[imc-presse] [attac-d-presse] WEF in Davos: keine Lösungen
Detlev v. Larcher
detlev.larcher at attac.de
Sun Jan 30 11:09:34 CET 2011
*Pressemitteilung*
*Attac Deutschland*
*Frankfurt am Main, 30. Januar 2011*
* Selbst ernannte Elite in Davos hat keine Lösungen zu bieten
* Wirtschaft reagiert mit Abwehr auf Regulierungs-Vorschläge
Beim diesjährigen so genannten Weltwirtschaftsforum in Davos sind nach
Meinung des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac zwar viele
wichtige Themen wie soziale Ungleichheit, Nahrungsmittel- und
Rohstoffprobleme, Währungsschwankungen und Klimawandel angesprochen
worden. Lösungen habe die in Davos versammelte, selbst ernannte globale
Elite indes nicht präsentiert. "Statt die Ursachen für soziale
Ungleichheit und andere Probleme zu bekämpfen, sind vor allem diejenigen
kritisiert worden, die sinnvolle Vorschläge dazu haben", sagte Kerstin
Sack vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
So stieß der kämpferische Redebeitrag des französischen Präsidenten
Nicolas Sarkozy denn auch auf starke Abwehr vor allem der
Finanzunternehmen, die längst wieder wie vor der Finanzkrise agieren und
hohe Gewinne einfahren. Josef Ackermann, Deutsche-Bank-Chef und Berater
von Bundeskanzlerin Angela Merkel, etwa argumentierte vehement gegen
jegliche Maßnahmen zur Regulierung der Finanzmärkte. Steigende
Lebensmittelpreise in Folge von Spekulationen mit Nahrungsmitteln seien
zwar bedauerlich, aber nicht zu verhindern.
Auch die Kürzungspolitik der Europäischen Union und des Internationalen
Währungsfonds seien nicht in Frage gestellt geworden. Bundeskanzlerin
Merkel und Finanzminister Schäuble etwa mahnten zu mehr
Haushaltsdisziplin und plädierten für Schuldenbremsen in allen
EU-Ländern nach deutschem Vorbild. "Im Hochgefühl ihrer
Gewinnerwartungen wehren sich die Wirtschaftsvertreter gegen jegliche
Ideen aus der Politik, sie an den Kosten der Euro- und Bankenrettungen
zu beteiligen", stellte Detlev von Larcher, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis, fest. "Diejenigen, die mit Milliarden Euro
aus Steuergeld gerettet wurden, mahnen nun dreist die Staaten zur
Sparsamkeit."
"Gemeinsame Normen für eine neue Welt" -- so das diesjährige Motto des
WEF -- seien von den in Davos versammelten Wirtschaftführern und
Politikern ohnehin nicht zu erwarten. "Wir glauben sofort, dass vielen
die Aufstände verschiedenen Ländern Sorge bereiten, ebenso wie Reichen
in vielen Orten der Welt Angst vor der Kriminalität der Armen haben",
sagte Kerstin Sack. "So lange aber nicht die Ursachen der Armut weltweit
angegangen werden, bleibt den zu Risikofaktoren erklärten Armen nichts
anderes übrig, als sich gegen die herrschende Politik der Umverteilung
von unten nach oben zu wehren -- sei es in Tunesien, in Griechenland,
Algerien oder bei uns."
Für Rückfragen und Interviews:
* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0151) 5437 5795
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
--
Mit freundlichen Grüßen aus Weyhe
Detlev v.Larcher
Böttcherei 210
28844 Weyhe
phone +49421894311
mobile+4916093708007
fax +49421801885
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