[imc-presse] [attac-d-presse] Ecofin: Experten für schnelle Einführung der Finanztransaktionssteuer

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Jun 21 14:26:13 CEST 2012


Pressemitteilung
Steuer gegen Armut
21. Juni 2012


EU-Finanzministertreffen in Luxemburg:

* Internationale Finanz-Experten sprechen sich für schnelle Einführung
einer Finanztransaktionssteuer aus

* Bündnis "Steuer gegen Armut" erhält Rückenwind aus der Finanzbranche



Beim morgigen Treffen der europäischen Finanzminister in Luxemburg soll
über die Finanztransaktionssteuer abgestimmt werden. Die deutsche
Regierung hat zuletzt in Aussicht gestellt, auf eine solche Abstimmung
drängen zu wollen. Damit kann sich entscheiden, ob die Steuer auf
Finanzprodukte möglicherweise noch dieses Jahr von einer Gruppe williger
EU-Staaten im Rahmen einer so genannten Verstärkten Zusammenarbeit
beschlossen wird. Voraussetzung hierfür wäre, dass das die
EU-Finanzminister in Luxemburg verbindlich feststellen, dass die
Einführung der Finanztransaktionssteuer auf gesamteuropäischer Ebene
zunächst einmal gescheitert ist. Das Bündnis "Steuer gegen Armut" sähe
eine Verstärkte Zusammenarbeit in Sachen Finanztransaktionssteuer als
wichtigen Fortschritt an.

Rückenwind erhält die Kampagne von 52 international anerkannten Experten
aus der Finanzbranche, darunter der ehemalige Frankfurter Börsenhändler
Dirk Müller und der Chef der GLS Bank, Andreas Neukirch. In einem
offenen Brief betonen die Experten die stabilisierende Wirkung der
Steuer und fordern die Staats- und Regierungschefs der EU und der G-20
auf, die Steuer auf den Handel mit Finanzprodukten schnell einzuführen.
Der Brief ist im Wortlaut zu finden unter
https://www.oxfam.de/finanzexperten_finanztransaktionssteuer

"Wir begrüßen es sehr, dass die Bundesregierung bei der Einführung der
Finanztransaktionssteuer auf die Tube drückt und wir nun Unterstützung
von Fachleuten aus der Finanzbranche haben", so Detlev von Larcher vom
Bündnis "Steuer gegen Armut". Grundlage der Steuer müsse der Entwurf der
EU-Kommission sein. "Dieser sieht die Besteuerung von Anleihen und
Aktien sowie Derivaten vor. Ideal wäre ein einheitlicher Steuersatz von
0,05 Prozent für alle Wertpapierarten. Auch die Einbeziehung der
besonders schädlichen Devisenspekulation darf kein Tabu mehr sein."


+ Einnahmen müssen auch für Armutsbekämpfung und Klimaschutz genutzt werden

Mit Sorge registriert "Steuer gegen Armut", dass die Einnahmen aus der
Finanztransaktionssteuer in Deutschland offensichtlich nur zur
Haushaltskonsolidierung und zur Finanzierung von EU-Wachstumsprogrammen
genutzt werden sollen. "Es ist enttäuschend, dass derzeit auf der
UN-Konferenz in Rio de Janeiro um nachhaltige Entwicklung gerungen wird
und von der Bundesregierung kein klares Bekenntnis dazu kommt, zumindest
einen Teil der Steuermittel für die Armutsbekämpfung und den Klimaschutz
in armen Ländern zu verwenden", kritisiert Tobias Hauschild, Experte für
Entwicklungsfinanzierung bei Oxfam Deutschland. Auch
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat sich jüngst für eine
solche Ausgabenverwendung ausgesprochen.


+ Kampagne "Steuer gegen Armut"

Die Kampagne "Steuer gegen Armut" wird getragen von 92 Organisationen,
darunter Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und kirchliche
Gruppen, Banken, Parteien und wissenschaftliche Einrichtungen.



Weitere Informationen:

www.steuer-gegen-armut.org


Pressekontakt:

* Gesa Lüddecke, Oxfam Deutschland e.V., Tel. 030 4530 6957,
glueddecke at oxfam.de

* Detlev v. Larcher, Attac-AG-Finanzmärkte, Tel. 0160-9370 8007,
detlev.larcher at attac.de


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
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