[imc-presse] [attac-d-presse] Die Bahn nicht verzocken - das Casino schließen!

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Oct 7 12:21:15 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Berlin, 7. Oktober 2008


* Das Casino schließen - die Bahn nicht verzocken!
* Attac protestiert vor Bundesverkehrsministerium in Berlin

Bei einer Protestaktion unter dem Motto "Das Casino schließen - die
Bahn nicht verzocken!" haben Aktivistinnen und Aktivisten des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac am Dienstag vor dem
Bundesverkehrsministerium in Berlin gefordert, den geplanten
Börsengang der Deutschen Bahn zu stoppen. "Die Bundesregierung muss
jetzt endlich die Notbremse ziehen. Den Börsengang mitten in einer
Jahrhundertkrise der Finanzmärkte durchzuziehen, hieße nichts anderes,
als die Bahn zu verzocken. Diese gigantische Verschleuderung von
öffentlichem Eigentum darf es nicht geben", sagte Stephan Schilling,
Finanzmarktexperte im bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Nicht
genug, dass der Staat mit dem Geld der Steuerzahler Banken retten muss
- jetzt will die Bundesregierung auch noch die Bahn in dieses
bodenlose Loch werfen."

Wie in den vergangenen Tagen bekannt wurde, würde der für den
27. Oktober geplante Börsengang der Bahn-Tochter DB Mobility
voraussichtlich nur 4,5 Milliarden statt der angepeilten acht
Milliarden Euro bringen. Damit nicht genug: Zwei der vier mit dem
Börsengang betrauten Konsortialführer, Morgan Stanley und Goldman
Sachs, sind wesentliche Akteure der Finanzkrise und nun in Folge ihres
unseriösen Geschäftsgebarens selbst in Existenznot geraten.
"Spätestens jetzt haben sich diese Banken als Berater der Politik
diskreditiert. Ihnen weiterhin das Feld zu überlassen, wäre Wahnsinn",
sagte Stephan Schilling.

Dennoch drängt vor allem Bahn-Chef Hartmut Mehdorn weiter auf den
Börsengang, während Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erste Zweifel
äußerte. "Mehdorn weiß genau, dass die große Mehrheit der Bevölkerung
gegen die Bahnprivatisierung ist. Deshalb will er den Börsengang im
Hauruck-Verfahren durchziehen, um nur ja keine erneute Diskussion über
ihn aufkommen zu lassen", sagte Chris Methmann, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis.

Sollte die Bundesregierung diesem Drängen nachgeben, käme dies nach
Ansicht von Attac einem Offenbarungseid gleich. "Noch deutlicher
könnte die Bundesregierung nicht machen, dass es bei dem geplanten
Verkauf eben nicht - wie von ihr immer behauptet - darum geht, die
Bahn mit mehr Kapital auszustatten und den Staatshaushalt zu
entlasten, sondern um pure Ideologie: Privatisierung um der
Privatisierung willen - koste es die Steuerzahler, die Kunden, die
Beschäftigten und die Umwelt, was es wolle", betonte Chris Methmann.
Attac lehnt jede Privatisierung der Bahn ab und setzt sich im Bündnis
"Bahn für Alle" für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand ein.
Diese Position teilt die große Mehrheit der Bevölkerung: Bereits bei
einer Forsa-Umfrage im Juli 2007 lehnten 64 Prozent der Befragten eine
Privatisierung der Bahn ab. Chris Methmann: "Man braucht keine
prophetische Gabe, um zu vorauszusagen, dass die Mehrheit gegen einen
Bahn-Börsengang in einer aktuellen Umfrage noch deutlich größer
ausfallen würde."

"Bahn für Alle" hat einen Aufruf an die Bundesregierung gestartet, den
Bahn-Börsengang auszusetzen. Der Aufruf kann im Internet
unterschrieben werden.



Im Internet:
* Attac-Sonderseite "Das Casino schließen!":
http://www.casino-schliessen.de

* "Bahn für Alle"-Aufruf zur Aussetzung des Börsengangs:
http://bahn-fuer-alle.de/



Für Rückfragen und Interviews:

* Stephan Schilling, Attac-Koordinierungskreis,
  Tel. 0176 - 1002 0016

* Carl Waßmuth, Attac-Vertreter im Bündnis "Bahn für Alle",
  Tel. 0179 - 772 4334

* Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis,
  Tel. 0163 - 260 5153



------------------------------------------------
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
------------------------------------------------
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
------------------------------------------------

_______________________________________

Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse

Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse

Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/


More information about the imc-presse mailing list