[imc-presse] [Presseinfo] Castor Karlsruhe-Lubmin Nachttanzblockade
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Sun Feb 6 13:42:33 CET 2011
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Presseankündigung der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen05. Februar 2011
*Nachttanzblockade gegen Atommülltransport aus Karlsruhe *
Südwestdeutsche AtomkraftgegnerInnen rufen dazu auf, den Castor
Transport aus Karlsruhe nach Lubmin zu stoppen.
Aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe soll voraussichtlich
am 15/16.02. ein hochgefährlicher Atommülltransport in das Zwischenlager
Lubmin bei Greifswald rollen.
Der erste Teil des Transportes führt auf Straßenbahnschienen durch die
Wohngebiete Leopoldshafen, Eggenstein, Neureut, weiter nach Knielingen
und die Weststadt von Karlsruhe. Die 5 CASTOR-Behälter enthalten 16
Kilogramm Plutonium und über 500 Kilogramm Uran.
*Hintergrund zum Kernforschungszentrum:*
Das Kernforschungszentrum war bei allen zentralen Projekten der
Atomindustrie federführend. Bereits im April 1960 wurde die
Projektgruppe "Schneller Brüter" gegründet. 1961 erfolgte die erste
Inbetriebnahme eines Forschungsreaktors, an dem die "Marktreife" der
Atommeiler vollzogen wurde.
1971 wurde eine "Wiederaufbereitungsanlage (WAA) für Versuchszwecke" auf
dem Gelände des Kernforschungszentrums errichtet. Die Anlage in
Karlsruhe produzierte durch das Bearbeiten von Brennstäben aus den
Atomkraftwerken eine hochgiftige und hochradioaktive Atomsuppe. Die
atomaren Brennstäbe dazu stammten vorwiegend aus den Atomkraftwerken in
Neckarwestheim und Philippsburg.
Die Kosten für die Verglasung des hochradioaktiven Abfalls in Kokillen
lagen ursprünglich bei 1,1 Milliarden Euro. Die Hälfte davon sollte die
Industrie zahlen, der Rest sollte aus Steuergeldern kommen. Inzwischen
kostet alles mindestens 3 Milliarden, die Mehrkosten zahlt allein der
Steuerzahler.
Das Kernforschungszentrum war federführend an dem Atommüllskandal in der
ASSE beteiligt. Dort wurden 127.080 Fässer mit Atommüll falsch
deklariert und auch illegal eingelagert. Die meisten davon stammen aus
dem Kernforschungszentrum Karlsruhe. Selbst als bereits täglich 12000
Liter radioaktive Lauge abgepumpt werden musste, wurde von den
Verantwortlichen noch alles geleugnet. Die vorläufige Sanierung der ASSE
wird bis jetzt mindestens 2,5 Milliarden Euro Steuergelder kosten.
Durch eine Namensänderung und die Zusammenlegung der Forschung mit der
Universität Karlsruhe im Campus Nord des Karlsruher Instituts für
Technologie (KIT) wurde versucht, sich eine weiße Weste zu waschen.
Trotzdem geht auf dem Gelände die Forschung im Nuklearbereich weiter.
Das KIT Zentrum Energie beteiligt sich am Bau der Europäischen
Druckwasserreaktoren (EPR), dem Fusionsreaktor (ITER) und an
Nachrüstungskomponenten zum Weiterbetrieb von Atomkraftwerken.
Es gab zahlreiche Skandale im Zusammenhang mit dem Bau der
Verglasungsanlage durch radioaktive Verstrahlungen und dem Diebstahl von
Plutonium. Es gab Kritik an der Kostenexplosion und Zweifel an der
Zuverlässigkeit der Betreiber. Deshalb wurde die atomare
Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe zum 1. Januar 2006 von der
bundeseigenen Firma Energiewerke Nord übernommen. In das ursprünglich
nur für atomare Abfälle der ehemaligen DDR geplante Zwischenlager in
Greifswald/Lubmin soll nun der Atommüll aus Karlsruhe transportiert
werden. Dies gilt als offizieller "Entsorgungsnachweis".
*Aktionen gegen den Transport:*
Der Atommüll ist in Lubmin nicht sicherer, als in Karlsruhe, bereits
nach 40 Jahren sind die Castor-Behälter versprödet und müssen
ausgewechselt werden.
Der Transport birgt mehr Risiken, als er Nutzen bringt, Lubmin wird
immer mehr zum Atomklo Deutschlands.
Der Atommüll muss da bleiben wo er ist, Atomanlagen sind sofort still zu
legen, Atomforschung muss beendet werden. Das sind klare Positionen ohne
Alternativen.
Herr Röttgen muss diesen Transport stoppen, ansonsten wird die Situation
auf den Strassen eskalieren. Wenn die Meinung der Menschen nicht
geachtet wird und sie stattdessen diffamiert und kriminalisiert werden,
wird sich die angestaute Wut irgendwann entladen. Die Verantwortung
dafür liegt beim Bundesumweltminister. Herr Röttgen, stoppen Sie den
atomaren Unsinn.
AtomkraftgegnerInnen rufen auf, sich gegen diesen Transport zu stellen,
hierzu gibt es in Karlsruhe mehrere Veranstaltungen:
*10.02. 19.30 Uhr:*
**
Jubez, Am Kronenplatz, Infoveranstaltung "Atommüll auf Karlsruher
S-Bahn-Netz?"
*12.02. 12.00 Uhr:*
**
Marktplatz Karlsruhe: Auftaktkundgebung zum Castor Transport
RednerInnen:
Katrin Schmatz, Aktionsbündnis "Lubmin nix da", Greifswald
Harry Block, BUND Karlsruhe
.n.n
Musik: emily still reminds
Anschliessend Aktionen durch die Innenstadt und entlang der Transportstrecke
*Tag X: vorraussichtl. Transporttermin 15/16.02 ab 22 Uhr:*
Nachttanzblockade, Mahnwachen, Aktionen in Karlsruhe Neureut und entlang
der Transportstrecke.
Treffpunkt: Mahnwache auf einer Wiese östlich der B36, nähe Abzweig
Sudetenstraße, nördlich des Bahnübergangs Neureuter Str. (B36) über
Güterbahnstrecke
Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Internetseite
www.nachttanzblockade.de <http://www.nachttanzblockade.de/>
Rückfragen richten Sie bitte an das
Presseteam der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Horst Heieck, Andreas Raschke
Tel.: 0175/2888422
Email: presse at atomausstieg-sofort.de <mailto:presse at atomausstieg-sofort.de>
http://www.atomausstieg-sofort.de/
--
Pressebüro der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Andreas Raschke
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