[imc-presse] [attac-d-presse] Keine akademischen Würden für Ackermann

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Jul 22 14:07:18 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 22. Juli 2008

* Keine akademischen Würden für Ackermann
* Deutsche-Bank-Chef darf nicht Honorarprofessor werden

Mit scharfer Kritik hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac
auf den bereits zweiten Anlauf des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität reagiert
und den Senat der Universität aufgefordert, den Antrag bei seiner
Sitzung am morgigen Mittwoch abzulehnen. "Man weiß nicht, ob man über
die Chuzpe des Fachbereichs staunen oder sich über diese
Unverschämtheit empören soll", sagte Detlev von Larcher vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Die Situation heute
unterscheide sich in nichts von der im Frühjahr 2005. Damals lief noch
das Strafverfahren gegen den Chef der Deutschen Bank im Rahmen des
Mannesmann-Prozesses. Ackermann wurde wie fünf anderen Angeklagten
Untreue vorgeworfen. Die Universität bekam kalte Füße und stoppte das
Verfahren. "Und nur weil Herr Ackermann im zweiten Mannesmann-Prozess
einen Deal aushandeln konnte, mit dem er sich für de facto für 3,2
Millionen Euro freigekauft hat, kann er jetzt auf einmal
Honorarprofessor werden?", fragte Detlev von Larcher.

Ackermann stehe für eine neoliberale Wirtschaftspolitik, die die
Spaltung in Arm und Reich weiter vorantreibe. "Verluste der Banken -
wie zurzeit in Folge der Finanzkrise - sollen nach seinem Willen
sozialisiert werden, die Gewinne aber weiterhin den Aktionären
vorbehalten sein", sagte Detlev von Larcher. Die Deutsche Bank zeichne
sich zudem durch eine besonders aggressive Unternehmenspolitik aus,
die bewusst auf das Geschäft mit Hunger und Tod setze. So warb die
Deutsche Bank im Frühjahr in zynischer Weise auf Brötchentüten bei
Frankfurter Bäckereien für einen ihrer Agrarrohstoff-Fonds. "Freuen
Sie sich über steigende Preise? Alle Welt spricht über Rohstoffe - mit
dem Agriculture Euro Fond haben Sie die Möglichkeit, an der
Wertentwicklung von sieben der wichtigsten Agrarrohstoffe zu
partizipieren. Investition in etwas Greifbares", hieß es da - während
die Hungerkrise verzweifelte Menschen in Haiti, Bangladesh, Westafrika
und anderswo auf die Straße trieb.

Detlev von Larcher: "Ackermann ist ein schlechtes Vorbild für
Wirtschaftswissenschaftler. Soll er den Studenten beibringen, wie man
6000 Arbeitsplätze abbaut, während das Unternehmen Höchstgewinne
erzielt?"

Der Fall Ackermann zeigt laut Attac - ebenso wie die beabsichtigte
Berufung des Fraport-Chefs Wilhelm Bender als Honorarprofessor - wie
die Freiheit von Lehre und Forschung an den Universitäten unter dem
massiven Einfluss der Wirtschaft zunehmend verloren geht.



Für Rückfragen:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160 - 9370 8007



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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