[imc-presse] Meldungen aus und über Westkurdistan/Nordsyrien - S. Müslim: Das Ziel ist Konflikte zwischen Arabern und Kurden zu schaffen

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Fri Aug 9 11:51:46 CEST 2013


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

im Folgenden möchte ich Sie auf zwei Kolumnen zu der Angriffen von
al-Qaida-Gruppen und Einheiten der Freien Syrischen Armee (FSA) auf
Westkurdistan/Nordsyrien aufmerksam machen. Weiterhin finden Sie die letzten
Informationen der kurdischen Seite zu den Auseinandersetzungen mit den
Islamistischen Gruppierungen, sowie die Bewertung von dem Kovorsitzenden der
Partei der Demokratischen Einheit (PYD) Salih Müslim "Das Ziel ist Konflikte
zwischen Arabern und Kurden zu schaffen".

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail
oder unter der Nummer 069-84772084 zur Verfügung. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Devriş Çimen

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084 

 

 

DIE MOBILEN DSCHIHADISTEN UND UNSER NEUER NACHBAR AFGHANISTAN

Cüneyt Özdemir* / Journalist und Kolumnist, 04.08.2013

Diejenigen die der türkischen Außenpolitik eine sunnitisch-religiöse Prägung
verpasst haben, sind bemüht, die mobilen Dschihadisten zu übersehen, die im
Moment ein Massaker in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) verüben. Der Preis
für das wegsehen wird unermesslich sein.

Um das aktuell stattfindende Massaker in Rojava, direkt an unserer Grenze,
besser verstehen zu können ist es von Nöten ein Bild genauer zu betrachten.
Denn dieses Bild allein reicht dafür aus, um uns zu erklären, wer nur 50
Meter entfernt von unserer Grenze auf der Seite von Rojava Krieg gegen die
Kurden führt. Dieses Bild stellt Ebu Musab in der Hand mit einer
Kalaschnikow und einem schwarzer Baskenmütze dar.

Weiterlesen:
http://civaka-azad.org/index.php/465-die-mobilen-dschihadisten-und-unser-neu
er-nachbar-afghanistan.html

 

 

AUF WESSEN SEITE STEHEN SIE?

Ferda Cetin / Journalist und Kolumnist, 05.08.2013

In Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) findet ein abscheulicher Krieg gegen
die Kurden statt, die ihre Heimat vor allem gegen islamistische Aggressoren
zu verteidigen versuchen.

Die mobilen Dschihadisten aus aller Welt, vor allem aus Afrika, Afghanistan,
Sudan, Nigeria, Großbritannien, Deutschland und der Türkei sind nach Syrien
angereist, um hier ein islamistisches Kalifat zu errichten.

Jedoch geht es ihnen vordergründig eigentlich darum zu verhindern, dass die
Kurden ihre Freiheit erlangen und somit ihr bereits vor langer Zeit
eingeschlagener ,,Dritter Weg'' sie zum Erfolg führt.

Weiterlesen:
http://civaka-azad.org/index.php/467-auf-wessen-seite-stehen-sie.html

 

Hintergrund:

 

FREIE SYRISCHE ARMEE UND ISLAMISTEN ERKLÄREN DEN KURDINNEN DEN KRIEG

Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit e.V., 04.08.2013

In Aleppo werden kurdische ZivilistInnen massakriert - Freie Syrische Armee
erklärt KurdInnen den Krieg - Entscheidung zum Angriff gegen kurdische
Selbstverwaltungsstrukturen in Türkei getroffen - PYD: Demokratische Kräfte
müssen uns in unserem Kampf unterstützen

In den Orten Til Hasil und Til Aran im Gebiet von Aleppo werden kurdische
ZivilistInnen von al-Qaida-Gruppen und Einheiten der Freien Syrischen Armee
(FSA) massakriert. Kurdische Jugendliche werden allein aufgrund ihrer
kurdischen Identität ermordet. Zugleich wurden hunderte kurdische Frauen und
Kinder von den Gruppen entführt.

Weiterlesen:
http://civaka-azad.org/index.php/458-freie-syrische-armee-und-islamisten-erk
laeren-den-kurdinnen-den-krieg.html

 

Meldungen:

 

200 ZivilistInnen weiterhin in den Händen der Al-Nusra Front

Die am 20. Juli in Gire Spi (Til Ebyad) von der Al-Nusra-Front entführten
200 kurdischen ZivilistInnen befinden sich weiterhin in Geiselhaft. Laut
örtlichen Informationen werden die Geiseln in einem von der Al-Nusra
kontrollierten Krankenhaus gehalten. Mittlerweile sind 44 Geiseln namentlich
bekannt. Bei den übrigen Geiseln trauen sich die Angehörigen nicht die
Identitäten der Personen bekanntzugeben, weil sie dadurch negative Folgen
für die betroffene Person befürchten. 

