[imc-presse] DRINGEND: Informationsdossier zum unbefristeten Hungerstreik der kurdischen Gefangenen in der Türkei / 25.10.12

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Fri Oct 26 12:37:00 CEST 2012


Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe PressevertreterInnen,

liebe LeserInnen,

 

im Folgenden übersenden wir Ihnen in der Anlage ein aktuelles
Informationsdossier zum unbefristeten Hungerstreik der kurdischen Gefangenen
in der Türkei, der sich mittlerweile am 44. Tag befindet.

Nach der Aufnahme des Hungerstreiks durch die erste Gruppe am 12. September
schlossen sich in den folgenden Tagen und Wochen mehrere hundert weitere
politische Gefangene der Aktion an. Unter den Hungerstreikenden befinden
sich inhaftierte Abgeordnete, Bürgermeister, JournalistInnen und Anwälte,
die zu den mehr als 8000 Menschen gehören, die in den letzten 3 Jahren im
Rahmen der sogenannten "KCK-Operationen"  gefangen genommen wurden, wie die
Abgeordneten der Partei für Frieden und Demokratie (BDP) Faysal Sariyildiz
und Gülseren Yildirim, der inhaftierte Bürgermeister von Van Bekir Kaya und
die Journalisten Fatma Koçak, Tayip Temel und Mehmet Emin Yildirim. 

 

Bis jetzt sind der Öffentlichkeit 776 Gefangene namentlich bekannt, die am
Hungerstreik teilnehmen. Aufgrund des schlechten Informationsflusses aus den
Gefängnissen nach draußen, erfährt die Öffentlichkeit allerdings oft erst
spät, wer dem Hungerstreik beigetreten ist und wie der Zustand der
AktivistInnen ist. Aufgrund dessen wird die tatsächliche Zahl der
Hungerstreikenden in den Gefängnissen noch höher geschätzt. Während die
AKP-Regierung weiterhin zu der Situation der Hungerstreikenden und ihren
Forderungen schweigt, droht die Justiz gar gewaltsam gegen den Hungerstreik
vorzugehen.

 

Wir möchten mit diesem Informationsdossier Menschen Gehör verschaffen, die
wegen ihrer Gedanken für eine demokratische, freiheitliche und friedliche
Gesellschaft weggesperrt wurden, denen sämtliche Wege der Meinungsäußerung
verwehrt bleiben, und denen deshalb nur durch den Einsatz ihres Lebens die
Möglichkeit zum Widerstand leisten bleibt.

 

Das Beispiel des palästinensischen Hungerstreiks aus dem Frühjahr dieses
Jahres zeigt hingegen, dass durch die Erschaffung einer Öffentlichkeit
hierzulande die Forderungen der Hungerstreikenden unterstützt und zugleich
ihr Leben geschützt werden kann. Wenn die deutsche Öffentlichkeit erneut ein
entsprechendes Einfühlungsvermögen wie bei jenem Hungerstreik im Frühjahr
aufbringt, dann könnte die türkische Regierung unter Druck gesetzt und somit
das Leben hunderter Menschen gerettet werden. Obwohl die Regierung der
Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) die Verantwortung für das
Leben und die Gesundheit der hungerstreikenden Gefängnisinsassen trägt,
hüllt sie sich weiterhin in Schweigen. Während hunderte Menschen von Tag zu
Tag dem Tode näher rücken, blockiert die türkische Regierung weiterhin
sämtliche Bemühungen der kurdischen Seite um eine Lösung. Dem müssen wir
gemeinsam entgegentreten. Und uns bleibt nicht mehr viel Zeit. 

 

Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Sie können mich auch Mobil unter folgender Nummer erreichen: 01573/8485818

 

Mit freundlichen Grüßen 

Devriş Çimen

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org 
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt 
Tel.: 069/84772084 

 

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