[imc-presse] [attac-d-presse] UN-Finanzgipfel: Attac verurteilt Blockadehaltung der Industrieländer

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Jun 23 13:10:11 CEST 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 23. Juni 2009


* Attac verurteilt Blockade der Industrienationen gegen
  UN-Finanzgipfel

* Globalisierungskritiker planen Mobilisierung zum G20-Gipfel

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt die
Blockadehaltung der Industrienationen gegenüber dem am Mittwoch
beginnenden UN-Finanzgipfel und fordert sie auf, zu einer globalen
Lösung der Krise im Interesse aller Menschen beizutragen. "Es ist ein
Skandal, dass die Industrieländer angesichts der globalen Krisen ein
solch wichtiges Treffen boykottieren. Die G8-Länder reden von
radikalen Änderungen, die erfolgen müssen. Wenn es aber konkret wird,
wollen sie am liebsten unter sich bleiben und sind - notgedrungen -
gerade mal bereit, die Schwellenländer in der G20 mit an den Tisch zu
lassen", sagte Kerstin Sack vom Attac-Koordinierungskreis. Die
Hauptleidtragenden der Finanz- und Wirtschaftskrise seien aber die
Menschen in den Ländern des Südens. So ist die Zahl der Hungernden
weltweit nach neusten Zahlren der Vereinten Nationen erstmals auf eine
Milliarde Menschen angestiegen. Kerstin Sack: "Den Regierungen der
Industrienationen ist es wichtiger, Banken mit hunderten Milliarden
Dollar zu retten, als etwas gegen die Armut in der Welt zu tun."

Lediglich 30 Staats- und Regierungschefs werden beim UN-Gipfel
erwartet - alle aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Für
Deutschland nimmt statt der Bundeskanzlerin die Entwicklungsministerin
teil, andere Industrieländer schicken lediglich Mitarbeiter ohne
Entscheidungsbefugnis. Bereits im Vorfeld des Treffens gab es heftige
Konflikte um den Entwurf für eine Abschlusserklärung, der auf den
Empfehlungen der so genannten Stiglitz-Kommission beruht. Diese
reichen von Konjunkturpaketen insbesondere für den Süden über
umfassende Reformen des Weltwährungssystems bis hin zur Einrichtung
eines UN-Weltwirtschaftsrates und einer globalen Steuerbehörde. Die
Regierungen der Länder des Nordens hingegen wollen sich weitgehend auf
die bereits beim G20-Gipfel beschlossene bessere Finanzmarkt-Aufsicht
und eine Aufstockung der IWF-Mittel beschränken. Auch die Forderung
der in der G77 zusammengeschlossenen Entwicklungsländer nach einem
teilweisen Schuldenmoratorium für die am stärksten von der Krise
betroffenen armen Länder lehnen sie ab.

Nach Ansicht von Attac sind die Vorschläge der Stiglitz-Kommission
nicht so radikal, dass die Industrieländer nicht zustimmen könnten.
"Aber es geht bei diesem Konflikt nicht nur um die Inhalte, sondern
ganz klar um die Veränderung der Machtverhältnisse in der Welt. Die
Industrieländer haben immer noch nicht begriffen, dass diese sich
gerade ändern", sagte Kerstin Sack. Wie das Treffen des so genannten
ALBA-Bündnisses am 24. Juni in Venezuela zeige, werden die Schwellen-
und Entwicklungsländer ihre eigenen Strukturen entwickeln, wenn sie
keine Änderungen auf der globalen Ebene erreichen könnten.

Attac wird anlässlich des G20-Gipfels im September in Pittsburgh zu
Protesttagen aufrufen und für eine globale Bewältigung der Krise im
Interesse aller Menschen mobilisieren.


Im Internet:
* Aufruf europäischer zivilgesellschaftlicher Organisationen (auch
Attac) zum UN-Finanzgipfel:
http://www.oid-ido.org/article.php3?id_article=938

* Attac-Sonderseite zur Finanzkrise:
http://www.casino-schliessen.de



Für Rückfragen:
* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 340 8588
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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