[imc-presse] [attac-d-presse] Eon-Netz: Attac fordert demokratische Kontrolle

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Mar 3 12:28:43 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 3. März 2008


* Zukunft der Eon-Netze: demokratische Kontrolle
* Attac fordert direkten Einfluss der Bürgerinnen und Bürgerinnen


Die Diskussion um die Zukunft der Übertragungsnetze von Eon ist
eröffnet. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fordert daher
eine unmittelbare demokratische Kontrolle der Netze durch die
Bürgerinnen und Bürgerinnen sowie die Verankerung sozialer und
ökologischer Ziele in einem künftigen öffentlichen
Non-Profit-Netzunternehmen.

"Die Netze gehören in die öffentliche Hand, aber das reicht nicht. Um
eine klimafreundliche Energiewende sozial zu gestalten, ist eine
weitgehende demokratische Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger
notwendig", sagte Alexis Passadakis vom bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis. In einer künftigen gemeinsamen öffentlichen
Netzgesellschaft des Bundes- und der Länder, müssten die
Ländervertreter direkt von der Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden

Eon hatte am Donnerstag mitgeteilt, sein 10.000-Kilometer-Netz zu
veräußern zu wollen, nachdem die EU-Kommission in einem
Kartellverfahren Druck auf den Stromversorger ausgeübt hatte. Auch
Vattenfall deutete eine Trennung von den Netze an. Zahlreiche
Kaufinteressenten an den Eon-Netzen haben sich bereits zu Wort
gemeldet, darunter spanische Bauunternehmen und die Deutsche Bank.
Gleichzeitig werden Stimmen laut, die Netze in die öffentliche Hand zu
überführen.

"Die Übertragungsnetze der Stromkonzerne an andere profitorientierte
Unternehmen zu verkaufen, würde bedeuten, vom Regen in die Traufe zu
kommen", sagte Rüdiger Heescher von der Attac-Stromkonzern-Kampagne
Die bisherigen Netz-Besitzer hätten gegen soziale und ökologische
Belange agiert und die Infrastruktur verrotten lassen. Dass sich dies
bei künftigen privaten Netzgesellschaften ändere, sei nicht zu
erwarten. "Im Gegenteil: sie würden an der Lohn- und Personalschraube
drehen, um die Rendite zu steigern", sagte Rüdiger Heescher. Als
Unternehmensziele müssten die Förderung erneuerbarer Energien und die
soziale Gemeinnützigkeit verankert werden.

Attac fordert, nicht nur die Übertragungsnetze, sondern auch die
lokalen Verteilernetze in öffentliche Hände zu überführen. Die
Konzessionsverträge für die Verteilernetze sollten durch ein
Bundesgesetz umgehend gekündigt werden, alle Beteiligungen der
Stromkonzerne an Stadtwerken ebenfalls durch ein Bundesgesetz
rückgängig gemacht werden.

Unter dem Motto "Power to the People" hat Attac Anfang des Jahres eine
bundesweite Kampagne gegen RWE, Eon, Vattenfall und EnBW gestartet. Im
Zentrum der Kritik stehen die unsozialen Tarife, die zu jährlich
800.000 Strom-Abklemmungen in Deutschland führen, die fortgesetzten
Investitionen in fossile Energieträger und die internationale
Expansion zur Profitmaximierung. Attac fordert die Enteignung und
Zerlegung der Konzerne inklusive ihrer Kraftwerkskapazitäten sowie
ihre Überführung in kleinere, direkt-demokratisch kontrollierte
Einheiten.

Informationen im Internet:
www.attac.de/energiekonzerne/cms/

Für Rückfragen und Interviews:
* Alexis Passadakis, Tel. 0170 - 268 4445
* Rüdiger Heescher, Tel. 0151 - 5475 7564



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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