[imc-presse] [attac-d-presse] DIW-Bericht: Armut Folge der Umverteilung von unten nach oben

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Feb 18 13:16:53 CET 2010


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 18. Februar 2010



* DIW-Bericht: Armut Folge der Umverteilung von unten nach oben
* Attac fordert armutsfeste Grundsicherung und Mindestlohn

Die zunehmende Armut in Deutschland ist laut dem
globalisierungskritischen Netzwerk Attac die direkte Folge einer
massiven Umverteilung von unten nach oben in den vergangenen Jahren.
Dies gehe aus den am Mittwoch veröffentlichen Daten des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. "Der DIW-Bericht
macht deutlich, dass es nicht nur immer mehr Armut, sondern auch immer
mehr Reichtum in Deutschland gibt. Bloß die Mitte schrumpft weiter",
sagte Steffen Stierle vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Wer
Armut bekämpfen will, muss diesen Umverteilungsprozess umkehren, statt
Niedrigverdiener und Hartz-IV-Empfänger in einer von Sozialrassismus
geprägten Debatte gegeneinander auszuspielen." Attac fordert die
Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes, eine armutsfeste
Grundsicherung anstelle von Hartz IV, die Wiedereinführung der
Vermögenssteuer sowie eine stärkere Besteuerung von Besserverdienern
und Unternehmen.

Wörtlich heißt es in dem DIW-Bericht: "Die zunehmende Spreizung der
bedarfsgewichteten Haushalts-Nettoeinkommen war Folge einer
Polarisierung der Einkommensverteilung hin zu den Rändern und einer
entsprechenden Schrumpfung der mittleren
Einkommensklassen."(Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 7/2010, S.4)

Attac betonte, diese Entwicklung folge keinem Naturgesetz, sondern sei
die Folge zynischer politischer Entscheidungen. Dazu Matthias
Schmelzer, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis: "Dass in
einem wohlhabenden Land wie Deutschland das Armutsrisiko mit der
Anzahl der Kinder steigt, ist ein Skandal. Es gibt genug Wohlstand, um
allen Menschen – Kindern und Erwachsenen – ein Leben in Würde zu
ermöglichen. Voraussetzung dafür ist eine vernünftige und gerechte
Wirtschafts- und Sozialpolitik."

Stattdessen beruhe die deutsche Wirtschaftspolitik auf massivem Lohn-
und Sozialdumping im Interesse einiger weniger, die immer reicher
werden. In kaum einem anderen vergleichbaren Land würden große
Vermögen so gering besteuert wie in Deutschland, kaum ein anderes Land
verzichte auf einen flächendeckenden Mindestlohn zum, und kaum ein
anderes Land habe die Steuerlast für Besserverdiener und Unternehmen
so drastisch gesenkt.        


Im Internet:

* "Weiterhin hohes Armutsrisiko in Deutschland: Kinder und junge
Erwachsene sind besonders betroffen", in Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 7/2010:
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.347305.de/10-7.pdf 



Für Rückfragen: 

* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0170) 445 1755
* Matthias Schmelzer, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0178) 347 1628


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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