[imc-presse] [attac-d-presse] DIW-Bericht zeigt: Schwarz-Gelb verteilt Krisenlasten nach unten

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Dec 14 10:11:55 CET 2010


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe
14. Dezember 2010


+ DIW-Bericht beweist: Schwarz-Gelb verteilt die Krisenlasten nach unten
+ Große Privatvermögen endlich angemessen heranziehen!

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac sieht in dem neuen
Wochenbericht* des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW)
einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Verteilung der Krisenlasten.
"Der Bericht macht einen wesentlichen Zusammenhang ganz deutlich: Die
derzeitige Schieflage des Bundeshaushaltes ist Bestandteil einer
Umverteilung der Krisenlasten nach unten", sagte Steffen Stierle vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Jene, die von den deregulierten
Finanzmärkten profitiert und dabei die Krise verursacht haben, haben
ihre Verluste längst überkompensiert. Und zwar zu Lasten der Schwächsten
der Gesellschaft, die nun die Hauptleidtragenden der schwarz-gelben
Kürzungspolitik sind."

Attac begrüßte insbesondere, dass das DIW in dem Bericht zugleich
nachweist, dass die unsoziale Politik der Regierung nicht alternativlos
ist. Steffen Stierle: "Eine anständige Besteuerung großer
Privatvermögen ist längst überfällig. Wie das DIW schon früher
vorgerechnet hat, ist Deutschland faktisch eine Steueroase für Reiche.
Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer und Vermögenssteuer bieten
gigantische Potenziale, den Haushalt zu Lasten jener zu sanieren, die
für die Schieflage verantwortlich sind." Bereits im September hat Attac
ein "Umverteilungspaket" vorgelegt, das beweist, dass es gute
Alternativen zum sozialen Kahlschlag gibt. Viele der von Attac erhobenen
Forderungen werden durch die Arbeit des DIW bekräftigt.

Auch die "Inititiative Vermögender für eine Vermögensabgabe" begrüßte
den Vorstoß des DIW. Die im Mai 2009 gegründete Initiative fordert eine
Vermögensabgabe in Höhe von zehn Prozent, aufgeteilt auf zwei Jahre, und
anschließend die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer in Höhe von
einem Prozent. Freibeträge von 500.000 Euro pro Person sollen
sicherstellen, dass sich wegen der Abgabe niemand unnötig einschränken
muss. "Die Vermögensabgabe ergäbe einen Betrag von mehr als 100
Milliarden Euro – genug, um die Bildung kräftig voranzubringen, die
Altersversorgung und -betreuung zu verbessern und die Förderung
alternativer Energien im Gegensatz zum so genannten Atomkonsens der
Regierung zu beschleunigen", sagte Peter Vollmer von der Initiative.

Insgesamt habe eine Umverteilung Reich zu Arm zudem den Vorteil, dass in
Ländern mit geringeren Unterschieden auch die Probleme geringer sind,
wie eine aktuelle Studie der Epidemiologen Pickett und Wilkinson belegt.
Peter Vollmer: "In Gesellschaften mit geringeren sozialen Unterschieden
haben die Menschen eine längere Lebenserwartung und bessere
Bildungschancen, sind gesünder, und es gibt weniger Kriminalität."

Attac unterstützt den Bündnisaufruf für die Vermögenssteuer, der im
Internet unterzeichnet werden kann.



Im Internet:

+ Aufruf für eine Vermögenssteuer unterzeichnen:
www.vermoegensteuerjetzt.de/

+ Das Attac-Umverteilungspaket:
www.attac.de/umverteilungspaket/

+ Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe:
www.appell-vermoegensabgabe.de/



Für Rückfragen und Interviews:

+ Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0170) 445 1755,
steffen.stierle at attac.de

+ Peter Vollmer, Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe, Tel.
(030) 7525 996, vol.pet at t-online.de


----------------------------------------------------------------------


* Der DIW-Wochenbericht "Staatsverschuldung und gesamtwirtschaftliche
Vermögensbilanz: Öffentliche Armut, privater Reichtum" liegt Attac vor.
Er wird am Mittwoch offiziell veröffentlicht.



-- 
------------------------------------------------
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
------------------------------------------------
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
------------------------------------------------
_______________________________________

Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse

Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse

Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/


More information about the imc-presse mailing list