[imc-presse] [attac-d-presse] Benzingipfel der Betonköpfe: Attac kritisiert einseitige Debatte

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Mar 7 13:09:32 CET 2011


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 7. März 2011


* Benzingipfel der Betonköpfe: Attac kritisiert einseitige Debatte
* E10 macht Hunger / Neue Mobilitätskonzepte notwendig

Anlässlich des von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle für den
morgigen Dienstag einberufenen Benzingipfels hat das
globalisierungskritische Netzwerk Attac die Einseitigkeit der Debatte um
den neuen Treibstoff-Mix E10 scharf kritisiert. "Das wird ein
Benzingipfel der Betonköpfe. Alle klagen über verunsicherte Verbraucher
und konzentrieren sich auf mögliche negative Folgen von E10 für
Automotoren. Dass Agrosprit dazu beiträgt, dass viele Millionen Menschen
hungern, fehlt in der Diskussion dagegen fast vollständig", sagte Jutta
Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Wir brauchen
neue Mobilitätskonzepte, keine Pseudo-Lösungen mit tödlichen
Nebenwirkungen."

Die Einführung von E10 und die Debatte um den Agro-Treibstoff sind aus
Sicht von Attac ein mehrfacher Skandal: So sei der Sprit aus
Agrarpflanzen bei weitem nicht so klimafreundlich, wie seine Befürworter
glauben machen wollen. Zudem sei E10 das Ergebnis eines Geschachers
zwischen Bundesregierung und Automobilindustrie, die mit der Einführung
des angeblich umweltschonenden Treibstoffs verhindern wollte,
verbindlich zur Herstellung von spritsparenden Autos verpflichtet zu
werden.

"Das alles lenkt ab von der zentralen Frage: Wie schaffen wir es, die
Anzahl von Autos und Lastwagen auf unseren Straßen drastisch zu
verringern und die enormen Wegstrecken zu reduzieren, die Menschen und
Waren täglich zurück legen?", sagte Kathrin Henneberger, ebenfalls
Mitglied des Attac-Koordinierungskreises. Nötig sei ein soziales und
ökologisch gutes öffentliches Verkehrsangebot, das individualisierte
Mobilität weitestgehend unnötig mache. Die Industrie müsse gesetzlich
verpflichtet werden, sparsamere Autos zu bauen.

Erst in der vergangene Woche veröffentlichte die
Welternährungsorganisation FAO ihren neuen Nahrungsmittelpreisindex, der
zeigt, dass die Preise für Grundnahrungsmittel so hoch wie noch sind.
Für die ärmsten Menschen bedeutet die Preissteigerung beispielsweise für
Maismehl, Reis oder Weizen, dass sie und ihre Familien nicht mehr satt
werden. "Diese Preisentwicklung hat mehr als eine Ursache, aber die
zunehmende Konkurrenz zwischen Teller und Tank hat einen fatalen Anteil
daran", betonte Jutta Sundermann. Bereits 2008 hat die
Weltwasserkonferenz zudem festgestellt, dass weltweit nicht genug
nutzbares Süßwasser zur Verfügung steht, um den Hunger der Menschen zu
bekämpfen und zugleich den Bedarf an Energiepflanzen zu befriedigen.


Im Internet:

* Attac-Seite zur Nahrungsmittelkrise:
http://www.attac.de/aktuell/nahrungsmittelkrise/




Für Rückfragen und Interviews:

* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Kathrin Henneberger, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0179) 9534 423

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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