[imc-presse] Syrien/Westkurdistan: Angriffe auf die kurdische Einheit (Pressemitteilung)

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Sun Jun 30 10:35:32 CEST 2013


Syrien/Westkurdistan: Angriffe auf die kurdische Einheit

Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit
e.V. vom 30.06.2013

In Amude kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen der YPG und bewaffneten
Gruppen – Auch kurdische Splittergruppen sollen bei Angriffen auf die YPG
beteiligt sein

In der westkurdischen Stadt Amude ist es am Abend des 27. Juni zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Gruppen und den kurdischen
Volksverteidigungseinheiten (YPG) gekommen, bei denen ein Mitglied der YPG und
fünf Mitglieder der bewaffneten Gruppen ums Leben gekommen sind. Bei den
bewaffneten Gruppen handelt es sich um Einheiten, die dem Umfeld der kurdischen
Azadi Partei zuzurechnen sind.

Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem Einheiten der YPG auf den
Zufahrtstraßen zu Amude in Richtung Hesekê und Dirbêsiyê Operationen
durchgeführt hatten, um diese der Kontrolle von Gruppen zu entreißen, die sich
der Freien Syrischen Armee zurechnen. Die YPG begründete ihre Operationen damit,
dass die bewaffneten Gruppen den Trinkwasserzugang für Teile der Bevölkerung
gekappt haben und Zivilisten, die diese Wege nutzen, entführen und
drangsalieren. Auf dem Rückweg von der militärischen Operation auf diese
Zufahrtsstraßen wurde die YPG von den  besagten bewaffneten Gruppen angegriffen,
wodurch es zu bewaffneten Auseinandersetzungen kam. Örtliche Quellen berichten,
dass Mitglieder der bewaffneten Gruppen, die bei den Auseinandersetzungen mit
der YPG verletzt wurden, über die türkische Grenze in die Stadt Nisêbîn
(Nusaybin) ins Krankenhaus eingeliefert worden sind.

Die Partei der Demokratischen Einheit (PYD) wertete den Angriff in Amude als die
Fortsetzung einer Reihe von Angriffen in Syrien auf die kurdischen
Errungenschaften. Wie zuvor bei den Angriffen auf die kurdischen Städte Serê
Kaniyê (Ras al-Ain) oder in Afrin wird auch in Amude die Türkei als
Strippenzieherin der Angriffe vermutet. Die Türkei hatte bei den bisherigen
Angriffen nicht davor zurückgeschreckt, islamistische Gruppen wie die Al-Nusra
Front mit Waffen und Finanzmittel zu unterstützen, wenn diese im Gegenzug die
kurdischen Städte und die YPG angreifen. Während die KurdInnen unter dem Dach
des Kurdischen Hohen Rates, einem Zusammenschluss der wichtigsten kurdischen
Parteien in Syrien, die Kontrolle über die westkurdischen Gebiete wahren wollen,
wird sowohl von einigen Gruppen aus der Freien Syrischen Armee, aber auch, wie
in Aleppo, von den Regimekräften Assads versucht, die kurdische Bevölkerung in
den Stellvertreterkrieg, der gegenwärtig in Syrien herrscht, hineinzuziehen. Vor
allem bei den Angriffen der Freien Syrischen Armee tauchen immer wieder auch
Gruppen auf, die dem Umfeld der kurdischen Azadi Partei zuzuordnen sind. Die
jüngsten Angriffe in Amude werden auch als Provokation gewertet, die gegen die
Teilnahme des Kurdischen Hohen Rats auf die anvisierte Friedenskonferenz für
Syrien in Genf gerichtet sind.

In einer Stellungnahme gegenüber unserem Büro erklärt der Europavertreter der
PYD Hassan Mohamed Ali, dass die Kurdinnen und Kurden in Syrien auf Dialog und
Demokratie statt Krieg und bewaffneten Auseinandersetzungen setzen wollen. “Aber
in Serê Kaniyê, Afrin und Amude haben einigen Gruppen der Freien Syrischen Armee
die Kurden angegriffen. In  Aleppo tun die Regimekräfte dasselbe. All diese
Angriffe richten sich gegen die Errungenschaften der kurdischen Bevölkerung.
Auch die Türkei hat ihre Finger mit Spiel. Sie unterstützen nun die Azadi Partei
und Gruppen aus deren Umfeld, um innerhalb der kurdischen Gemeinschaft für ein
Durcheinander zu sorgen. Das ist ein Plan, der darauf abzielt die kurdische
Einheit zu beschädigen”, so Ali. Ähnliche Angriffsversuche  habe es bereits auch
in den Städten Til Temir und Hesekê gegeben.

Auch die YPG machte in einer Erklärung deutlich, dass die bewaffneten Gruppen
aus der Türkei gelenkt werden und forderte die beteiligten kurdischen Gruppen
auf, ihre gegen die eigene Bevölkerung gerichtete Haltung aufzugeben.

PS:

Für weitere Informationen und Rückfragen können Sie sich direkt an unser Büro
wenden. Bei Interesse können wir auch ein Telefoninterview mit dem
Co-Vorsitzenden der PYD  Salih Müslim vermitteln. Dieser hält sich derzeit
aufgrund der Vorbereitungen für Friedenskonferenz in Genf in Europa auf und ist
bereit Ihnen Informationen über die aktuellen Entwicklungen in Syrien und
Westkurdistan zu geben. Wenden Sie sich hierzu bitte auch unser Büro. Sie
erreichen uns per Mail oder unter der Mobilfunknummer 01573-8485818.


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Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt
Tel.: 069/84772084

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