[imc-presse] Pressemitteilung: Türkei interveniert in Nordsyrien (Westkurdistan)

Civaka Azad e.V. info at civaka-azad.org
Tue Nov 20 01:55:27 CET 2012


Sehr geehrte Damen und Herren,

folgend finden Sie eine Pressemitteilung über die gestrigen Angriffe der Türkei
und islamistischer Gruppen auf die kurdische Stadt Serêkaniyê (Ras al Ain) in
Nordsyrien. Neben dem Sachverlauf erhielten wir exklusive Statements von der
Co-Vorsitzenden der PYD (Partei der Demokratischen Einheit) Asia Abdullah. Asia
Abdullah befindet sich derzeit in Europa und steht für Pressegespräche offen,
die durch Civaka Azad vermittelt werden können.

Der Hintergrund der Ereignisse wirdin der Analyse vom 16.11.2012 von Dildar
Aryen geschildert, die Sie unter folgendem Link abrufen können:
 http://www.civaka-azad.org/index.php/analysen/westkurdistan-und-syrien
<http://www.civaka-azad.org/index.php/analysen/westkurdistan-und-syrien>

Mit freundlichen Grüßen

Devris Cimen

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

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Pressemitteilung: Türkei interveniert in Nordsyrien (Westkurdistan)

Von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. / am
20.11.2012

Laut Angaben des kurdischen Fernsehsenders Ronahi TV haben am Morgen des
19.11.2012 die islamistischen Gruppen El Şam, Ehfad El Resul und Cebet El den
Vorsitzenden des Volksrates Abid Xelil in der westkurdischen Stadt Serêkanî (Ras
al Ain) (Nordsyrien) umgebracht. Die angreifenden Gruppierungen wurden bei der
Auseinandersetzung mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) von der
türkischen Armee durch den Einsatz von Kurzstreckenraketen unterstützt.

Bereits am 8. November drangen die islamistischen Gruppen über die türkische
Grenze nach Serêkanî ein. In der Folge war die Stadt tagelangen Bombardierungen
des syrischen Regimes ausgesetzt, bei denen mindestens 10 ZivilistInnen ihr
Leben verloren und über 50 Verletzte zu beklagen waren. In Folge dessen sind
über 11.000 BewohnerInnen in die Türkei und die benachbarten Städte geflüchtet.

Um gegen die Belagerung der islamistischen Gruppen zu protestieren, plante der
Kurdische Hohe Rat (ein Bündnis sämtlicher kurdischer Parteien in Syrien) am
19.11.2012 eine Großdemonstration unter dem Motto „Rückkehr in die Heimat“.
Mitglieder der El Şam, Ehfad El Resul und Cebet El Nasra errichteten
Straßensperren und verhinderten die Durchfahrt der örtlichen Bevölkerung.

Daraufhin begab sich Abid Xelil, Vorsitzender des Volksrats (Repräsentant der
Exekutive), zusammen mit Mitgliedern der zivilen Sicherheitskräfte (Asayiş) zu
den bewaffneten Islamisten, um die Auflösung der Straßensperren zu fordern.
Jedoch wurde auf die Forderung mit Schüssen geantwortet, in dessen Folge der
Volksratsvorsitzende Xelil und ein Jugendlicher zu Tode kamen, Drei Mitglieder
der Asayiş wurden verletzt.

Nach dem Vorfall kamen die Volksverteidigungseinheiten (YPG) zum Ort der
Auseinandersetzung und zwangen die islamistischen Gruppen zum Rückzug. Daraufhin
intensivierte sich die Auseinandersetzung, in die die türkische Armee mit dem
Einsatz von Kurzstreckenraketen eingriff. Es wird davon ausgegangen, dass die
Angreifer die Koordinaten der Stellungen der YPG-Kräfte an die türkische Armee
übermittelten, so dass diese die YPG dann unter Beschuss nehmen konnte.

Bei diesen Ereignissen hat die Türkei eine eindeutige Haltung eingenommen.
Obwohl das türkische Staatsgebiet zu keiner Zeit militärisch bedroht worden ist,
griff die türkische Armee aktiv ins Geschehen ein. Auffallend ist auch, dass die
Angreifergruppen problemlos die türkische Grenze passieren konnten und die
Türkei nahezu zeitgleich die seit 30 Jahren gelegten Minen aus dem Grenzstreifen
entfernt hat.

Die Co- Vorsitzende der PYD (Partei der Demokratischen Einheit) Asia Abdullah
verurteile in einer Stellungnahme gegenüber Civaka Azad die Angriffe der
islamistischen Gruppierungen und betonte, dass sie sich „als PYD und als
Kurdischer Hoher Rat von solchen Provokationen nicht in den Krieg hineinziehen
lassen werden. In Serêkanî leben AraberInnen, AramäerInnen, ArmenierInnen und
KurdInnen friedlich miteinander. Bei der Ermordung von Abid Xelil handelt es
sich um eine gezielte Tötung. Xelil galt in Serêkanî als die Symbolfigur für
Völkerverständigung. Dieses harmonische Zusammenleben der Völker soll
unterbunden werden, damit es sich nicht als Lösungsmodell durchsetzen wird. Es
wird versucht, einen Krieg zwischen AraberInnen und KurdInnen anzustacheln. Die
Angriffe gehen von der Türkei aus, die gegen internationales Recht verstößt. Wir
rufen sämtliche Staaten und Organisationen, allen voran die Vereinten Nationen
(UN), auf, dieses völkerrechtswidrige Vorgehen der Türkei zu verurteilen.“

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail oder
unter der Nummer 069/84772084 oder 0157/38485818 zur Verfügung.


Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt
Tel.: 069/84772084
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