[imc-presse] [attac-d-presse] Finanzkrise trifft Frauen und Männer unterschiedlich

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sun Mar 7 11:13:23 CET 2010


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 7. März 2010


* Finanzkrise trifft Frauen und Männer unterschiedlich 
* Mitmachkongress der Attac-Finanzfrauen in Berlin 

Frauen und Männer sind von der Wirtschaftskrise und der Krisenpolitik
der Bundesregierung unterschiedlich betroffen. Darauf hat die
Attac-Projektgruppe Finanzfrauen anlässlich des Internationalen
Frauentages am morgigen Montag hingewiesen. So habe der größte
krisenbedingte Arbeitsplatzabbau bisher in Branchen stattgefunden, in
denen hauptsächlich Männer beschäftigt sind. Entsprechend seien auch
die Konjunkturpakete und die Kurzarbeit vor allem auf diese
männerdominierten Brachen ausgerichtet. "Die angesichts der leeren
öffentlichen Kassen jetzt zu erwartenden Sparmaßnahmen werden dagegen
Frauen stärker treffen", warnte Deborah Ruggieri von den
Attac-Finanzfrauen. 

Der Deutsche Städtetag sieht bereits den bis 2013 geplanten
Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kleinkinder unter drei
Jahren in Gefahr. Kommunale Einrichtungen wie Bibliotheken,
Jugendtreffs, Theater, Hausaufgabenhilfen oder Schwimmbäder drohen in
vielen Kommunen geschlossen oder erheblich teurer zu werden. "Unter
dem Wegfall sozialer Infrastruktur in den Kommunen werden primär
Frauen, insbesondere alleinerziehende Frauen leiden", stellte Deborah
Ruggieri fest. Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 23,2
Prozent weniger als Männer und sind daher stärker von
Gebührenerhöhungen betroffen. 85,2 Prozent der Alleinerziehenden hier
zu Lande sind Frauen.

Ein großer Teil der wegfallenden sozialen Leistungen werde künftig
privat von Frauen übernommen werden, sagte Deborah Ruggieri. Bereits
heute entfallen 75 Prozent der unbezahlten Arbeit in Deutschland auf
Frauen. Laut dem statistischen Bundesamt beträgt die
Bruttowertschöpfung für die Haushaltsproduktion 820 Milliarden Euro
jährlich (Angabe aus dem Jahr 2001); 83 Prozent der
Haushaltsproduktion werden dabei unbezahlt geleistet.

Die Städte und Gemeinden in Deutschland erwarten in diesem Jahr ein
Rekorddefizit von zwölf Milliarden Euro. Bereits 2009 betrug das
Defizit laut dem Deutschen Städtetag etwa 4,5 Milliarden. Die von der
schwarz-gelben Bundesregierung angestrebten Steuersenkungen würden
zusätzliche Milliardenlöcher in die kommunalen Haushalte reißen.

Bei einem Mitmachkongress unter dem Motto "Arbeit? Geld? Krise!" am
20. und 21. März in Berlin wollen die Attac-Finanzfrauen gemeinsam mit
den Teilnehmerinnen die Ursachen und Konsequenzen der Finanz- und
Wirtschaftskrise unter dem Blickwinkel der Geschlechterverhältnisse
analysieren und Wege zu einer Wirtschaft diskutieren, die allen
Menschen gleichermaßen dient. 


Im Internet:
www.attac.de/aktuell/frauenkompetenz-in-der-finanzkrise/arbeit-geld-krise-mitmachkongress/


Für Rückfragen: 
* Deborah Ruggieri, Attac-Projektgruppe Finanzfrauen, Tel. (0163) 7839 800




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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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