[imc-presse] Bühl: Klimaaktivistin tritt zweiwöchige Haft an

[Solidarität_mit_Franziska]

Bühl: Klimaaktivistin tritt zweiwöchige Haft an


 Mit einer bunten Demonstration wurde die Klimaaktivistin Franziska zur
JVA Bühl begleitet. Dort trat die 28jährige heute eine zweiwöchige
Haftstrafe an. Verurteilt worden war sie wegen einer Besetzung der
Kohlekraftwerksbaustelle in Hamburg Moorburg 2008.
Im Sommer 2008 fand in Hamburg das Klimacamp statt. Weil mit dem Neubau
von Kohlekraftwerken eine Klimapolitik zementiert wird, die fatale
Auswirkungen auf die Zukunft hat und bestehendes globales Elend noch
weiter verschärfen wird, richtete sich der Widerstand der Aktivist_innen
unter anderem gegen den Konzern Vattenfall und dessen
Kohlekraftwerksneubau in Hamburg Moorburg. Einer Gruppe Aktivist_innen
gelang es im Rahmen des Camps, die Baustelle für mehrere Stunden zu
besetzen.
Eine von ihnen, Franziska, wurde zu einer Strafe von 15 Tagessätzen
verurteilt. Sie hat sich entschieden, sich davon nicht einschüchtern zu
lassen und diese Strafe nicht zu bezahlen. "Vattenfall betreibt sowohl
Kohle- als auch Atomkraftwerke, beides mit der Begründung, dass es den
Ausstieg aus der jeweils anderen Technologie erleichtere. Durch beide
Technologien werden weltweit Menschen ausgebeutet, gesundheitlich
geschädigt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Während der Konzern
positive Bilanzen aufweist, werden globale Ungerechtigkeiten verstärkt."
so Franziska. "Hätte ich die Strafe einfach bezahlt, wäre die
Sanktionierung meines politischen Engagements durch staatliche Apparate
nicht weniger vorhanden gewesen. Sie wäre nur weniger sichtbar gewesen."
Mit einer bunten Demonstration begleiteten Sympathisant_innen Franziska
heute Nachmittag zur JVA in Bühl. Auf Zwischenkundgebungen vor den
lokalen Stadtwerken, dem Rathaus und dem Gericht gab es Lesungen mit
Texten und Gedichten Gefangener. Straßentheater bereicherte den
Demonstrationszug und direkt vor dem Haftantritt malten
Sympathisant_innen mit Kreide knast-kritische Forderungen und bunte
Bilder an die Gefängnismauer. "Wir wollen dem tristen Knast mit seinen
grauen Betonmauern und dem menschenfeindlichen Stacheldraht mit unserer
bunten Kreide und den Gedichten ein wenig Lebensfreude entgegensetzen.
Knast kann Probleme nicht lösen, sondern nur verschärfen." so eine der
Sympathisant_innen, die ankündigte, Franziska in zwei Wochen wieder mit
einer Aktion abzuholen und auch in der Zwischenzeit darauf aufmerksam
machen will, dass die deutsche Justiz Klimaschützer_innen einsperrt.

 Franziskas Adresse: Franziska Wittig Justizvollzugsanstalt Karlsruhe
-Außenstelle Bühl- Hauptstraße 94 77815 Bühl
knast.blogsport.de
Dort wird auch ein Knasttagebuch von Franziska erscheinen.
Kontakt zur Soligruppe: Hanna Poddig, 0175/ 9767027
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