[imc-presse] [attac-d-presse] Protestaktion: Topforchester gegen Nahrungsmittelspekulation
Bodo Pallmer
pressevertretung at attac.de
Sun Oct 14 12:59:39 CEST 2012
Gemeinsame Pressemitteilung von Campact, Attac, Oxfam Deutschland,
Welthungerhilfe, Misereor, terre des hommes, Katholische
Arbeitnehmerbewegung, WEED, Südwind Institut, Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten und Medico International
* Topforchester gegen Nahrungsmittelspekulation
* 400 Menschen fordern von Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Finanzminister Wolfgang Schäuble, Nahrungsmittelspekulation zu stoppen /
Protestorchester vor dem Brandenburger Tor
Berlin, 14.10.2012. Mit 868 leeren Kochtöpfen haben am heutigen Sonntag
400 Teilnehmer einer Demonstration in Berlin die Bundesregierung
aufgefordert, der Spekulation mit Nahrungsmitteln einen Riegel
vorzuschieben. Nahrungsmittelspekulation ist eine der Ursachen dafür,
dass weltweit 868 Millionen Menschen hungern. Die Demonstrantinnen und
Demonstranten bildeten vor dem Brandenburger Tor ein Protestorchester,
bei dem eine Samba-Band den Takt vorgab. Anschließend zogen sie in einer
Krach-Demo vor das Bundeskanzleramt.
"Spekulation an den Agrarbörsen treibt die Preise für Weizen, Mais und
Soja in die Höhe. Angesichts von weltweit 868 Millionen hungernden
Menschen müssen Angela Merkel und Wolfgang Schäuble jetzt die Zockerei
mit Nahrungsmitteln in der EU beenden", sagte Christoph Bautz von
Campact. "Im Zuge der EU-Finanzmarktreform muss sich die Regierung für
verbindliche Positionslimits einsetzen, die die Anzahl der
Rohstoffgeschäfte begrenzen, die ein Händler tätigen darf."
"Der Hunger in der Welt ist kein Naturgesetz und kann beendet werden",
betonte Jan Urhahn von Oxfam Deutschland. "Niemand braucht
Finanzprodukte, mit denen auf Kosten der Ärmsten Profit gemacht wird.
Steigen die Preise infolge von exzessiver Spekulation auch nur
kurzfristig und minimal, so wächst der Hunger. Menschen, die
durchschnittlich 80 Prozent ihres Einkommens für Nahrung ausgeben,
können sich ihr Essen schlichtweg nicht mehr leisten, oder müssen andere
wichtige Ausgaben – für Medikamente oder den Schulbesuch der Kinder –
streichen."
"Nach wie vor machen beispielsweise die Deutsche Bank und die Allianz in
großem Umfang Geschäfte mit dem Hunger", sagte Jutta Sundermann vom
globalisierungskritischen Netzwerk Attac. "Hunger hat zahlreiche
Ursachen, die bekämpft werden müssen. Wir gehen heute auf die Straße
gegen eine der zynischsten, die ihren Ursprung vor unserer Haustüre hat."
Zu der Aktion hatten das Kampagnennetzwerk Campact, das
globalisierungskritische Netzwerk Attac und die Entwicklungsorganisation
Oxfam im Bündnis mit acht weiteren zivilgesellschaftlichen
Organisationen aufgerufen. Die Organisationen forderten Bundeskanzlerin
Merkel und Finanzminister Schäuble auf, in Brüssel im Rahmen der
Verabschiedung der Europäischen Finanzmarkt-Richtlinie (MiFID) die
exzessive Spekulation mit Nahrungsmitteln an europäischen Börsen zu
stoppen. Der Ministerrat wird darüber voraussichtlich im November
abstimmen. Anlass der Aktion ist der Welternährungstag am 16. Oktober.
Für Interviews, O-Töne und Fragen stehen Ihnen vor Ort gerne zur Verfügung:
* Christoph Bautz, Campact: 0163 – 59 57 59 3
* Jan Urhahn, Oxfam Deutschland: 0176 – 70 61 03 81
* Jutta Sundermann, Attac: 0175 – 86 66 76 9
Fotos der Protestaktion gibt es ab 14 Uhr unter:
www.flickr.com/photos/campact/
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Bodo Pallmer
Webredaktion, Öffentlichkeitsarbeit
Attac-Bundesbüro
Münchener Straße 48
60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 - 90 02 81-82
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