[imc-presse] [attac-d-presse] G8 vor dem Aus: Noch Entwicklungshilfeversprechen einlösen!

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Jun 12 12:33:30 CEST 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 12. Juni 2009


* G8 vor dem Aus: Noch Entwicklungshilfeversprechen einlösen!
* Hunderte Milliarden für Banken, Peanuts für hungernde Menschen?


Anlässlich der derzeitigen Treffen der G8-Finanz- und
Entwicklungsminister hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac
die G8 aufgefordert, unbedingt noch ihre Entwicklungshilfeversprechen
einzulösen, bevor sie sich auflöst. "Der diesjährige G8-Gipfel in
Italien wird der letzte sein. Mit der globalen Finanzkrise ist die G8
endgültig delegitimiert und bedeutungslos geworden. Ihre Rolle hat die
G20 übernommen", stellte Pedram Shahyar vom bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis fest. Umso dringlicher sei es, dass die G8
endlich ihren Verpflichtungen gegenüber den Ländern des Südens
nachkomme.

Bereits heute sei absehbar, dass die UN-Milleniumsziele - die
Halbierung der weltweiten Armut bis 2015 - wegen der G8 scheitern
werden: Die 2005 beim Gipfel in Gleneagles gemachten Hilfszusagen
werden nach wie vor nicht eingehalten. Von ihrem angeblichen Ziel, die
Ausgaben für Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,7 Prozent ihres
Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, sind alle G8-Staaten weit entfernt.
In Deutschland sind es derzeit erst 0,38 Prozent, bis 2010 sollen es
0,51 Prozent sein. Allein um dieses Ziel zu erreichen, muss die
Bundesregierung ihre Zahlungen noch in diesem Jahr um 2,7 Milliarden
Euro erhöhen.

"Für die Rettung von Banken bringen die Industrieländer weltweit
hunderte Milliarden Dollar auf, für die hungernden Menschen weltweit
fallen nur Peanuts ab", kritisierte Pedram Shahyar. Die
Milleniumsziele, von deren Erreichen die Existenz von Millionen
Menschenleben abhänge, dürften nicht an der Finanzierung scheitern -
gerade in Zeiten einer globalen Wirtschaftskrise, von der die ärmeren
Länder besonders betroffen sind.

Die G8 hat sich nach Ansicht von Attac in ihrer mehr als 30-jährigen
Geschichte stets als Hindernis für eine gerechte Weltwirtschaft und
die Verwirklichung sozialer Rechte erwiesen. "Statt die drängenden
weltweiten Probleme anzupacken, hat dieser Club der Reichen und
Mächtigen - allen vollmundigen Versprechen zum Trotz - stets eine
aggressive Politik zu Gunsten der kurzfristigen Gewinninteressen
großer Konzerne verfolgt", sagte Kerstin Sack, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis. Die Ablösung der G8 beim globalen
Krisenmanagement durch die um Schwellenländer erweiterte G20 sei ein
erster Schritt. Attac fordert aber, die internationalen Strukturen
weiter zu demokratisieren und alle 192 Länder der Vereinten Nationen
gleichberechtigt an den Entscheidungen zu beteiligen. "Die Zeit ist
reif für die G192", sagte Kerstin Sack. Die Bundesregierung müsse sich
aktiv beim Finanz- und Wirtschaftsgipfel am 24. Juni in New York
einbringen, statt ihn durch Missachtung weiter zu behindern.


Für Rückfragen:
* Pedram Shahyar, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0163) 251 5571
* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 340 8588



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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