[imc-presse] [attac-d-presse] Börsen-Crash belegt Scheitern des Finanzmarktkapitalismus

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Jan 22 13:12:08 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 22. Januar 2008


* Börsen-Crash belegt Scheitern des Finanzmarktkapitalismus
* Attac fordert demokratische Kontrolle von Banken und Kapitalmärkten

Die um sich greifende Finanzmarktkrise - ausgelöst durch die geplatzte
Blase auf den US-amerikanischen Immoblienmärkten - belegt nach Ansicht
von Attac das Scheitern des Finanzmarktkapitalismus. Gemäß dem
neoliberalen Mythos sollen unregulierte Finanzmärkte wirtschaftliche
Risiken breiter streuen und zu einer stabileren Wirtschaft beitragen.
"Tatsächlich zeigt sich wieder einmal, dass in Boomzeiten einige
wenige Spekulierende und Aktionäre Profite machen, die folgende Krise
aber ganze Ökonomien und damit die breite Masse der Menschen trifft",
sagte Stephan Schilling, Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis
von Attac.

Wie sich nun zeige, konnten die zweistelligen Renditen des
Bankensektors in angeblich guten Zeiten nur durch exzessive
Spekulation erzielt werden. Wegen der wichtigen Funktion von Banken in
den Volkswirtschaften lasse kein Staat eine Bank Pleite gehen -
sondern übernehme lieber die Verluste wie jetzt für die Northern Rocks
und die SachsenLB. "Hohe private Gewinne in guten Zeiten, hohe
öffentliche Verluste in schlechten - so sieht das Geschäftsmodell der
Banken aus", kritisierte Stephan Schilling. Attac fordert, den
Bankensektor endlich unter eine stärkere demokratische Kontrolle zu
stellen. Möglichkeiten, die Regulierung zu umgehen, wie sie die so
genannten Conduits oder die Weitergabe von Krediten bieten, seien zu
verbieten. Zudem müsse die Bankenregulierung drastisch verschärft
werden. "Zweistellige Renditen sind ohne unverantwortliche Risiken
nicht zu erzielen, in Zukunft darf es sie nicht mehr geben."

Die aktuelle Krise zeigt laut Attac aber auch, dass die zunehmende
Komplexität der Finanzmarktprodukte nicht zu einer besseren
Risikostreuung, sondern nur zu höheren Profiten der Finanzindustrie
geführt hat. "Auch viele Akteure an den Finanzmärkten verstehen nicht
mehr, was da passiert", stellte Detlev von Lacher fest, ebenfalls Mitglied
des Attac-Koordinierungskreises sowie der Attac-AG Finanzmärkte.
Notwendig sei eine Entschleunigung und stärkere Regulierung der
Finanzmärkte - auch im Detail. "Und Kredite gehören in die Hände von
streng regulierten Banken, nicht an die Finanzmärkte", forderte Detlev
von Larcher. "Wir müssen Luft aus den Finanzmärkten ablassen und
drastisch von Kapital- zu Lohneinkommen umverteilen." In die
irrlichternden Finanzmärkte dürfe nicht immer mehr Kapital - etwa
durch eine Privatisierung der Rente - gepumpt werden.

Informationen im Internet:
http://www.attac.de/finanzmarkt/

Für Rückfragen:
* Stephan Schilling, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 - 1002 0016
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis und AG Finanzmärkte,
Tel. 0160 - 9370 8007



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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