[imc-presse] [attac-d-presse] Wasserprivatisierung: Prozess gegen Film Water Makes Money

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Feb 11 11:23:14 CET 2013


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 11. Februar 2013


* Wasserprivatisierung muss europaweit vom Tisch

* Prozess gegen Water Makes Money: Attac solidarisch mit von
Veolia-Konzern Verklagten


Am Donnerstag beginnt in Paris der Prozess gegen "Water Makes Money".
Der französische Infrastruktur-Konzern Veolia hat den Vertrieb und einen
Protagonisten des Filmes in Frankreich verklagt, weil er sich in einen
Zusammenhang mit Korruption gebracht sieht. Auch wenn die Tochter Veolia
Wasser in Deutschland keinen Prozess gegen die Filmemacher angestrebt
hat (um nach eigenen Angaben die Reputation des Konzerns nicht weiter zu
beschädigen), so hat der Film über die Privatisierung der
Wasserversorgung in verschiedenen Ländern einen empfindlichen Nerv
getroffen.

Die beiden Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz erklären dazu:
"Gerade in diesen Tagen versucht die EU-Kommission, alle Kommunen zur
Ausschreibung der Wasserversorgung zu zwingen. Dadurch würde das Trink-
und Abwasser günstiger, urteilte die Steering Kommission, in der fast
alle privaten Wasserkonzerne der Welt vertreten sind. Eine derartige
Verquickung von Öffentlichem und Privaten stellt unser Film Water Makes
Money in den vielen Varianten der Wirklichkeit dar. Was hier passiert,
ist nicht einfach Korruption, das ist 'strukturelle Korruption' auf
Kosten von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. An dieser Bewertung
halten wir fest."

Die Umsetzung der geplanten EU Richtlinie würde bedeuten, dass nur
diejenigen Kommunen von der Ausschreibungspflicht ausgenommen werden,
die ihre Wasserversorgung noch komplett in öffentlicher Hand haben. In
der Vergangenheit hat aber gerade die EU-Kommission die Kommunen
aufgefordert, Private an der Wasserversorgung zu beteiligen. Viele
Städte und Gemeinden haben das aufgrund von Verschuldung und chronischer
Unterfinanzierung getan.

+ Privatisierungs- statt Schuldenbremsen nötig +

Mike Nagler vom bundesweiten Koordinierungskreis von Attac: "Dieser
Zwang zur Privatisierung ist ein organisierter Angriff auf das
Gemeinwesen. Statt Schuldenbremsen, die benutzt werden, um zusätzlichen
finanziellen Druck zu erzeugen, um öffentliches Eigentum zu veräußern,
brauchen wir in den Ländern, Städten und Gemeinden
Privatisierungsbremsen. Sie würden garantieren, dass öffentliches
Eigentum, das der Daseinsvorsorge dient, auch in Zukunft vor dem Zugriff
Privater geschützt bleibt."

Attac-Gruppen hatten den Film zur Premiere im Jahr 2010 in zahlreichen
europäischen Städten aufgeführt. Aus Solidarität mit den Angeklagten
wird Water Makes Money in dieser Woche in vielen Städten erneut
vorgeführt, und auch der TV-Sender Arte strahlt den Film am Dienstag
noch einmal aus.

Wie wichtig vielen Bürgerinnen und Bürgern eine gemeinwohlorientierte
Wasserversorgung in öffentlicher Hand als Bestandteil der
Daseinsvorsorge ist, zeigt die von Attac und vielen anderen unterstützte
europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht", die bisher
über eine Million Menschen unterzeichnet haben.


Weitere Informationen:

* Filmaufführungen:
http://www.watermakesmoney.com/index.php/de/auffuehrungen/solidaritaetsauffuehrungen-prozess

* Hintergrundinfos zum Prozess:
http://www.watermakesmoney.com/index.php/de/der-prozess

* Europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht":
http://www.right2water.eu/de


Für Rückfragen:

* Leslie Franke / Herdolor Lorenz (Water Makes Money), Tel. 040 241 290

* Mike Nagler, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0179 9619 584


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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