[imc-presse] [attac-d-presse] Attac kritisiert DAX-Aufsteiger K+S und die Agrarpolitik der Bundesregierung

sundermann at attac.de sundermann at attac.de
Wed Sep 3 16:08:32 CEST 2008


ATTAC Deutschland
Presseinformation
3. September 2008


* Kali und Salz: Profite zulasten von Mensch und Natur
* Attac kritisiert Dax-Aufsteiger K + S und die verfehlte Agrarpolitik,
  die den Düngemittelkonzern groß macht


Am heutigen Mittwoch verkündet der Arbeitskreis der Deutschen Börse die
Veränderungen im Dax. Während der Tourismusmulti TUI herabgestuft wird,
soll mit dem Kasseler Konzern Kali und Salz erstmals ein Rohstoffkonzern
in den DAX aufsteigen.
Jutta Sundermann vom Attac Koordinierungskreis sagte dazu: "Offensichtlich
braucht es eine besonders intensive Form der Ausbeutung von Mensch und
Natur, um in den Dax hinein zu kommen. Kali und Salz hat sich in den
letzten Monaten am Hunger in der Welt eine goldene Nase verdient".

Attac weist auf die Internetseite des Konzernes hin, in der es gleich auf
der Startseite heißt:
"Wir haben im zweiten Quartal 2008 unser bisher bestes Quartal erzielt.
Die globale Düngemittelnachfrage hat sich weiter spürbar erhöht und führte
vor dem Hintergrund von Verfügbarkeitsengpässen im Markt zu deutlich
höheren Stickstoff-, Phosphat- und Kalidüngemittelpreisen", sagt Norbert
Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft."

Jutta Sundermann: "Norbert Steiner weiß, dass hinter
"Verfügbarkeitsengpässen" Millionen von Hungernde stehen und Aufstände in
über 30 Ländern allein in diesem Frühjahr. Allerdings ist hier nicht
allein der Zynismus des Konzernes zu kritisieren. Die Bundesregierung
reagiert kurzsichtig auf die Hungerkrise und fordert mehr von der
gleichen, falschen Medizin.
Anstatt einem weiteren Run auf Kunstdünger und Industrialisierung der
Landwirtschaft ist eine Kehrtwende in der Landwirtschaftspolitik, die
endlich auch den Ärmsten nützt und Länder aus dem tödlichen
Marktöffnungszwang der Freihandelsdoktrin entlässt, nötig.
Anstatt Milliardengewinne eines Düngemittelkonzernes sicher zu stellen,
sollten Merkel und Seehofer die  Empfehlungen des Weltagrarrates
anerkennen, der davor warnt, weiterhin dem kleinteiligen, traditionellen
Landbau das Wasser – im übertragenen und wörtlichen Sinne – abzugraben.“

Angesichts der aktuellen Nachrichten der letzten Tage erinnerte die
Attac-Aktivistin auch daran, dass Kali und Salz gleich mehrfach am
absaufenden Atomendlager Asse in Niedersachsen verdiene: Das Unternehmen
verkaufte das ausgebeutete Salzbergwerk zur Nutzung als Atommüllendlager.
Kali und Salz pumpt dort täglich strahlende Salzlauge ab und transportiert
sie zum Bergwerk Mariaglück. Schlussendlich soll der neue Dax-Konzern der
Lieferant der Magnesiumchloridlösung sein, die nach dem Wunsch der
Betreiber vom Helmholtz-Institut die Katastrophe unter Tage überfluten
soll und weitere Maßnahmen gegen die atomare Verseuchung in der Region
verunmöglichen wird.


Für Rückfragen:
Jutta Sundermann, 0175 / 86 66 76 9


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