[imc-presse] [attac-d-presse] RWE aufs Dach gestiegen / Klimacamps in Braunkohlerevieren (mit Aktionsfoto)

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Jul 27 12:11:42 CEST 2012


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 27. Juli 2012


* RWE aufs Dach gestiegen: Klimacamp- und Attac-Aktive fordern Kohleausstieg

* Erstmals Klimacamps in allen großen Braunkohlerevieren Deutschlands

Gelungener Coup: Vier Aktivistinnen und -Aktivisten der
Klimacampbewegung und von Attac sind am Donnerstag auf das Dach des
Infozentrums am RWE-Braunkohlekraftwerk Niederaußem geklettert und
entrollten dort für zwei Stunden ein Banner mit der Aufschrift "Raus aus
Kohle und Atom – die Klimacamps im Rheinland und in der Lausitz stellen
sich quer". (http://kurzlink.de/Foto_Aktion / Abdruck frei bei
Quellenangabe www.attac.de)

Mit der Aktion riefen die Kletterer auch zu den Klimacamps auf, die im
August erstmals in allen drei großen Braunkohletagebaugebieten
Deutschlands stattfinden. Der Protest war eine gemeinsame Aktion der
Camps im Rheinland und in der Lausitz sowie der bundesweiten
Attac-Arbeitsgruppe Energie, Klima, Umwelt.

"Niederaußem zeigt: Die großen Energiekonzerne setzen mit Hilfe der
Politik weiterhin auf den Klimakiller Kohle", sagte Elisabeth Pudimat
von der Attac-AG Energie, Klima, Umwelt. "Für uns bedeutet das, dass
wir die Umstellung auf eine ökologische und dezentrale Stromversorgung
selbst in die Hand nehmen müssen", ergänzte Antje Kirchner von Attac
Cottbus.

Am heutigen Freitagvormittag fand in Berlin die gemeinsame
Auftakt-Pressekonferenz der diesjährigen Klimacamps statt. Attac
unterstützt den wachsenden Widerstand gegen die fatale Kohlepolitik der
Energiekonzerne und der Bundesregierung und dokumentiert deshalb im
Folgenden die Pressemitteilung der Klimacamps
(http://kurzlink.de/PM_Klimacamps)


Für Rückfragen:

* Tina Keller, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. 0173 7312 176

* Enerhard Heise, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 6878 455



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* Gemeinsame Pressemitteilung des Klimacamps im rheinischen
Braunkohlerevier, des Klima- und Energiecamps in der Lausitz, und des
Klimacamps im Mitteldeutschen Braunkohlerevier

* Braunkohle-Gegner kündigen heißen Protest-Sommer an

* Braunkohlewiderstand wird stärker / Klimacamps in allen wichtigen
Braunkohlerevieren / breite Vernetzung und Aktionen geplant


Berlin, 27.07.2012. Zwischen dem 3. und 26. August finden zum ersten Mal
in allen drei Braunkohlerevieren Deutschlands Klimacamps statt. Während
die Camps in ihren Inhalten und Aktionen regionale Akzente setzen, eint
sie die klare Ablehnung der klima- und umweltzerstörerischen
Braunkohleverstromung. Deutschland ist weltweit der fünftgrößte
Kohlekonsument und steht an achter Stelle der Kohleproduktion, vor allem
wegen der massiven Nutzung von Braunkohle.

So sind trotz des rasanten Ausbaus der Erneuerbaren Energien und der
massiven Klima- und Gesundheitsschädlichkeit der Braunkohle die Pläne
für neue Kraftwerke und Tagebaue bei RWE, Vattenfall und MIBRAG nicht
vom Tisch. Im Gegenteil: RWE, größter CO2-Emittent Europas, hat die
Planungen für ein Kraftwerksprojekt in Niederaußem bei Köln aufgenommen,
in der Lausitz forciert Vattenfall Planverfahren für neue Tagebaue und
die MIBRAG sucht im Mitteldeutschen Braunkohlerevier bei Leipzig nach
Investoren für einen Kraftwerksneubau. In den drei wichtigen
Braunkohlerevieren der Bundesrepublik kristallisiert sich nun der
Widerstand gegen diese rückwärtsgewandte und menschenfeindliche
Energiepolitik in Klima- und Energiecamps.

