

 

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