[imc-presse] [attac-d-presse] Globale Konkurrenzstrategie von EU und WTO verschärft Hunger

sundermann at attac.de sundermann at attac.de
Thu Oct 15 15:02:27 CEST 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
15. Oktober 2009


* Welthunger auf dem höchsten Stand seit 1970
* Die globale Konkurrenzstrategie von EU und WTO hat versagt

Angesichts der dramatischen Zahlen über den Hunger in der Welt und
wenige Wochen vor der WTO – Ministerkonferenz Ende November kritisiert
das Netzwerk Attac die sogenannte Freihandelspolitik. Sowohl die
WTO als auch die EU setzten weiterhin unbeirrt auf die neoliberalen
Konzepte von Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung. "Die
neoliberale Agenda ist gescheitert. Dass die Welt heute über soviel
Wohlstand verfügt wie nie zuvor, aber dennoch über eine Milliarde
Menschen an Hunger leiden, ist ein Skandal", sagte Steffen Stierle,
Mitglied im Attac Koordinierungskreis. "Deregulierte, globale
Marktmechanismen versagen völlig, wenn es darum geht, den bestehenden
Wohlstand gerecht zu verteilen". Pünktlich zum Welternährungstag am
16. Oktober hat die UNO ihren diesjährigen Welthungerbericht
veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Zahl Hunger leidender
Menschen den höchsten Stand seit 1970 erreicht hat. Fast jeder sechste
Mensch weltweit ist betroffen.

Selbst der WTO – Generaldirektor Pascal Lamy hat jüngst eingestanden,
dass der freie Handel nicht in der Lage sei, ohne aktive Politik
sichere Arbeitsplätze zu schaffen. "Diese Erkenntnis ist im Kontext
der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise längst überfällig. Leider
steht es weiterhin aus, dem Taten folgen zu lassen. Die Agenda der
WTO spricht solchen Einsichten nach wie vor Hohn", sagte Jutta
Sundermann vom Attac Koordinierungskreis, "In Afrika arbeiten 80
Prozent der Menschen in prekären Niedriglohnjobs ohne jede soziale
Absicherung. Die Zahl der Hungernden hat dort innerhalb von nur einem
Jahr um über 10 Prozent zugenommen. Zugleich gibt es etliche neue
Dollarmillionäre auf dem schwarzen Kontinent. Weltweit und innerhalb
der Länder klafft die soziale Schere immer weiter auf - und die
Industrienationen setzen unbelehrbar auf den Abschluss der Doha-Runde der
WTO, die EU zieht afrikanische Länder in Freihandelsverhandlungen über den
Tisch".

Attac kritisiert weiter, dass die Regierungen der EU sich zwar als
Vorreiter bei Friedenssicherung, Hungerbekämpfung und Klimaschutz
darstellen, ihre gesamte politische Agenda aber an dem Ziel
ausrichteten, die eigene Wettbewerbsfähigkeiten zu Lasten der Länder
im globalen Süden zu verbessern.
Vom 13. - 15. November befasst sich Attac auf der Tagung "sytem
error – Neustart" mit der Rolle Europas in der Weltwirtschaft.
Für den 28. November mobilisieren Attac und andere Organisationen
zu Demonstrationen und Aktionen rund um die WTO – Konferenz nach
Genf.


Für Rückfragen:
Steffen Stierle,  0170 / 44 51 75 5
Jutta Sundermann, 0175 / 86 66 76 9

Weitere Infos:
Tagung "system error – Neustart":
http://www.attac-netzwerk.de/index.php?id=6029
WTO Ministerkonferenz: http://www.attac-netzwerk.de/ag-welthandelwto/genf09/





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