[imc-presse] [attac-d-presse] Deutsche Bank verdient an Finanzkrise - auf Kosten der Allgemeinheit

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue May 26 10:54:50 CEST 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 26. Mai 2009



* Auf Kosten der Allgemeinheit: Deutsche Bank verdient an Finanzkrise
* Attac fordert verstärkte demokratische Kontrolle für alle Banken

Anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen Bank am heutigen
Dienstag in Frankfurt hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac
gefordert, auch finanzstarke Banken unter verstärkte öffentliche
Kontrolle zu stellen und als Profiteure der liberalisierten
Finanzmärkte für die Kosten der Krise aufkommen zu lassen. "Die
Deutsche Bank hat mit ihrem Schwerpunkt auf Investmentbanking die
Krise mitverursacht, dann durch Rettungspakete profitiert und verdient
nun über das Geschäft mit Staatsanleihen auch noch an der Krise. Daher
muss sichergestellt werden, dass die Gewinne der Gesellschaft
zurückgegeben werden. Wir fordern die Politik auf, konkrete Vorschläge
auszuarbeiten, wie Anleger des Instituts, Aktionäre und Banker die
selbst verursachten Kosten tragen", sagte Silke Ötsch von der
bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Steuern und Finanzmärkte. Notwendig
sei eine Vermögensabgabe sowie die Begrenzung der Managergehälter,
Honorare und Boni. Zudem sei zu überlegen, ob Banken überhaupt so groß
werden dürfen, dass nur noch der Staat sie retten kann.

Der Hauptgrund für den hohen Gewinn der Deutschen Bank im ersten
Quartal 2009 in Höhe von 1,2 Milliarden Euro ist der Boom an Anleihen,
insbesondere Staatsanleihen in Folge der staatlichen
Konjunkturprogramme. Die Erträge der Deutschen Bank aus Geschäften mit
Staatsanleihen stiegen um knapp 200 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und
machten damit fast die gesamten Einnahmen im Investmentbanking aus.
"Das bedeutet nichts anderes als eine weitere Umverteilung von unten
nach oben, von der Allgemeinheit hin zu privaten Vermögen", sagte
Silke Ötsch.

Das von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nach wie vor vertretene -
und im ersten Quartal 2009 erneut erreichte - Ziel einer
Eigenkapitalrendite von 25 Prozent zeige klar, dass sich an der
verheerenden Geschäftspolitik der Banken ohne entsprechende
gesetzliche Vorgaben nichts ändern werde. "Die Banken haben auf der
Suche nach immer höheren Renditen den Kollaps des ganzen Finanzsystems
riskiert. Wer glaubt, diese Schlüsselbranche des Kapitalismus
weiterhin dem freien Spiel des Marktes überlassen zu können, nimmt die
nächste Finanzkrise billigend in Kauf", sagte Horst Boettcher von Attac
Frankfurt.

Attac warnte zudem davor, dem "schönen Schein" der Bilanz der
Deutschen Bank zu vertrauen. Neben dem Geschäft mit Anleihen hätten
vor allem die geänderten Bilanzierungsregeln zu den schwarzen Zahlen
beigetragen.

Mit einer Aktion vor Beginn der Hauptversammlung der Deutschen Bank am
Dienstagmorgen vor der Frankfurter Festhalle machten
Attac-Aktivistinnen und -Aktivisten auf die Forderungen des
globalisierungskritischen Netzwerkes aufmerksam. Auch der Dachverband
der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, die
Nichtregierungsorganisation Urgewald und die Initiative Ordensleute
für den Frieden (IOF) protestierten gegen die Geschäftspolitik der
Deutschen Bank.



Im Internet:

* Attac-Sonderseite zur Finanzkrise:
http://www.casino-schliessen.de/startseite/

* Pressemitteilung des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und
Aktionäre:
https://www.attac.de/fileadmin/user_upload/bundesebene/Pressegruppe/Pm_Deutsche_Bank_2009-05-25.pdf



Für Rückfragen:

* Silke Ötsch, Attac-AG Steuern und Finanzmärkte, Tel. 0160-9606 8254

* zur Aktion: Horst Boettcher, Attac Frankfurt, Tel. 0173- 403 7369



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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