Auch ein Vermittlungsversuch für die Freilassung der Geiseln ist
gescheitert. Eine Gruppe von zehn Menschen, fünf Araber und fünf Kurden,
haben versucht, mit der Al-Nusra-Front über die Freilassung der Geiseln zu
sprechen. Die Mitglieder der Al-Nusra weigerten sich darauf einzugehen.
Stattdessen nahmen sie die fünf kurdischen Vermittler ebenfalls als Geiseln
und schickten die anderen weg. Die arabischen Mitglieder der
Vermittlungskommission berichteten, dass die Geiseln von der Al-Nusra
gefoltert werden.

Quelle: ANF, 07.08.2013, ISKU

 

Baath-Regime bombardiert kurdische Dörfer

Während die Angriffe von al-Qaida nahen Gruppen auf Westkurdistan weiter
anhalten, hat die Armee von Assad die Gegend um Afrin bombardiert. Die YPG
bewertete diese Angriffe des Regimes auch als Unterstützung der al-Qaida. In
einer Erklärung des Pressezentrums der YPG gegenüber der Nachrichtenagentur
ANHA heißt es, dass die Dörfer Qibarê, Kefersile und Xilnera nahe Afrin von
dem Bombardement betroffen sind.

Quelle: ANF, 05.08.2013, ISKU

 

Salih Müslim: Das Ziel ist Konflikte zwischen Arabern und Kurden zu schaffen

Der Kovorsitzende der Partei der Demokratischen Einheit PYD, Salih Müslim,
erklärte in einem Interview angesichts der Kämpfe zwischen den YPG und der
al-Qaida nahen Al-Nusra-Front, dass die Al-Nusra in den von ihr
kontrollierten Gebieten Verwaltungen auf Basis der Scharia aufgebaut habe
und die Öl-Stadt Rimelan von ihr durch schwere Waffen angegriffen worden
sei.

Müslim erklärte, dass in den Dörfern Tel Hasil und Tel Aran nahe Halep
(Aleppo) ZivilistInnen durch islamistische Kämpfer massakriert werden: "Die
Al-Nusra-Front und weitere islamistische Gruppen wurden in vielen Orten
besiegt. Aus diesem Grunf greifen sie nun ZivilistInnen an. Sie haben
schwache Punkte gewählt. 25 Kilometer südöstlich von Halep (Aleppo) gab es
nur begrenzte kurdische bewaffnete Kräfte, die die Dörfer Til Arap und Til
Hasil verteidigen konnten. Es gab Kämpfe und ein Kommandant der
Al-Nusra-Front wurde getötet. Daraufhin hat die Al-Nusra all ihre Kräfte
gesammelt und die zwei Dörfer mit zweitausend Mann angegriffen. Dabei wurden
nahezu 100 ZivilistInnen ermordet und circa 400 als Geisel genommen.
Diejenigen die fliehen konnten, haben überlebt. Nach den Angriffen waren die
zwei Dörfer menschenleer. Es wurde ein Massaker, jenseits der Menschlichkeit
verübt. Unsere FreundInnen arbeiten daran, dass die Geflohenen wieder in
ihre Dörfer zurückkehren können."

 

Ihr Ziel ist Rimelan

Müslim erklärte, dass die Gefechten an mehreren Orten geführt werden und das
eigentliche Ziel der Angriffe die Öl-Stadt Rimelan sei: "Ihr Ziel ist es
Rimelan zu erobern und dann ihr islamistisches Gebiet auszurufen. Dagegen
kämpfen die kurdischen KämpferInnen. (...) In den Dörfern nahe Halep
(Aleppo) und in dem Gebiet Tirbesipi dauern die Gefechte an. In diesen
Gebieten gibt es arabische Dörfer. Sie versuchen stark diese Dörfer
anzugreifen. Das Ziel ist einen kurdisch-arabischen Konflikt zu entfachen."

 

Botschaft nach Ankara

Müslim bewertete die Gespräche mit den Vertretern des türkischen
Außenministeriums in Istanbul und signalisierte, wieder in die Türkei kommen
zu wollen: "Wir haben die Tür aufgestoßen. Für eine Festigung der Gespräche
können wir alle Themen diskutieren."

 

Treffen mit Barzani

Zur Schließung des Simelka-Grenzpostens durch die kurdische Autonomieregion,
die verhindert, dass humanitäre Hilfe die Menschen in Rojava erreicht,
erklärte Müslim: "Wir haben uns mit Barzani getroffen und gebeten die Grenze
zu öffnen. Er sagte zu uns: Geht und werdet erstmals unter euch einig, dann
könnt ihr wiederkommen."

