[imc-presse] [attac-d-presse] Lateinamerikanisch-europäischer Alternativgipfel prangert Menschenrechtsverletzungen durch Konzerne an

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri May 16 15:13:53 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main / Lima, 16. Mai 2008

* Europäische Konzerne verletzen Menschenrechte in Lateinamerika
* Teilnehmer des Alternativgipfels in Lima kündigen Gegenwehr an

Mit mehr als 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist heute der
lateinamerikanische-europäische Alternativgipfel "Enlazando
Alternativas" ("Alternativen verknüpfen") in Lima zu Ende gegangen.
"Während sich die Regierungsvertreter beim offiziellen
Lateinamerika-EU-Gipfel nicht auf gemeinsame Strategien zur Bekämpfung
der Armut, des Klimawandels und des Terrorismus einigen können,
herrscht unter den sozialen Bewegungen beider Kontinente große
Einigkeit, dass die neoliberale Politik gescheitert ist - hier wie
dort", sagte Kerstin Sack, die für Attac Deutschland an dem Treffen in
der peruanischen Hauptstadt teilgenommen hat.

"Sehr beeindruckt hat mich die Entschlossenheit der vielen indigenen
Frauen und Männer, sich gegen die aus ihrer Sicht neokolonialen
Freihandelsverträge und die Bedrohung ihrer Gesundheit und der Natur
durch transnationale Konzerne zur Wehr zu setzen", berichtete Kerstin
Sack weiter. So bildete ein Tribunal gegen die
Menschenrechtsverletzungen, die europäische Konzerne in Lateinamerika
begehen, eine der Hauptlinien des Alternativgipfels. Ein bewegendes
Beispiel für diese Menschenrechtsverletzungen habe während des
Tribunals ein brasilianischer Fischer gegeben: "Unter Tränen
schilderte er, wie ein großes Stahlwerk von Krupp-Thyssen, das die
Gewässer mit Schwermetall verseucht, die Existenz der Fischer bedroht.
Einige sind schon ums Leben gekommen."

Europäische Konzerne fordern von den lateinamerikanischen Ländern
regelmäßig die vertragliche Zusicherung, dass sie nicht durch
Umweltschutz- und arbeitsrechtliche Auflagen, in ihrer
Wettbewerbsfähigkeit behindert werden. Attac fordert die Europäische
Union und die Bundesregierung auf, diese Menschenrechtsverletzungen
durch europäische Konzerne zu unterbinden und verbindliche Standards
durchzusetzen.

Der peruanischen Regierung wirft Attac einen undemokratischen Umgang
mit den Teilnehmern des Alternativgipfels vor. "Es gab massive
Versuche, die sozialen Bewegungen zu kriminalisieren und das
Zustandekommen des Treffens verhindern. Die peruanische Regierung war
sich nicht zu schade, die Teilnehmer sogar als Terroristen zu
diffamieren", sagte Kerstin Sack. Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel
ausgerechnet Peru als Vorbild für Demokratie in Lateinamerika
darstelle, sei vor diesem Hintergrund noch bedenklicher. Kerstin Sack:
"Während die Bundeskanzlerin durch die neuen linken Regierungen
Lateinamerikas die Interessen der großen Konzerne und der deutschen
Exportwirtschaft bedroht sieht, bedeuten sie für viele Menschen auf
dem Kontinent zumindest einen Hoffnungsschimmer."

Für Rückfragen:
* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, erreichbar über: Hotel
Riviera, Lima, Tel. 0051-1-424 9438 (ggf. Nachricht mit Rückrufbitte
hinterlassen. Die Zeitverschiebung beträgt sieben Stunden)



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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