[imc-presse] [attac-d-presse] Atomkatastrophe: Deutsche Banken finanzieren AKW-Betreiber in Japan mit

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Mar 14 12:52:29 CET 2011


Pressemitteilung
Urgewald e.V.
Attac Deutschland
13. März 2011


* Deutsche Banken finanzieren Betreiber des Katastrophen-Reaktors in
Japan mit

* Atomare Renditejagd muss gestoppt werden / Mahnwachen am heutigen
Montagabend

Angesichts der Atomkatastrophe in Japan haben das
globalisierungskritische Netzwerk Attac und die Umweltorganisation
Urgewald scharf die Rolle von Banken bei der Finanzierung von unsicheren
Atomkraftwerken kritisiert. "Wo große Gewinne winken, spielen
Informationen über massive Sicherheitsprobleme und Störfälle keine
Rolle", sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis. "Auf der
Jagd nach der größtmöglichen Rendite setzen Banken Millionen
Menschenleben aufs Spiel." So gaben die Deutsche Bank und die WestLB für
Tepco, den Betreiber des japanischen Katastrophen-Reaktors, Anleihen in
Höhe von zweimal rund 30 Millionen Euro aus; die ING DiBa kaufte
Tepco-Anleihen für rund 15 Millionen Euro. "Die Banken haben sich weder
für die bekannte Vertuschung von Mängeln und Störfällen durch Tepco
interessiert, noch für die schon vor Jahren offenkundigen Folgen
kleinerer Erdbeben in den japanischen AKW", stellte Heffa Schücking,
Geschäftsführerin von Urgewald, fest.

Hans Joachim Schwabe, Bankdirektor a.D. einer großen deutschen Bank und
heute im Vorstand des Südwind-Institutes (einer Mitgliedsorganisation
von Attac) kennt diese Praxis aus eigener Erfahrung: "Banken prüfen,
bevor sie ein Geschäft eingehen, nur die Bonität und die Sicherheiten
ihres Gegenübers. Mit dem Auflegen von Anleihen wie für Tepco gehen sie
kein Kreditrisiko ein. Es zählt nur der finanzielle Erfolg, ethische
Kriterien spielen keine Rolle. Es bleibt die Frage, warum Banken nicht
finanziell zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie Unternehmen in
sensiblen Bereichen finanzieren, die für ihr Tricksen und Täuschen
bekannt sind."

Sowohl Urgewald als auch Attac rufen Kundinnen und Kunden dazu auf,
Banken den Rücken zu kehren, die mit Atomkonzernen Geschäfte machen.
Dafür hat Urgewald zum Jahresanfang die Broschüre "Wie radioaktiv ist
meine Bank?" veröffentlicht. Attac bereitet derzeit ebenfalls eine
Bankwechsel-Kampagne vor, die die gesellschaftsschädigende Praxis von
Großbanken in den Fokus rückt.

Angesichts der Katastrophe in Japan wies Urgewald auf ein neues Projekt
in Indien hin: An der Küste des Bundesstaates Maharashtra will Indiens
Nuclear Power Corporation in Jaitapur zwei europäische
Druckwasserreaktoren bauen. Jaitapur liegt in der einzigen Küstenregion
Indiens, die als Erdbeben-Hochrisiko-Zone gilt. Gerade sind 15
internationale Banken angesprochen worden, ob sie das Projekt
finanzieren. Heffa Schücking: "Nach der Katastrophe in Japan kann die
einzige Lehre sein, dass Banken unter keinen Umständen die
Hochrisikotechnologie Atomenergie finanzieren dürfen. Ebensowenig darf
der Bund Atomprojekte etwa durch Hermesbürgschaften unterstützen."

Attac und Urgewald fordern den sofortigen Atomausstieg in Deutschland
und rufen dazu auf, sich zahlreich an den geplanten Mahnwachen auf
zentralen Plätzen am heutigen Montagabend zwischen 18 und 18.30 Uhr zu
beteiligen.



Informationen im Internet:

* Übersicht über Mahnwachen:
www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima.html

* Urgewalt-Broschüre "Wie radioaktiv ist meine Bank":
www.urgewald.de/index.php

* Attac-Homepage:
www.attac.de



Für Rückfragen und Interviews:

* Jutta Sundermann, Attac, Tel. (0175) 8666 769

* Heffa Schücking, Urgewald, Tel. (0160) 9676 1436

* Hans Joachim Schwabe, Bankdirektor a.D. / Südwind-Institut,
hj.schwabe at t-online.de (erreichbar ab 15.3.)




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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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