"Wir wollen uns mit dem Klima- und Energiecamp in der Lausitz tatkräftig
für eine Zukunft ohne Kohle und Atom einsetzen", sagt Christina
Eichberger, Pressesprecherin des Lausitzcamps. "Dezentrale erneuerbare
Energiequellen sind die Grundlage für eine Energieversorgung, die sich
an den Lebensinteressen von Menschen orientiert. Großkonzerne wie RWE
und Vattenfall folgen jedoch zentralistischen Kapitalinteressen und
damit der Weiterführung ihrer Braunkohlestrategie. Der dringend
notwendige sozialverträgliche Umbau des Energiesystems in der
kohleabhängigen Lausitz bleibt dabei auf der Strecke. Dagegen wehren wir
uns."

"In den USA rufen Persönlichkeiten wie der Klimawissenschaftler James
Hansen oder die Autorin Naomi Klein zu Blockaden und Aktionen des
Zivilen Ungehorsams gegen fossile Infrastruktur auf", meint Patrick
Stötzl von ausgeCO2hlt, der Kampagne, die das Klimacamp im Rheinland
organisiert. "Für uns ist das ein weiteres, deutliches Signal, den
sofortigen Braunkohleausstieg selbst in die Hand zu nehmen. Denn wenn
wir jetzt nicht handeln, dann wird im Rheinland noch mindestens bis 2045
Braunkohle abgebaut und verfeuert. Um dem Klimawandel Einhalt zu
gebieten, ist es dann zu spät. Gerade für die Menschen im Globalen Süden
bedeutet dies Hunger, Flucht und Krieg. Aktive Solidarität mit allen
Menschen auf dieser Welt und mit zukünftigen Generationen heißt, dass
wir uns jetzt zur Wehr setzen. Die Camps finden deshalb genau dort
statt, wo die Zerstörung, die durch Tagebaue und Kohlekraftwerke
entsteht, ihren Anfang nimmt."

"Das Anti-Braunkohlecamp in Hohenmölsen bei Leipzig dient vor allem der
Vernetzung des Protestes gegen die Kraftwerks- und Tagebaupläne der
MIBRAG und dem Austausch über Alternativen, besonders mit den Menschen
vor Ort", erklärt Annika Rothe, vom Bündnis Zukunft statt Braunkohle –
Region Lützen. "Sachsen-Anhalt ist beim Ausbau der Erneuerbaren Energien
an der Spitze der Bundesländer, das zeigt, dass es realistische und
machbare Lösungen gibt. Gleichzeitig auf den Ausbau von
Braunkohlestrukturen zu setzen, führt zwangsläufig irgendwann zum
Systemkonflikt."

Bereits 2011 fanden im Rheinischen Braunkohlerevier bei Köln und in der
Lausitz Klimacamps mit mehreren hundert Teilnehmer_innen statt. Klima-
und Energiecamps bieten Raum für Workshops, Austausch und Diskussion
über Alternativen zu Kohle und Atom und fördern basisdemokratische
Organisierung. Auch Aktionen und Demos gehören mit zum Programm. Im
Rheinland wurden 2011 die Gleise der Kohlebahn besetzt, in Brandenburg
mündeten die Proteste in der Besetzung der Parteizentralen von SPD und
Linke. In Großbritannien, dem Ursprungsland der Klimacamps, hat diese
Protestform maßgeblich dazu beigetragen, dass es keine weiteren
Planungen für neue Kraftwerke oder Tagebaue mehr gibt.


Pressekontakte:

* Christina Eichberger
0176-92431402
Energie- und Klimacamp Lausitz,11.-19. August
www.lausitzcamp.info

* Patrick Stötzl
0157-37243327
Klimacamp im Rheinland, 03.-12. August
www.klimacamp.ausgeco2hlt.de

* Annika Rothe
0175-5497833
Klimacamp Hohenmölsen, 20.-26. August
www.zukunftsbund-luetzen.de

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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