[imc-presse] [attac-d-presse] Attac kritisiert Bankenrettungspläne der EU
Steffen Stierle
steffen.stierle at attac.de
Tue Oct 18 14:50:01 CEST 2011
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 18. Oktober 2011
*Attac kritisiert Bankenrettungspläne der EU*
* Banken zerlegen & demokratisieren
* Weitere Proteste in vielen Städten für Samstag (22.10.) geplant
Im Vorfeld des EU-Gipfels am kommenden Sonntag kritisiert das
globalisierungskritische Netzwerk Attac die neuen Bankenrettungspläne
der europäischen Regierungen als Krisenverschleppungspolitik. Attac
kritisiert, dass die Pläne der europäischen Regierungen vorsehen, erneut
Steuergelder für die Rettung von Banken zu missbrauchen, ohne konsequent
die Regeln des Spiels zu verändern. "Die Banken in ihrer jetzigen Form
zu re-kapitalisieren verlängert die Krisendynamik, denn eine zentrale
Ursache, nämlich der aufgeblähte Finanzsektor, wird nicht angegangen.
Stattdessen muss es zuallererst darum gehen, die Banken zu verkleinern,
so dass sie nicht mehr in der Lage sind, Staaten zu erpressen", erklärt
Alexis Passadakis vom Koordinierungskreis von Attac. "Banken müssen
pleite gehen können. Es ist inakzeptabel, dass sie mit hochriskanten
Geschäften irrsinnige Gewinne machen und sich auch noch darauf verlassen
können, dass die Allgemeinheit sie rettet, wenn es schief geht."
Deshalb fordert Attac einen anderen politischen Umgang mit den
Pleite-Banken: Die Banken müssen vergesellschaftet und demokratisch
kontrolliert werden. Die Vergabe von Steuergeld ist an strenge Auflagen
zu koppeln. Zum Beispiel müssen sämtliche Geschäfte in Steueroasen
sofort beenden werden. Die Banken müssen sich wieder auf ihr
Kerngeschäft konzentrieren: Spareinlagen verwalten und die produktive
Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.
"Die von europäischen Regierungen derzeit diskutierte und von
Finanzminister Schäuble geforderte Eigenkapitalquote von neun Prozent
ist viel zu niedrig. In der Schweiz liegt sie bei knapp unter 20
Prozent. Eigentlich muss sie 30 Prozent betragen, damit die Banken
einigermaßen krisenfest werden", kritisiert Alexis Passadakis.
Im Vorfeld des EU-Gipfels werden am Samstag in zahlreichen Städten
weitere Aktionen stattfinden an denen Attac teilnimmt, darunter in Köln,
Düsseldorf, Frankfurt, Berlin.
Für Rückfragen und Interviews:
* Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170-268 4445
Weitere Infos:
http://www.attac.de/aktuell/neuigkeiten/detailansicht/?tx_ttnews[tt_news]=5428/
http://www.attac.de/aktuell/eurokrise/forderungen/
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steffen stierle
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