[imc-presse] [attac-d-presse] Attac-Protest bei Private-Equity-Treffen: 10.000 Boykott-Androhungen gegen Carlyle

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Feb 28 11:31:28 CET 2011


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Berlin / Frankfurt am Main, 28. Februar 2011


* Protest bei "Super Return": Private Equity endlich regulieren!

* Bündnis übergibt fast 10.000 Boykott-Androhungen gegen
Hess-Natur-Interessent Carlyle

Mit einer Protestaktion haben Attac-Aktivisten am heutigen Montag die
Besucher der als "Super Return" bezeichneten Tagung empfangen, zu der
bis Donnerstag im Berliner Hotel Intercontinental Vertreter der weltweit
wichtigsten Private-Equity-Fonds zusammenkommen. "Am Plündern hindern! –
Private Equity Fonds regulieren, Beschäftigte beteiligen" und "Kein
Waffengeld bei Hess Natur – Rüstungsinvestor Carlyle stoppen!" forderten
die als moderne Piraten verkleideten Demonstranten auf Transparenten und
in Sprechchören. Mit im Gepäck hatten sie fast 10.000 Boykottandrohungen
gegen den PE-Fonds und Rüstungskonzern Carlyle: Sollte dieser Hess-Natur
übernehmen, werden die Unterzeichner nicht mehr bei dem
Ökotextil-Versender kaufen. Die Aktion bildete gleichzeitig den Auftakt
zu einer Bündnis-Kampagne zur Umwandlung von Hess Natur in eine
Kooperative.

"Die Heuschrecken sind zurück! Die Branche feiert sich erneut mit dem
zynischen Namen Super Return, sprich Superrendite, und sorgt sich vor
allem darum, dass in Deutschland im Jahr 2011 zu wenige Milliardendeals
zu erwarten sind", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis. "Doch der Unmut der Bürger über diese
Finanzmarkt-Arroganz wird immer größer. Das zeigen auch die 10.000
Menschen, die Carlyle das Geschäft vermasseln werden, sollte der Fonds
Hess Natur schlucken." Seit Dezember ruft das globalisierungskritische
Netzwerk Attac dazu auf, beispielhaft diese Übernahme zu verhindern und
fühlt sich von der Resonanz bestärkt.

Der Bundesregierung warf Attac vor, trotz anderslautender Ankündigungen
während der Finanzkrise PE-Fonds und ähnliche Finanzmarktakteure nach
wie vor nicht richtig zu regulieren. Zwar habe das Europaparlament im
November einige Regulierungen verabschiedet; die Rechte der Arbeitnehmer
kämen aber weiterhin systematisch zu kurz. "Und die neuen Regeln
verhindern auch nicht wirksam, dass ein Unternehmen nur gekauft wird, um
es auszuplündern. Die Politik lässt sich immer wieder einwickeln von der
Finanzmarktlobby", sagte Jutta Sundermann.

Dass es Alternativen gibt, zeigt Attac gemeinsam mit dem Netzwerk
Solidarische Ökonomie, der Kampagne für Saubere Kleidung und dem
Betriebsrat. Noch im März wird das Bündnis eine Genossenschaft gründen
und so ermöglichen, dass statt eines Finanzinvestors wie Carlyle Kunden
und Beschäftigte Hess Natur übernehmen. Mehr als 550 Interessenten haben
sich bereits gemeldet. "Wenn Tausende sich in den nächsten Tagen und
Wochen solidarisieren und Mitglied werden, können wir Carlyle und Co.
etwas entgegensetzen", sagte Dagmar Embshoff, Mitglied der
Attac-Arbeitsgruppe Solidarische Ökonomie und Sprecherin des
gleichnamigen Netzwerkes. Walter Strasheim-Weitz vom Betriebsrat
ergänzte: "Wir haben die Chance, aus dem Pionierbetrieb für öko-faire
Kleidung nun auch noch ein demokratisches Vorzeigeunternehmen zu machen."

Dabei geht es dem Kampagnenbündnis nicht allein um Hess Natur, sondern
darum, dass Demokratie auch in die Sphäre der Ökonomie Einzug hält.
"Solidarische Ökonomie" steht darüber hinaus für ein bedürfnis- statt
renditeorientiertes Wirtschaften, das auf Kooperation anstelle von
Konkurrenz basiert.


Im Internet:

* Aktions-Fotos zur freien Verwendung bei Angabe der Quelle (in Kürze):
www.attac.de/carlyle-stoppen/aktionen

* Attac-Seite "Carlyle stoppen!":
www.attac.de/carlyle-stoppen

* Homepage der Hess-Natur-Genossenschaft:
www.hnGeno.de


Für Rückfragen:

* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769

* Dagmar Embshoff, Attac-AG und Netzwerk Solidarische Ökonomie,
Tel. (0170) 8788 688

* Walter Strasheim-Weitz, Betriebsratsvorsitzender Hess Natur,
Tel. (06033


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
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