[imc-presse] [attac-d-presse] Moratorium für Public Private Partnership
Detlev v. Larcher
detlev.larcher at attac.de
Tue Oct 13 12:13:45 CEST 2009
Attac gratuliert Elinor Ostrom zum Nobelpreis für Wirtschaft
Initiative PPP-Irrweg fordert ein sofortiges Moratorium für Public
Private Partnership (PPP)
Berlin, dem 13.10.2009: Die von Attac mitgegründete Initiative
PPP-Irrweg gratuliert Elinor Ostrom zum Nobelpreis für Wirtschaft und
beglückwünscht das Komitee zu seiner Entscheidung. Carl Waßmuth,
Mitbegründer der Initiative und Vertreter von attac: " Elinor Ostrom hat
in ihrem wissenschaftlichen Werk den Nachweis erbracht, dass
Gemeinschaftsbesitz sehr gut und nachhaltig bewirtschaftet werden kann.
Voraussetzung ist die gemeinsame demokratische Kontrolle über das
öffentliche Gut. Die sogenannte "Tragik der Allmende" wurde als
neoliberale Legende widerlegt.
Die Übernutzung unserer Erde erfolgt durch von jeglicher demokratischer
Kontrolle losgelösten Privatkonzerne. Aber auch Staatswirtschaft
ruiniert die Umwelt, wenn es ihr gelingt, Demokratie und Mitsprache zu
unterdrücken oder zu umgehen. PPP wird seit Jahren als sogenannter
"Dritter Weg" empfohlen, um Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse
privatisiert zu errichten und zu betreiben. Dabei verdienen
Bauindustrie, Wirtschaftsberater und spezialisierte Anwaltskanzleien
Milliarden. Verkauft wird PPP damit, dass dieses sogenannte
"Finanzierungsinstrument" die Vorteile von Staat und Privat vereinen
würde. Dazu Carl Waßmuth: "Eine dreistere Behauptung ist kaum denkbar:
PPP-Projekte vereinen die Nachteile von Staat und Privat. Risiken trägt
die öffentliche Hand, Gewinne gehen an die Privaten. Die Befürworter von
PPP werben zudem mit dem Begriff Nachhaltigkeit. Es werden aber weder
die Umwelt noch Steuergelder geschont, ganz im Gegenteil!"
Wie Elinor Ostrom eindrucksvoll belegt, bedarf der umweltschonende
dritte Weg der ständigen regel bewehrten demokratischen Kontrolle durch
die Nutzer. Bei PPP werden hingegen Geheimverträge abgeschlossen, die
über 25, 30, manchmal sogar 40 Jahre laufen. Nutzer und Bürger werden
von jeder Mitsprache dauerhaft ausgeschlossen. Schon bei der
Projektplanung von PPP bekommen die Parlamente nur Zusammenfassungen
oder Auszüge der immer mehrtausendseitigen Verträge vorgelegt. Kein
PPP-Projekt hat bisher das Ende seiner Laufzeit erlebt, zahlreiche
wurden jedoch schon nach wenigen Jahren als gescheitert bezeichnet und
teilweise abgebrochen.
Sowohl die Theorie von Public Privat Partnership (PPP) als auch die
zahlreichen desaströsen Erfahrungen mit laufenden PPP-Projekten zeigen
überdeutlich: PPP ist ein Wahnsinn mit gravierenden Folgen für Umwelt
und öffentliche Kassen. Dennoch wird PPP weiter von CDU, FDP, SPD und
teilweise auch von den Grünen propagiert. Auf Bundesebene werden weiter
PPP-freundliche Gesetze vorbereitet, auf kommunaler Ebene wird
durchschnittlich jede Woche eine weitere Schule oder ein weiteres
Krankenhaus per PPP-Geheimvertrag den Bürgern entzogen. Die Initiative
PPP-Irrweg fordert ein sofortiges Moratorium für alle PPP-Projekte und
den Stopp der PPP fördernden Gesetzgebung.
Für Rückfragen: Carl Waßmuth: 0179-7724334
Laura Valentukeviciute 0176-23320373
Im Internet: Im Internet: http://ppp-irrweg.de/
--
Mit freundlichen Grüßen aus Weyhe
Detlev v. Larcher
Böttcherei 210
D 28844 Weyhe
phone +49421-894311
fax +49421-801885
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http://steuergerechtigkeit.blogspot.com/
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