[imc-presse] [attac-d-presse] Attac und Noya stellen sich Castor entgegen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sat Nov 8 16:34:38 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Noya (Network of Young Altermondialists)
Gorleben, 8. November 2008



* Attac und Noya stellen sich dem Castor entgegen
* Ökologische und soziale Stromversorgung nur ohne Konzerne möglich

Zusammen mit 16.000 anderen Atomkraftgegnern haben am heutigen Samstag
Aktivistinnen und Aktivisten von Attac und seinem Jugendnetzwerk Noya
in Gorleben gegen den bevorstehenden Castortransport
demonstriert. Der Demonstration hatten sich auch 400 Landwirte auf
ihren Traktoren angeschlossen. Die große Kundgebung war der Auftakt
für vielfältige Protestaktionen im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die
Globalisierungskritiker von Attac und Noya verbinden ihre Aktionen mit
einer grundsätzlichen Kritik an den Stromkonzernen.

Globalisierungskritische Aktivisten werden sich an den Aktionen
zivilen Ungehorsams beteiligen, die die Organisation X-tausendmal quer
auf der Straßenstrecke nach Gorleben vorbereitet. Dazu sagte Jutta
Sundermann, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis und langjährige
Anti-Atomkraft-Aktivistin: "Für den Atommüll, der unter massivem
Polizeischutz hier nach Gorleben gebracht werden soll, sind in erster
Linie die großen Stromkonzerne verantwortlich. Der Strom aus jedem
abgeschriebenen Schrottreaktor spült jeden Tag etwa eine Million Euro
in die Kassen von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall. Deshalb versuchen die
vier Giganten, um jeden Preis Laufzeitverlängerungen für ihre atomaren
Dinosaurier durchzusetzen. Das müssen wir verhindern."

Andrea Hingst von Noya ergänzte: "Die Stromriesen kontrollieren den
deutschen Strommarkt und werden dabei tatkräftig von der Politik
unterstützt, die sie zu globalen Playern aufbauen will. Insbesondere
mit dem Wirtschaftsministerium pflegen sie beste Kontakte. Mit diesen
Konzernen werden wir nie eine ökologische und soziale Stromversorgung
bekommen." Deshalb fordert Attac seit Anfang des Jahres mit seiner
Kampagne "Power to the People", die vier großen Stromkonzerne zu
enteignen, zu zerlegen und in viele kleine Einheiten zu überführen,
die demokratisch kontrollierbar sind.

Rückenwind bekommen die Konzernkritiker von einer aktuellen Umfrage
von Forsa: 77 Prozent der Bevölkerung sprechen sich vor dem
Hintergrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise für die Verstaatlichung
der Energiekonzerne aus. Dazu sagte Jutta Sundermann: "Das stimmt mich
optimistisch. Anders als in der Forsa-Umfrage formuliert, geht es uns
zwar nicht darum, mit Hilfe von klassischen Staatskonzernen Übernahmen
durch ausländische Investoren abzuwehren. Die Zahlen zeigen aber auch,
dass die Menschen den Propheten des Marktes nicht mehr glauben. Die
Chance ist da, eine wirklich soziale, ökologische und demokratische
Stromversorgung ohne die Konzerne hinzubekommen."

"Die Atomkonzerne versuchen, ihre strahlenden Ungetüme als 'ungeliebte
Klimaschützer' und billige Stromlieferanten anzupreisen," kritisierte
Andrea Hingst. "Aber bei genauer Betrachtung erweist sich Atomstrom
weder als billig, noch als klimafreundlich. Mit unseren Protesten
werden wir zeigen, dass wir gut ohne Atomenergie auskommen - und auch
gut ohne die Stromkonzerne".


Für Rückfragen und Interviews vor Ort:

* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 - 866 6769
* Nadine McNeil, Noya, Tel. 0177 - 566 5382



------------------------------------------------
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
------------------------------------------------
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
------------------------------------------------

_______________________________________

Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse

Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse

Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/


More information about the imc-presse mailing list