[imc-presse] [attac-d-presse] Wasserkonzern Veolia verklagt kritische Filmemacher

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Jan 18 11:27:42 CET 2011


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 18. Januar 2010



* Wasserkonzern Veolia verklagt kritische Filmemacher
* "Water Makes Money" zeigt negative Folgen von Wasser-Privatisierung

Der französische Konzern Veolia hat in Paris gegen den Film "Water Makes
Money" Klage wegen "Verleumdung" eingereicht. Unklar ist derzeit, was
Veolia dem Film vorwirft. Der Konzern hat dennoch bereits erreicht, dass
die französische Staatsanwaltschaft einen Untersuchungsrichter bestellt
hat. Dieser lässt jetzt mit Hilfe eines auch auf Deutschland
ausgeweiteten Rechtshilfeersuchens polizeilich ermitteln. Ein
Ausstrahlungs- beziehungsweise Aufführungsverbot ist nicht
auszuschließen. Veolia will zudem die Filmemacher Leslie Franke und
Herdolor Lorenz auf Schadensersatz verklagen. "Veolia will uns
wirtschaftlich ruinieren und über seine finanzielle Macht mundtot
machen", stellte Leslie Franke fest

"Water Makes money" thematisiert die negativen Folgen der
Wasser-Privatisierung für Kommunen, vor allem am Beispiel von
Frankreich, dem Mutterland von Veolia und Suez. In Frankreich versorgen
die beiden Großkonzerne acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern mit
Wasser. Überhöhte Preise, aber auch deutlich mehr Lecks in den
Rohrnetzen sowie schlechtere Trinkwasserqualität und Abwasserreinigung
als im meist noch öffentlich versorgten Deutschland sind die Folgen.
Doch auch in deutschen Städten wie Berlin und Braunschweig sind die
Konzerne inzwischen aktiv. So zeigt der Film unter anderem das Berliner
Wasser-Volksbegehren zur Offenlegung der Geheimverträge zwischen der
Stadt und den Investoren. 24,9 Prozent der Berliner Wasserbetriebe
gehören Veolia. Paris und andere französische Gemeinden haben inzwischen
aus der Herrschaft von Veolia und Co. gelernt. Mehr als 100 Kommunen
wollen die Kontrolle über ihre Wasserversorgung zurückholen.

"Praktisch jedes Wort in 'Water Makes Money' wurde von Anwälten in
Hamburg und Paris hin- und her gewendet und überprüft. Dennoch wird
sicherlich nicht allein auf juristischem Feld entschieden, ob es Veolia
gelingt, den Film aus den Kinos und von den Bildschirmen verschwinden zu
lassen", erklärten Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Für sie sei es ein
Kampf David gegen Goliath: Das von Instanz zu Instanz potenzierte
finanzielle Risiko könne für sie ruinös werden. Für Veolia dagegen seien
die Kosten solcher Verfahren Peanuts.

"Die Informationen des Films müssen noch breiter in die Öffentlichkeit.
'Water makes Money' macht Mut: Wasser in Bürgerhand ist möglich. Wir
müssen verhindern, dass Großkonzerne Kritik an ihrem Geschäftsgebaren
unterdrücken können", sagte Markus Henn von Aquattac, dem
internationalen Wasser-Netzwerk von Attac.

Aquattac hat mit dem Film kooperiert, nationale Attac-Organisationen
unterstützen ihn. Auch in Deutschland hat Attac zahlreiche
Infoveranstaltungen zu den Filmvorführungen organisiert.

Noch darf der Film gezeigt werden. Der deutsch-französische
Fernsehsender ARTE will eine TV-Fassung am Internationalen Wassertag,
dem 22. März, um 20.15 Uhr ausstrahlen.


Im Internet:

* Aufruf des Water-Makes-Money-Teams und weitere Infos zum Film:
http://www.watermakesmoney.com


Für Rückfragen und Interviews:

* Leslie Franke und Herdolor Lorenz, Kernfilm, Tel. (040) 241 290,
film at watermakesmoney.org

* Markus Henn, Aquattac, Tel. (0176) 3763 0916


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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