[Pressemitteilung] Sicherheitskonzept der Polizei widerspricht Realitäten

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Do Feb 22 17:29:33 CET 2007


Rostocker G8-Bündnis
CampAG 


Pressemitteilung
22.02.2007 


Polizei erweitert Sicherheitszone
Sicherheitskonzept der Polizei widerspricht Realitäten 

In einem zweiten Gespräch zwischen Aktiven der G8-Protest CampAG und 
Vertretern der Polizeieinheit KAVALA zum weitere Vorgehen bei der Suche nach 
Unterbringungsmöglichkeiten für Globalisierungskritiker während des 
G8-Gipfels in Heiligendamm, eröffnete die Polizei ihre Vorstellungen zur 
Erweiterung der Sicherheitszone über den Sperrzaun hinaus. 


Nach den Aussagen der Polizei in der Beratung sollen Proteste in einem um 
ca. 5 bis 10 Kilometer "erweiterten Maßnahmenraum" um den Zaun herum 
während des Gipfels "unmöglich" sein. 


Als "unproblematisch" wurden Aktionen und Camps von Globalisierungskritikern 
gesehen, die im Bereich westlich einer Linie von Reddelich, Steffenshagen, 
Wittenbeck, Kühlungsborn (diese Gemeinden befinden sich innenliegend des 
Maßnahmenraumes),  südlich eines Bogens um Bad Doberan (Reddelich, 
Hohenfelde innenliegend und Bargeshagen außenliegend) sowie bis zur 
Stadtgrenze von Rostock südlich der Bundesstraße 105 bezeichnet. Als für 
Proteste und Camps unmöglich wurde der Bereich  östlich dieser Linie bis 
westlich der Linie Nienhagen (außenliegend), Rethwisch (innenliegend) und 
Bargeshagen (außenliegend) durch die Polizei gesehen. Die Fläche westlich 
dieser Linie bis zur Stadtgrenze Rostock wurde von der Polizei als 
"problematisch" angesehen 


Nach dem Gespräch erklärte Adolf Riekenberg für die CampAG: "Wir sind uns 
sicher, dass der Sicherheitsbereich für Bad Doberan noch geöffnet werden 
muß." 


"Das mit heißer Nadel gestrickte Sicherheitskonzept der Polizei 
widerspricht den zu erwartenden Realitäten des Protestes. Die 
Gipfelkritiker müssten mehrfach durch Passierpunkte der Sicherheitszone, um 
vom Camp zu den Orten des Protestes zu kommen."  erklärte Dieter Rahmann 
von der Camp AG. Die Gipfelkritiker seien so direkt möglicher 
Polizeiwillkür ausgesetzt. "Deswegen werden mögliche Campflächen im 
polizeilich unproblematischen Bereich vom Protest wahrscheinlich nicht 
angenommen werden." 


Monty Schädel, Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft und 
Koordiniator im Rostocker Bündnis zur Vorbereitung der G8-Proteste, machte 
erneut deutlich, dass es nicht allein Aufgabe der G8-Protestorganisation 
ist, der demokratischen Meinungsäußerung auch Platz zu verschaffen. "Immer 
neuen gesperrten Bereichen werden nicht dazu beitragen, dass weniger 
Menschen zum Protest nach Mecklenburg-Vorpommern kommen, sondern nur dazu 
dass er sich unorganisiert äußert und sich seine Plätze selbst sucht." Es 
beleibt offen, wie die Polizei und Verwaltung die Problem nicht angenommener 
möglicher Campbereiche lösen wollen. 


Die G8-Protestvorbereitung benötigt nach eigenen Planungen für die Zeit 
des Protestes vom 01. bis zum 08. Juni 2007 Unterbringungsmöglichkeiten 
für ca. 15.000 Teilnehmende die über die gesamte Zeit anwesend sein 
könnten. Außerdem sollen in den Camps Gesprächs- und 
Kulturveranstaltungen stattfinden, bei denen sich die Protestteilnehmenden, 
aber auch Einwohner der Region und Gäste, über die Folgen der 
Globalisierung verständigen und Alternativen diskutieren können. 


An der Gesprächsrunde nahmen Teil: 

Monty Schädel, DFG-VK, Koordniator Rostocker G8-Bündnis Tel. 0177-887 1014
Dieter Rahmann, CampAG Tel. 0179-6268785, 0381-375 8070
Adolf Riekenberg, attac-Koordinierungsrat, CampAG Tel: 0175-425 4928
Birgit Schwebs, MdL M-V
Herr Mächler, BAO KRAVALA Tel: 038208-888 1303
Frau Doreen Lembke, BAO KRAVALA Tel: 038208- 888 1303 

Karte mit eingezeichneten Bereichen unter
http://www.heiligendamm2007.org/dateien/Erweiterte%20Sicherheitszone.pdf 

 

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