[imc-presse] [attac-d-presse] WTO: Glos will Konkurrenz der Schwellenländer ausschalten

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Jul 21 14:10:30 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 21. Juli 2008


* WTO: Glos will Konkurrenz der Schwellenländer ausschalten
* Exportweltmeister fürchtet um seine Position


Bundeswirtschaftsminister Michael Glos verlangt von den
Schwellenländern Zugeständnisse bei der aktuellen Verhandlungsrunde
der Welthandelsorganisation WTO und hat sie aufgefordert, den Zugang
zu ihren Märkten zu erleichtern. Dazu erklärt das
globalisierungskritische Netzwerk Attac:

"Die Forderung von Glos zeigt, wessen Interessen er in Genf zu
vertreten gedenkt: die der großen Konzerne in den Industrieländern.
Der Exportweltmeister Deutschland fürchtet um seine Position am
Weltmarkt und will missliebige Konkurrenz ausschalten, indem er in die
Märkte der Schwellenländer einbricht. Dies mit Armutsbekämpfung zu
bemänteln, ist zynisch", sagte Alexis Passadakis, Welthandelsexperte im
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Wer - wie von Glos behauptet -
Entwicklung für alle ermöglichen wolle, müsse den Entwicklungs- und
Schwellenländern eine eigenständige Industriepolitik zugestehen, die
Erfolge von Staaten wie China, Indien und Brasilien erst ermöglicht
habe.

Als unlauter bezeichnete Attac auch den Versuch, Marktöffnungen der
Entwicklungs- und Schwellenländer für Industriegüter mit einem
verbesserten Zugang für Agrarprodukte zu den Märkten der
Industrieländer erpressen zu wollen. "Glos hat zu Recht darauf
hingewiesen, dass mehr als 70 Prozent des Welthandels auf
Industriegüter und mehr als 20 Prozent auf Dienstleistungen fallen,
Agrarprodukte aber nur einen Anteil von etwa sieben Prozent haben.
Damit hat er zugleich deutlich gemacht, wer angesichts dieser extrem
asymmetrischen Strukturen von der geforderten Handelsliberalisierung
profitieren würde", stellte Alexis Passadakis fest.

Attac fordert einen Abbruch der WTO-Verhandlungen sowie einen
Paradigmenwechsel in der Handelspolitik der Bundesregierung und der
EU-Kommission hin zu einem kooperativen Welthandelssystem.
Entwicklungs- und Schwellenländer müssten die Möglichkeit haben,
Importe zu beschränken, um ihre bäuerliche Landwirtschaft zu
unterstützen und eine eigenständige Industriepolitik zu ermöglichen.


Für Rückfragen:

* Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170 - 268 4445
* Johannes Lauterbach, WTO-AG von Attac, Tel. 01577 - 183 2424
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 - 2725893





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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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