Quelle: Milliyet, 04.08.2013, ISKU

 

TEV-DEM: Für Friedensgespräche müssen die Angriffe bedingungslos beendet
werden

Die Bewegung der Demokratischen Gesellschaft (Tev-Dem) hat im Hinblick auf
die Angriffe der al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front und der Gruppe Islamischer
Staat Irak und Syrien (ISIS) eine schriftliche Erklärung veröffentlicht. In
dieser wird unterstrichen, dass das kurdische Volk der Gewalt und den
kriegerischen Auseinandersetzungen ablehnend gegenüber stehe und die
Gruppen, die das kurdische Volk in Rojava angreifen, vom Ausland unterstützt
werden. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten kämpfen demnach auf
Grundlage der legitimen Selbstverteidigung. Man beabsichtige mit den
Angriffen einen Konflikt zwischen den Kurden und Arabern zu entfachen und
"führt zum Zerfall der revolutionären Kräfte, und verlängert die Lebenszeit
des Baath-Regime".

Man stehe bei einem Ende der Gefechte für Friedensgespräche bereit. Für
Gespräche müssten zudem alle als Geisel genommenen ZivilistInnen
freigelassen werden und die Angriffe bedingungslos eingestellt werde: "Diese
Gefechte, die die Völker gegen einander aufwiegeln, müssen beendet werden,
die als Geisel genommenen ZivilistInnen müssen unter Aufsicht einer
unabhängigen Delegation freigelassen und die Angriffe müssen bedingungslos
eingestellt werden. Wir betonen, dass wir, wenn dies geschieht, für
Friedensgespräche bereitstehen. Wir betonen unser Beharren auf die Einheit
und Geschwisterlichkeit der Völker Syriens."

Quelle: ANF, 04.08.2013, ISKU

 

Internationales Embargo gegen Westkurdistan

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat erklärt, dass es
im Monat Juni dieses Jahres humanitäre Hilfe für 1,7 Millionen Menschen
geschickt hat. Gleichzeitig wurde eine Karte erstellt, die grafisch
darstellt, wie viel die einzelnen Gebiete bekommen haben. Für Westkurdistan
(Gebiet Haseke) beträgt die angekommene Hilfe null Prozent.

Auf der einen Seite hat die Türkei die Grenze nach Westkurdistan geschlossen
und hält so das Embargo aufrecht, und auf der anderen Seite hält die
kurdische Regionalregierung seit Mai das Grenztor Semalka geschlossen. Im
Inneren greifen al-Qaida-nahe Gruppen Westkurdistan an und massakrieren
ZivilistInnen, während die internationale Öffentlichkeit schweigt.

Die Angriffe und Embargos gegen die Kurden in Syrien hat mit der
"humanitären Hilfe" der UN nun auch ein internationales Ausmaß erreicht. Die
Karte die die Hilfestellung zeigen soll, zeigt klar und offen eine Grafik
der Diskriminierung.

Quelle: ANF, 06.08.2013, ISKU (Siehe:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/pressekurdturk/2013/32/03.htm)

 

Tanrikulu für humanitäre Hilfe in Rojava

Der stellvertretende Vorsitzende der CHP Sezgin Tanrikulu hat in einer
schriftlichen Erklärung die türkische Regierung dazu aufgefordert,
unverzüglich die Hindernisse für eine humanitäre Hilfe in Rojava
(Westkurdistan) zu beseitigen. Statt bewaffnete Gruppen weiter aufzurüsten,
müsse humanitäre Hilfe geleistet werden. In der Erklärung heißt es, dass die
türkische Regierung keine klare Haltung gegenüber der Al-Nusra-Front, dem
al-Qaida Ableger in Syrien zeige. Die Partnerschaft mit Gruppen, die
Zivilisten zum Ziel nehmen, stelle eine Zustimmung für Morde und Massaker
dar.

Quelle: Milliyet, 04.08.2013, ISKU

 

Ceylanpinar: Zehntausende trotz Demonstrationsverbot für Rojava auf den
Beinen

Trotz des Verbotes einer BDP-Demonstration für die Solidarität mit Rojava
(Westkurdistan), kamen in Serê Kanî (Ceylanpinar) zehntausende Menschen
zusammen. Nachdem die türkische Polizei mit brachialer Gewalt die
Demonstration stoppen wollte, kam es zu schweren Straßenschlachten zwischen
Demonstranten und Polizei. Die Polizei griff die Menschenmenge mit
Wasserwerfern und Gasgranaten an. Die Demonstrierenden antworteten mit
Steinen und Molotow-Cocktails. Die Auseinandersetzungen zwischen beiden
Seiten hielten bis in die späten Abendstunden an.

Quelle: ANF, 04.08.2013, ISKU

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084 

 

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