[imc-presse] PM: Kämpfe zwischen Baath- Regime und der kurdischen YPG weiten sich weiter aus_11.04.2013

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Thu Apr 11 11:18:16 CEST 2013


Pressemitteilung, 11.04.2013

Kämpfe zwischen Baath- Regime und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten
weiten sich weiter aus

 

Das Militär des Baath-Regimes setzt seine Angriffe auf den kurdischen
Stadtteil von Aleppo Şêx Meqsûd (Sheikh Maqsoud) seit dem 29.März fort. Bei
den Angriffen, die das Militär aus der Luft und durch Raketenbeschuss
durchführt, sind bisher mindestens 44 Zivilisten getötet und 135 weitere
verletzt worden. Unterdessen hat eine Massenflucht der kurdischen
Bevölkerung aus Aleppo eingesetzt. So sollen laut den Angaben der Volksräte
Westkurdistans allein 250.000 Menschen aus Aleppo in die westkurdische Stadt
Afrin ausgewandert sein. In Aleppo lebten vor Ausbruch des  Bürgerkriegs in
Syrien rund 600.000 Kurdinnen und Kurden. In Afrin befürchten die Mitglieder
der Volksräte binnen eines Monats bei ausbleibender Unterstützung eine
humanitäre Katastrophe. Die Bevölkerungszahl von Afrin und ihrem Umland sei
von 600.000 auf mittlerweile rund 1,5 Millionen angestiegen. Neben den
kurdischen Flüchtlingen aus Aleppo erreichen Afrin auch große
Flüchtlingsströme aus anderen umkämpften Städten des Landes.  Die
Nachrichtenagentur Hawarnews berichtet davon, dass eine bewaffnete Gruppe
mit dem Namen Gabhet al Nassera bereits am Dienstag zehn LKWs mit
Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern, die für Afrin bestimmt waren,
an der Erreichung ihres Zielortes hindern.

 

Ausschreitungen zwischen Kurden und Assad-Truppen nehmen zu 

 

Neben den Luft- und Raketenangriffen der Assad-Truppen auf Şêx Meqsûd
(Sheikh Maqsoud), ist es in Aleppo seit dem 29. März auch mehrfach zu
direkten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen
Volksverteidigungseinheiten (YPG) und den Soldaten des Regimes gekommen. Bei
den Auseinandersetzungen hatten beide Seiten zahlreiche Tote zu verzeichnen.
Die Angriffe auf den kurdischen Stadtteil begründeten die Regimekräfte
damit, dass Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA)  in Şêx Meqsûd
eingedrungen seien. Die Demokratische Gesellschaftsbewegung Westkurdistans
(TEV-DEM) verurteilte daraufhin in einer schriftlichen Erklärung die
Angriffe des Baath-Regime auf die Zivilbevölkerung in Şêx Meqsûd und
forderte zugleich die bewaffneten Gruppen der FSA dazu auf, den Stadtteil
wieder zu verlassen.

 

Fast zeitgleich zu den Auseinandersetzungen in Şêx Meqsûd wurden auch
erstmals bewaffnete Zusammenstöße zwischen den Kräften der YPG und den
Truppen des Regimes  in der bislang ruhigen westkurdischen Stadt Qamişlo
(Qamischli) vermeldet. Während in allen anderen Städten Westkurdistans das
Militär des Baath-Regimes durch die Bevölkerung herausgedrängt worden ist,
wurde aufgrund der strategischen Wichtigkeit  der Stadt Qamişlo für alle
Seiten eine Koexistenz Regimestrukturen und des syrischen Militärs mit den
kurdischen Selbstverwaltungsstrukturen und den Kräften der YPG in der Stadt
geduldet. Während bislang Qamişlo vom Bürgerkrieg im Rest des Landes
verschont blieb, werden seit Anfang April  auch hier immer bewaffnete
Auseinandersetzungen gemeldet.

 

Auch in der nordsyrischen Provinz Heseke (al-Hasaka) wurden am 9. April
bewaffnete Auseinandersetzungen vermeldet. Dort hatten regimenahe bewaffnete
Gruppen versucht einen Stützpunkt der YPG anzugreifen. Bei den Gefechten
wurden drei Mitglieder der angreifenden Gruppen getötet. 

 

Al-Nusra bereitet sich auf Angriff in Rimelan vor

 

Laut Informationen des PYD Europavertreters Hassan Mohamed Ali bereitet sich
die islamistische Al-Nusra-Front auf einen Angriff auf das von der YPG
kontrollierte Gebiet im westkurdischen Rimelan (Rumelan)vor. Rimelan ist das
erdölreichste Gebiet Westkurdistans und wird seit Anfang März von den
Kräften der YPG kontrolliert. Auch bestehe ein erneuter Angriffsversuch der
zur Al-Qaida gehörenden Al-Nusra-Front in Serê Kaniyê (Ras al-Ain). In Serê
Kaniyê war es bereits in der Vergangenheit immer wieder zu starken
bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen. Islamistische Gruppen, die von
der Türkei finanziell und militärisch ausgerüstet wurden, versuchten  immer
wieder vergeblich die Stadt einzunehmen und griffen die Kräfte der YPG an.
Hierbei  nutzten sie die Türkei als Rückzugsgebiet für ihre Angriffe. Mitte
Februar unterzeichnete die YPG und die FSA allerdings ein Friedensabkommen
für Serê Kaniyê. Seitdem wurden bislang keine bewaffneten
Auseinandersetzungen vermeldet.

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer
069-84772084 zur Verfügung.

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 

 

 

 

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