[imc-presse] [attac-d-presse] Liechtenstein: Jetzt Druck auf Steueroasen erhöhen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Apr 14 12:38:36 CEST 2010


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 14. April 2010


* Liechtenstein: Jetzt Druck auf Steueroasen erhöhen 
* Duldung von Steuerflucht Teil des Standortwettbewerbs?

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Entscheidung
Liechtensteins scharf kritisiert, die Amtshilfe bei
Steuerhinterziehung zu verweigern, wenn gestohlene Daten im Spiel
sind. "Auf diesem Weg hebelt die Regierung in Vaduz das
Rechthilfeabkommen zur Bekämpfung von Steuerflucht aus, bevor es
überhaupt in Kraft getreten ist. Sollte Liechtenstein diesen Kurs
weiter verfolgen, ist es Aufgabe der Bundesregierung, gemeinsam mit
anderen europäischen Regierungen den wirtschaftlichen Druck zu
erhöhen, um Steueroasen wie Liechtenstein endlich trocken zu legen,"
sagte Steffen Stierle vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

Offensichtlich seien weder Liechtenstein noch die Schweiz gewillt,
aus den zahlreichen Steuerskandalen der jüngsten Vergangenheit
ernsthafte Konsequenzen zu ziehen. Dies müssten nun die betroffenen
Staaten tun. "Alleine dem deutschen Fiskus gehen jedes Jahr rund 50
Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung durch die Lappen. Weltweit
ist gut ein Drittel aller Vermögen in Steueroasen angelegt. Dieses
Geld fehlt bei Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur und der
sozialen Sicherungssysteme. Die Steuerhinterzieher betrügen so den
Rest der Gesellschaft. Das darf nicht länger hingenommen werden",
sagte Steffen Stierle.

Attac betonte, dass es kein Problem sei, die Steueroasen endlich zu
schließen, wenn der politische Wille da ist. Länder wie Liechtenstein
seien wirtschaftlich von der Staatengemeinschaft abhängig. Es würde
reichen, den Kapitalverkehr einzuschränken und handelspolitische
Vorteile einzufrieren, sofern sich diese Länder nicht kooperativ
verhalten. Dass die Bundesregierung bisher nicht entschiedener gegen
Steuerflucht vorgeht, sei daher nicht nachzuvollziehen. Steffen
Stierle: "Offenbar gehört die Duldung von Steuerflucht in Europa
mittlerweile zum Standortwettbewerb."

Das globalisierungskritische Netzwerk hat bereits im Februar 2008
einen detaillierten Aktionsplan zur Schließung der Steueroasen
vorgelegt. 



Für Rückfragen und Interviews:

* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170 – 445 1755

* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 – 9370 8007



Im Internet:

* Attac-Aktionsplan zur Schließung der Steueroasen:
http://www.attac.de/aktuell/steuerflucht/attac-aktionsplan/langfassung/

* Attac-Aktionsseite Steuerflucht:
http://www.attac.de/aktuell/steuerflucht/start/ 




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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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