[imc-presse] [Klimacamp Presseinfo] Gegenstrom 08: KlimaaktivistInnen kündigen Besetzung der Kraftwerksbaustelle Moorburg an

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KlimaaktivistInnen kündigen Besetzung der Kraftwerksbaustelle Moorburg an

Die Aktion "Gegenstrom08" will am 23. August mit Tausenden von Menschen die Baustelle des Kohlekraftwerks Moorburg besetzen. "Wenn Bundes- und Landesregierungen den Profitinteressen der Konzerne Vorrang vor dem Klimaschutz geben, nutzen wir dagegen die Mittel des zivilen Ungehorsams. Wir suchen keine Konfrontation mit der Polizei, aber wir lassen uns auch nicht aufhalten. Unser Ziel ist es, den Baustellenbetrieb zu stoppen." erklärt Felix Pithan von Gegenstrom08.

In den kommenden Wochen und während des Klima- und antirassistischen Camps in Hamburg finden zahlreiche Aktionstrainings statt, in denen die Baustellenbesetzung vorbereitet wird. Die Aktivitäten  werden von einem breiten Bündnis getragen, dass von Gruppen der radikalen Linken über Anti-Atom-Initiativen bis zu attac-AktivistInnen und der Grünen Jugend reicht und von Einzelpersonen wie den Professoren Peter Grottian, Wolf-Dieter Narr und Wolfgang Roth sowie linken und parteilosen Abgeordneten aus Landes-, Bundes- und Europaparlament unterstützt wird.

Der Konflikt um den Neubau des Kraftwerks Moorburg ist zugleich ein Symbol für die Auseinandersetzungen an bundesweit über 20 geplanten Kohlekraftwerken. Nirgendwo sonst in der EU sind so viele Kraftwerke geplant. "Diese neuen Anlagen werden uns für die nächsten 40 Jahre auf eine überaus klimafeindliche Energiepolitik festlegen", meint der Umweltjournalist und Geophysiker Wolfgang Pomrehn, der im letzten Jahr ein Buch über Klimawandel und Energiepolitik veröffentlicht hat. "Werden alle geplanten Kraftwerke gebaut, so würden sie jährlich rund 130 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid in die Luft blasen. Das ist annähernd das Kontingent an Treibhausgasen, das in Deutschland langfristig noch emittiert werden darf, wenn das Klima stabilisiert werden soll." Die bis zu 30 Milliarden Euro, die insgesamt in Deutschland in Kohle investiert werden sollen, seien wesentlich besser in Windrädern, Solaranlagen und einem dringend notwendigen Umbau der Netze angelegt.

"Davon abgesehen sind Kohlekraftwerke eine erhebliche Gesundheitsgefahr für die Menschen", so Pomrehn. "Moorburg wird mindestens 400 Tonnen Feinstaub im Jahr in die Luft blasen. Darüber hinaus vorsichtig geschätzt je eine halbe Tonne Quecksilber und Arsen, vier Tonnen Blei und eine Tonne Cadmium. Außerdem können bei einem Kraftwerk dieser Größe ganz legal jährlich je 5000 Tonnen Stickoxide und Schwefeldioxid emittiert werden."

Die Energiekonzerne Vattenfall, e.on, EnBw und RWE machen Milliardenprofite auf Kosten des Klimas und der VerbraucherInnen, die unter den steigenden Energiepreisen zu leiden haben. Deshalb fordert Gegenstrom08 ihre entschädigungslose Enteignung. "Eine soziale und ökologische Energieversorgung funktioniert nur unter demokratischer Kontrolle und nicht mit profitorientierten Energieversorgern. Technische "Lösungen" wie die Verlängerung der AKW-Laufzeiten oder CO2-Abscheidung lösen weder die ökologischen noch die sozialen Probleme, sondern nutzen nur den Betreibern." meint Felix Pithan. Die Großkraftwerke zementieren eine zentralisierte Struktur der Netze, die den Ausbau der erneuerbaren Energien stark behindert.

Für Rückfragen:  Tel 01577-4748089 (Felix Pithan)

weitere Informationen auf http://www.gegenstrom08.net
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